Plankstadt/Schwetzingen, 09. Dezember 2016. (red/pro) Nach wie vor ist das Trinkwasser in der Gemeinde mit „coliformen Keimen“ belastet und nicht genießbar. Das Wasser muss vor dem Verzehr abgekocht werden. Erkranken hat es bislang nach Kenntnis der Behörden keine. Die Ursache für die Verunreinigung ist nach wie vor unklar. Ab Montag wird das Trinkwasser gechlort – bis die Maßnahme greift, muss das Wasser weiterhin abgekocht werden.
Bei einer Routine-Beprobung wurden „coliforme Keime“ im Trinkwasser der Gemeinde Plankstadt festgestellt. Nach wie vor ist die Ursache für die Verunreinigung nicht bekannt. Das Wassernetz wird von der Gemeinde selbst betrieben – Lieferant für das Trinkwasser sind die Stadtwerke Schwetzingen. Pro Jahr verbraucht die Trinkwasssernutzer insgesamt rund 550.000 Kubikmeter Wasser.
Auf Nachfrage bestätigte uns Dieter Scholl, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Schwetzingen, dass man die Gemeinde Plankstadt als „großer Bruder“ des Wassernetzes bei der Ursachenforschung selbstverständlich unterstütze. Wichtig zu wissen sei, dass die Verunreinigung nicht durch gefährliche „Coli-Bakterien“ erfolgt ist, sondern durch „coliforme Keime“ wie sie im Erdreich vorkommen. Vermutlich gibt es also irgendwo einen bislang nicht entdeckten Rohrbruch, über den die Verunreinigung ins Wassernetz gelangt ist.
Die Stadtwerke speisen an zwei Punkten im Osten und Westen von Plankstadt ein. Selbstverständlich haben die Stadtwerke die notwendigen Konsequenzen gezogen und beproben aus Sicherheitsgründen täglich das Netz in Schwetzingen und Oftersheim – denn ein Übergreifen der Verunreinigung ist theoretisch möglich, wenn auch praktisch unwahrscheinlich, da der Fließdruck des Wassers hoch ist und in Richtung Wassernetz Plankstadt drückt. Bis das Problem behoben ist, wird es bei den hohen Sicherheitsmaßnahmen bleiben, bevor man zur Routinebeprobung im Abstand von sechs bis acht Wochen zurückkehrt.
Chlorzusatz wird erst nach einigen Tagen wirken
In Plankstadt selbst gibt es eine Ringleitung – deshalb konnte sich die Verunreinigung auch über das gesamte Netz ausbreiten. Um die Keime unschädlich zu machen, wird ab Montag Chlor zugeführt. Bis das Chlor wirkt, werden aber, laut Herrn Scholl, drei bis vier Tage vergehen. Es muss solange also weiter abgekocht werden. Wenn der Verzehr unbedenklich ist, wird die Gemeinde darüber informieren:
Am Anfang werden die Bürger/innen das Chlor schmecken, aber da gewöhnt man sich nach ein paar Tagen dran. Klar wird sichergestellt, dass die zugeführte Menge an Chlor auf keinen Fall gesundheitsschädlich ist,
sagt Herr Scholl auf Anfrage. Solange er im Unternehmen ist, kann er sich nicht an eine solche Verunreinigung erinnern. Das Schwetzinger Wasser hat insgesamt eine sehr hohe Qualität und wird im „Wasserwerk Schwetzinger Hardt“ des Zweckverbandes Wasserversorgung Kurpfalz gewonnen. Da dort keine Landwirtschaft betrieben wird, gibt es keine hohe Nitratbelastung wir in anderen Zweckverbänden.
Die Bürger/innen sollten sich regelmäßig auf der Internetseite der Gemeinde Plankstadt informieren – hier gibt es immer den aktuellen Stand:
Ab Montag, 12.12.2016, 8:00 Uhr, wird mit der Chlorierung zur Desinfektion des Trinkwassernetzes begonnen.
Dem Trinkwasser wird dabei die nach der Trinkwasserverordnung zulässige Menge an Chlor zugegeben. Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass die eingesetzte Chlorkonzentration zu keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung führen kann. Sollten Sie eine technische Anlage betreiben, die mit Trinkwasser betrieben wird, bittet die Verwaltung mit dem Hersteller zu klären, ob Chlor in dieser Anlage verwendet werden kann. Es wird darauf hingewiesen, dass mit Chlor desinfiziertes Wasser für Aquarien ungeeignet ist.