Rhein-Neckar, 13. März 2020. (red/pol) Nach anderen Bundesländern schließen auch Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ab kommender Woche Schulen, Kitas und Hochschulen bis zu den Osterferien. Auf einen Ersatzunterricht sind die System allerdings nicht oder kaum eingerichtet.
Die Schließung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen wird massive Folgen haben – nicht nur durch Unterrichtsausfall, sondern weil damit in erheblichem Umfang Eltern und hier vor allem Alleinerziehende ebenfalls zu Hause bleiben müssen und damit bei der Arbeit ausfallen.
Wenn man sich die Entwicklung der Maßnahmen in Italien anschaut, geht das RNB davon aus, dass es in der kommenden Woche weitere Maßnahmen gibt bis hin zur kompletten Quarantäne, die die gesamte Bevölkerung verpflichtet, die Wohnungen nicht mehr zu verlassen, außer um Lebensmittel zu kaufen oder zur Apotheke zu gehen.
Wie lange das andauert, ist vorerst nicht abzuschätzen. Dies wird eindeutig von der Entwicklung der festgestellten Infektionen abhängen – erst wenn der Wert deutlich unter 1 fällt, wären Lockerungen sinnvoll. Zudem wird entscheidend sein, wie es um die medizinischen Kapazitäten bestellt sein wird. Solange es Patienten gibt, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, ist eine Lockerung ebenfalls schwer vorstellbar.
Das Ziel der Maßnahmen muss sein, die Infektionsrate deutlich zu senken und diesen Stand zu halten.
Ob und wie schnell die Maßnahmen Erfolg haben, hängt von jedem einzelnen Bürger ab.
Unsere Tipps in der Sache:
- Vermeiden Sie unnötige Kontakte – zu allen Personen außerhalb des eigenen Haushalts, also auch Freunde und Familienmitglieder.
- Lässt sich ein Kontakt nicht vermeiden, halten Sie möglichst einen Abstand von zwei Metern ein.
- Kümmern Sie sich in der Familie und im Freundeskreis um die “vulnerablen” Menschen, also Alte, Schwache und solche mit Vorerkrankungen – halten Sie auch hier Abstand, bleiben Sie aber in (telefonischem) Kontakt, damit diese Menschen nicht einsam sind.
- Achten Sie weiterhin auf eine gute Handhygiene sowie die Hust- und Niesetikette.
- Gehen Sie spazieren oder drehen Sie Runden mit dem Fahrrad, solange das noch erlaubt ist – auch hier gilt Kontaktvermeidung.
- Sehen Sie von Hamsterkäufen ab – Engpässe in der Versorgung sind über die nächsten Monate nicht zu erwarten, höchstens die Vielfalt der Angebote könnte eingeschränkt sein.
- Sofern möglich, vereinbaren Sie mit dem Arbeitgeber Homeoffice, nehmen Sie Urlaub, lassen Sie sich freistellen oder finden Sie eine andere Lösung, die beiden hilft – Ihnen und dem Unternehmen.
- Stellen Sie eigene Bedürfnisse zurück und wenden Sie sich nur in wirklich dringenden Angelegenheiten an die Behörden oder Ihren Arzt.
- Wenn Sie Medikamente benötigen, besorgen Sie sich diese für einen Zeitraum von etwa einem Monat.
- Informieren Sie sich regelmäßig bei seriösen Quellen zur Sachlage und meiden Sie auch für Ihre psychische Hygiene Foren und Social Media, in denen Panik geschürt wird.
- Sollten Sie besorgniserregende Informationen erhalten – prüfen Sie dies in Ruhe bei anderen Quellen gegen und lassen Sie sich nicht beunruhigen.
- Gestalten Sie Ihren Alltag, damit Ihnen nicht die Decke auf den Kopf fällt – es gibt bestimmt bei jedem etwas, das liegengeblieben ist und was man schon längst erledigen wollte.
- Wenn Sie Schulkinder haben, erklären Sie, dass es sich nicht um Ferien handelt, sondern das jeden Tag Lernstoff wiederholt und aufbereitet wird, sofern die Schule keinen zur Verfügung stellt.
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