Heidelberg/Rhein-Neckar, 19. August 2013. (red/pol) Die Heidelberger Polizei konnte einen illegalen Waffenhandel aufdecken. Es wurden zwei 77 und 75 Jahre alte Drahtzieher und acht weitere Tatverdächtige ermittelt, sowie eine Vielzahl illegaler Waffen und mehrere tausend Schuss Munition beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg erwirkte Haftbefehle gegen vier Männer aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis.
Information der Polizeidirektion Heidelberg und der Staatsanwaltschaft Heidelberg:
„Wegen des Verdachts des illegalen Waffenhandels ermittelt das Dezernat Organisierte Kriminalität der Heidelberg Kriminalpolizei gegen eine zehnköpfige Tätergruppierung aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis (Altlußheim, Wiesloch, Walldorf, Dielheim und Oftersheim).
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg wurden gegen vier Tatverdächtige Haftbefehle erlassen. Gegen zwei von ihnen wurde mittlerweile der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Im Verlaufe eines anderen Ermittlungsverfahrens hatten sich bereits im Dezember 2012 erste Hinweise auf einen mutmaßlichen Waffenhändler aus dem Rhein-Neckar-Kreis ergeben, der mehrere Schusswaffen illegal weitergegeben haben soll.
Sechs weitere Tatverdächtige
Die Ermittlungen führten über einen türkischen Zwischenhändler auf die Spur eines 75-jährigen Heidelbergers, der die Waffen von dem 77-jährigen Inhaber eines Waffengeschäfts aufgekauft haben soll, um sie nach Entfernung der Waffennummern gewinnbringend illegal weiterzugeben. Auf diese Weise gelangten die Waffen an sechs weitere ermittelte Tatverdächtige im Alter zwischen 25-63 Jahren.
Bei Geschäfts-und Wohnungsdurchsuchungen mit insgesamt 80 Beamten der Heidelberger Kriminalpolizei, der Bereitschaftspolizei Bruchsal, des Mobilen Einsatzkommandos und der Kriminaltechnischen Untersuchungsstelle der Landespolizeidirektion Karlsruhe sowie einem Sprengstoffsuchhund der Walldorfer Polizeihundestaffel wurden bei den Beschuldigten in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis insgesamt zwanzig illegale Kurzwaffen und drei Langwaffen, eine Vielzahl von Waffenteilen, sowie mehrere tausend Schuss Munition beschlagnahmt.
Weiterhin wurden nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände wie ein Schießkugelschreiber und ein Schießspazierstock sichergestellt. Derzeit werden die beschlagnahmten Beweismittel untersucht und bewertet.
Erste Erkenntnisse führten zu weiteren illegalen Waffenlieferungen nach Belgien. Über die dortigen Behörden wurden weitere Ermittlungen eingeleitet. Die Ermittlungen dauern weiter an.“