Rhein-Neckar, 15. Januar 2020. (red/pm) Mit der Pflegeberufereform werden seit Anfang des Jahres die bisherigen Ausbildungen in der Krankenpflege, der Altenpflege und der Kinderkrankenpflege zu einer neuen generalistischen Ausbildung zusammengeführt. Gerade kleinere Einrichtungen wie ambulante Pflegedienste haben jedoch Zweifel, ob sie die neuen Anforderungen in der Pflegeausbildung bewältigen können und zögern deshalb, Ausbildungsverträge abzuschließen. Gemeinsam mit dem Landespflegeausschuss appelliert Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha deshalb an die ambulanten Anbieter, entsprechende Ausbildungsverträge abzuschließen.
Information des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg:
„Um neue Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen, brauchen wir Unterstützung von allen Seiten, um keine kostbare Zeit zu verlieren“, so der Minister am Donnerstag (9. Januar) in Stuttgart. „Die Pflegeberufereform bringt für die Ausbildung unserer Pflegefachkräfte die weitreichendsten Veränderungen seit Jahrzehnten mit sich. Sie steigert die Attraktivität des Berufsfeldes und trägt dazu bei, den Fachkräftebedarf für die Zukunft zu sichern. Aber sie erfordert auch Mut von den ausbildenden Einrichtungen, sich auf die Veränderungen einzulassen. Es liegt bei einer so weitreichenden Neuordnung in einem engen Zeitrahmen in der Natur der Sache, dass nicht alle Details im Vorfeld geklärt werden können“.
Die Pflegeberufereform bringt weitreichende Veränderungen für die Pflegeschulen, aber auch für die ambulanten Pflegedienste, Pflegeheime und Krankenhäuser mit sich. Nicht nur bei den Ausbildungsinhalten und der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure gibt es Neuerungen, sondern auch bei der Finanzierung. In der neuen Ausbildung müssen die zukünftigen Pflegekräfte mehr unterschiedliche praktische Einsatzstellen als bisher durchlaufen.
„Unser Ziel muss es sein, ausreichend praktische Einsatzstellen zu gewinnen, um Engpässe bei der Ausbildung zu vermeiden, gerade in der ambulanten Pflege. Gemeinsam mit den Verbänden der Pflegeeinrichtungen, der Pflegeschulen sowie den Kranken- und Pflegekassen haben wir einen Dialogprozess für eine bestmögliche Umsetzung im Land geführt. Wir haben in Baden-Württemberg finanzielle Rahmenbedingungen für die neue Pflegeausbildung geschaffen und liegen bundesweit mit an der Spitze“, so Lucha, der selbst ausgebildeter Krankenpfleger ist. „Wichtig ist nun, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen, um die Ausbildungszahlen zu steigern. Daher wende ich mich an alle Pflegeeinrichtungen und insbesondere an die ambulanten Pflegedienste: Bitte unterstützen Sie uns bei der Fachkräftegewinnung und bilden Sie Nachwuchs aus!“