Mannheim, 07. August 2017 (red/cr) Schnipsen, Klatschen, Gesang, Tanz, sogar Lachen und Weinen – alles war dabei bei dem Queens of Soul. Zum musikalischen Abschluss des Seebühnenzaubers präsentierten sie Hits von Stars wie Whitney Houston, Tina Turner, Donna Summer, Aretha Franklin oder Adele. Die Show begeisterte das Publikum restlos – obwohl das anfangs etwas warm werden musste.
Von Christin Rudolph
Am Freitagabend hat die Seebühne noch einmal richtig gebebt. Die Queens of Soul präsentierten zwei Dutzend Songs weiblicher Soul-Legenden wie etwa Aretha Franklin oder Tina Turner.

Tess D. Smith (Vordergrund) zeigte von der ersten Sekunde an vollen Körpereinsatz. Foto: Thomas Henne
Gleich beim ersten Lied zeigten die Band und die acht Sängerinnen große Präsenz. Lead-Sängerin Tess „Dynamite“ Smith machte ihrem Spitznamen alle Ehre und sorgte mit ihrer leidenschaftlichen Performance für erste Lacher.
Als sie lasziv mit dem Kabel der E-Gitarre spielte, zog sie es aus Versehen raus – und das kurz vor einem Gitarren-Solo.
Gute Mischung
Als Daria Biancardi die ersten Töne von Aretha Franklins Respect anschlug, sprang das Publikum sofort auf ihre Energie und Bühnenpräsenz an.
Auch ihr zweiter Song, I never loved a man, kam sehr gut an.
Bei einem Medley von Hits der Girlband The Supremes wärmte sich das Publikum weiter auf.
Nostalgie und Neues
Bei Chaka Khans Ain’t nobody war schließlich das Eis gebrochen und fast alle tanzten auf ihren Plätzen. Dramaturgisch schien der Abend gut durchdacht.
Geschickt wurden in die 24 Songs des Abends für jedes Bandmitglied mindestens ein Solo eingebaut. Das Trompetensolo stand am Anfang von Etta James At last.
Auf Ain’t nobody folgte ein Medley an Songs von Tina Turner mit Tess Smiths energiegeladener Interpretation. Dann etwas aus den späten 70ern: Bad girls von Donna Summer, vorgetragen von Janet Taylor.
Party auf der Bühne und im Publikum
Direkt danach der deutlich hörbar jüngste Song des Abends – Hello von Adele, ausdrucksstark gesungen von Susanne Czech. Als Abschluss vor der Pause sang Laeh Jones das groovige I’ve got to use my imagination von Gladys Knight & The Pips.
In der zweiten Hälfte des Konzertes zeigte sich das Publikum bereits lockerer und tanzfreudiger. Spätestens bei We are family wurde auch mitgesungen.
Nach Think, Natural woman und Hot stuff überzeugte Esther Stevens mit einer klaren Interpretation von Whitney Houstons I wanna dance with somebody.
Singen, Schreien und Schluchzen
Ein besonderer Höhepunkt war Laeh Jones theatrale Performance des Songs I’d rather go blind.
Während des Trompetensolos kokettierte sie mit dem Musiker und während des Liedes von Etta James zeigte sie vollen Körpereinsatz. Dafür bekam sie standing ovations.
Es folgte ein Rolling in the deep mit teilweise rockigen Anklängen. Zum Abschluss performten alle zusammen I’m every woman. Kaum war der letzte Ton verklungen, regten sich laute Zugaberufe.
Publikum begeistert
Mit Tess Smith als Tina Turner an der Spitze gaben die acht Sängerinnen noch Simply the best als Gruß ab, bevor sie endgültig die Bühne verließen. Damit hat sich wieder einmal gezeigt, wie vielseitig die Seebühne ist.
Drei Konzerte später haben die Queens of Soul und ihr Publikum haben die Seebühne mit schnipsen, stampfen, klatschen, singen und tanzen zum Beben gebracht. Und das Ende bildet wieder eine „One-Man-Show“ mit Chako Habekost.
Man darf gespannt sein auf das Programm im kommenden Jahr.