Heidelberg/Rhein-Neckar, 19. April 2013. (red/pm) Die Heidelberger Hauptstraße soll aufgewertet und die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Ein wichtiges Element ist das Stadtmobiliar, das erneuert werden soll. Am Dienstag, den 16. April 2013, tagte der Gestaltungsbeirat Hauptstraße und gab Empfehlungen für ein neues Stadtmobiliar. Eine Entscheidung wird der Gemeinderat treffen.
Information der Stadt Heidelberg:
„Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Die Hauptstraße ist die Kernachse in der Heidelberger Altstadt, auf der jedes Jahr Millionen von Gästen und Bürgern flanieren. Das neue Mobiliar muss daher das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität dieser wichtigen Straße verbessern und sollte zugleich funktional und robust sein. Die Entscheidung für bestimmte Modelle ist daher nicht immer einfach. Mit den Empfehlungen, die der Gestaltungsbeirat nun getroffen hat, haben wir eine sehr fundierte Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat.“
Im Gestaltungsbeirat wurden verschiedene Vorschläge und Modelle diskutiert, die von Planern erarbeitet wurden. Darin sind auch die Anregungen aus der vorangegangenen Bürgerbeteiligung eingegangen, beispielsweise für mehr Bänke auf der Hauptstraße, einer klarere, aufgeräumte Struktur und punktuell mehr Grün.
Empfehlungen zur Gestaltung
Der Beirat sprach sich beim Stadtmobiliar für folgende Empfehlungen aus:
- Leuchten: Grundsätzlich sind zwei Modelle denkbar. Entweder man bleibt bei dem heutigen Konzept von Leuchten im Abstand von 15 Metern und einem prägnanten Leuchtenkopf. Oder man stellt höhere, sehr moderne Leuchten im Abstand von 30 Metern auf, die die Hauptstraße flächig ausleuchten. Zur Entscheidungsfindung wird noch eine Lichtprobe für den Gestaltungsbeirat durchgeführt werden.
- Bänke: In der Hauptstraße sollen Bänke zum Einsatz kommen, die möglichst wenig massiv wirken, teils mit und ohne Rückenlehne. Wegen des besseren Sitzkomforts spricht sich der Beirat für Bänke mit Holzsitzflächen aus. Vereinzelt, beispielsweise am Heumarkt, können als besonderes Gestaltungselement auch drehbare Stühle in derselben Optik zum Einsatz kommen.
- Abfallbehälter: Die Abfallbehälter sollen in der Regel wie heute in der Nähe der Häuser (und nicht in der Reihe der Bänke und Leuchten) aufgestellt werden. Grund ist, dass die Abfallbehälter im Straßenraum zu massiv wirken würden und zudem Mülleimer in unmittelbarer Nähe von Bänken zu Belästigungen (z.B. Wespen, Geruch) führen können. Die Größe der Abfallbehälter soll aus optischen Gründen möglichst klein sein, an stark frequentierten Stellen sind vielleicht auch größere Müllbehälter erforderlich.
Gestaltungsbeirat Hauptstraße
Dem Gestaltungsbeirat gehören neben dem Oberbürgermeister und Erstem Bürgermeister auch Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats, der Stadtverwaltung, des Beirats für Menschen mit Behinderung, der Stadtwerke, des Denkmalschutzes, der Universität sowie Architekten an. Der Beirat gibt Empfehlungen für eine Entscheidung im Gemeinderat ab.
Weiteres Vorgehen
Die Empfehlungen des Beirats werden in das Gestaltungskonzept für die Hauptstraße eingearbeitet. Bestandteil sind neben dem Mobiliar auch die Gestaltung der Übergänge von der Hauptstraße in die Seitenstraßen sowie der Plätze wie vorderer Universitäts- und Marktplatz. Mit der Vorlage werden sich die gemeinderätlichen Gremien in den kommenden Monaten befassen, abschließend entscheidet der Gemeinderat.
Die Hauptstraße heute
Die Heidelberger Hauptstraße wurde 1977/78 nach Plänen der Architekten Joest und Walther zur Fußgängerzone umgestaltet. Nach nunmehr 34 Jahren sind die Gestaltungselemente und die Stadtmöblierung abgenutzt oder entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein attraktives Stadtzentrum. Der Wunsch nach Entrümpelung und Modernisierung von Heidelbergs „guter Stube“ ist von vielen Seiten zu hören.
Im Jahr 2011 hatten die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Heidelberg-Besucher im Rahmen einer von der Stadt Heidelberg und der Architektenkammer, Kammergruppe Heidelberg, gemeinsam durchgeführten Bürgerbeteiligung Gelegenheit, ihre Ideen für die künftige Gestaltung der Hauptstraße einzubringen.“