Mannheim, 06. Dezember 2020. (red/pro) Am Freitagabend, 04. Dezember 2020, wurde Verkehrskontrollen durchgeführt, die vor allem Propaganda waren. “Seht her, wir kontrollieren und haben alles unter Kontrolle”, lässt sich der Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim, Andreas Stenger, feiern. Alle Systemmedien berichten artig und staatstreu, aber niemand schaut kritisch hin (die meisten haben keinerlei Ahnung von Polizeithemen). Diese Kontrollen hätten in einem absoluten Desaster enden können – sind sie nicht. Aber nicht, weil man die Kontrolle hatte, sondern nur, weil nichts außer Kontrolle geriet, was der Normalzustand ist. .
Kommentar: Hardy Prothmann
Innenminister Thomas Strobl (CDU) sollte endlich dringend einen genauen Blick auf Mannheim werfen, denn wenn er den neuen Polizeipräsidenten Andreas Stenger weiter so fatal dilettantisch agieren lässt, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Lasten von Polizeibeamen ausgehen, deren oberer Dienstherr Herr Strobl ist und als solcher ist er zur Fürsorge seiner Mitarbeiter verpflichtet.
RNB hat Herrn Strobl und das Ministerium schon oft genug gewarnt.
Kein einziges Medium thematisiert, was RNB zum Thema macht. Und ich bin mir fast sicher, dass weder der SWR noch dpa noch lokale und regionale Zeitungen dieses Thema aufgreifen werden. Denn dort gibt es so gut wie keine journalistische Kompetenz und Sachverstand, um selbst drauf zu kommen und selbst wenn, bleiben die Sorge um politische Korrektheit oder die eigene Karriere dominant.
Denn dort geht es nicht um relevante Inhalte, sondern um Framing. Dort gibt es keinen kritisch-journalistischen Sachverstand. Sondern nur die Sorge, als erster schnell irgendetwas zu melden, möglichst emotional zu triggern und dann geht es zum nächsten Termin. Und immer schön freundlich buckeln, könnte ja ein Job bei rauskommen.
Ich bin seit gut 30 Jahren im Geschäft und was ich am Freitagabend beobachten musste, hat mir Gänsehaut bereitet.
Am Beginn der Augustaanlage war eine umfangreiche Kontrollstation aufgebaut worden. Vor Ort der Polizeipräsident Andreas Stenger, im Scheinwerferlicht, vor Kameras und vor vielen Leuten, die dicht gedrängt um ihn herumstanden. Abstandsregeln? Fehlanzeige.

Wo Kameras sind, fühlt sich Selbstdarsteller Andreas Stenger wohl. Abstandsregeln? Egal. Es geht um Selbstdarstellung.
Dabei ging es bei diesem PR-Termin zur Profilierung dieses Selbstdarstellers darum, zu erklären, warum die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs zwischen 21 und 5 Uhr zur Geisterstadt gemacht wird. Ausgangssperre. Pardon, Ausgangsbeschränkung, wurde mit viel Blabla erklärt. Als angebliches Mittel, die hohe Inzidenzzahl mit staatlichem Gewaltmonopol, verfügt durch die Stadt Mannheim, durchgesetzt durch die Polizei, zu reduzieren.
Dann ging es weiter zum Wasserturm. Auch dort am Plankenkopf eine Kontrollstrecke – mit erheblich viel Verkehr, aber viel weniger Beamten. Diese mussten das Verkehrsaufkommen für die Medien abarbeiten und sich dabei in massive Gefahr bringen.
Zahlreiche Kontrollen fanden ohne Eigenschutz statt.
An dieser Stelle wird es problematisch für das PP Mannheim, das uns vor einem Jahr alle rund ein Dutzend Steady-Abos auf Anordnung von PP Stenger gekündigt hat. Man kann ohne Steady-Zugang nicht mehr weiterlesen – außer, man verschafft sich illegal Zugang zu unseren Inhalten – was wir juristisch verfolgen werden, wenn dem so sein sollte. Die Polizei Mannheim hat kein Recht, auf unsere urheberrechtlich geschützten Inhalte zurückzugreifen. Außer, PP Stenger ordnet einen Zugriff wegen “Gefahrenabwehr” oder Ähnlichem an oder erstellt eine Strafanzeige über die Staatsanwaltschaft Mannheim, weil er staatsfeindliche Inhalte vermutet. Mal schauen.
Die Beamtinnen und Beamten taten mir leid. Sie kontrollierten häufig alleine die Fahrzeuginsassen – ohne Absicherung durch Kollegen. Ein absolutes No-go, weil man nie wissen kann, wer sich in einem Fahrzeug befindet.
Das ist aktuell nochmal (zufällig) gut gegangen. Doch was, wenn Kriminelle kontrolliert worden wären, denen die Nerven durchgehen? Dann wären Polizeibeamte möglicherweise zu Schaden gekommen.
Nicht, weil das nicht grundsätzlich möglich ist. Polizeibeamte müssen mit einem gewissen Berufsrisiko rechnen – gehört zum Job und dazu sollte der Respekt der Bevölkerung gehören, das mit Hochachtung anzuerkennen. Polizeibeamte sind auch Schutzschilde für die allgemeine Bevölkerung. Aber Polizeibeamte können auch darauf bestehen, dass Sicherheitsstandards auch für sie gelten und eingehalten werden – moderne Polizeiarbeit ist da auf der Höhe der Zeit. Nicht so in Mannheim.
Ein großes Thema bei Einsätzen ist der Eigenschutz – und der ist essentiell wichtig. Weil jeder Beamter, der zu Schaden kommt, nicht nur selbst Opfer wird, sondern keinem Bürger mehr helfen kann.
Ich lese immer wieder Medienberichte und in asozialen Medien “Einschätzungen”, wie brutal die Polizei vorgeht, wenn sie mit vier Beamten auf eine Person geht. Motto: Das ist doch unfair. So ein Schwachsinn.
Das schreiben Journalisten und Leute, die keine Ahnung davon haben, wie man eine Situation unter Kontrolle bringt. In einem “Kampf” eins zu eins (klingt fair?) erleiden sowohl der Polizeibeamte wie das Gegenüber mit hoher Wahrscheinlichkeit Verletzungen, möglicherweise sehr schwere. Wenn vier Beamte auf eine Person gehen, besteht die beste Möglichkeit der Kontrolle und ebenso die beste Möglichkeit Schaden von der Person wie von den Beamten zu nehmen. Es geht dabei nicht um “Feigheit”, sondern um Kontrolle.

Fahrzeugkontrolle ohne jeglichen Eigenschutz wie man beim Fahrzeug vorne und hinten erkennen kann. Kein Beamter sichert den kontrollierenden Beamten – dafür halten Medienteams drauf. Herr PP Stenger war vor Ort, als diese Aufnahmen entstanden. Möglicherweise war er aber durch Interviews abgelenkt.
Wenn ein Beamter in der Ansprache Papiere kontrolliert, sieht er/sie nicht vollumfänglich, was sonst passiert, dafür braucht es den Support des Partners, der nur die Situation beobachtet und kontrolliert und sofern diese eskaliert, seinen Partner beschützt.
Dies wäre bei den Kontrollen am Wasserturm am Freitagabend in vielen Fällen nicht gegeben gewesen, weil es zu viele Fahrzeuge waren und die Beamten dazu übergingen, alleine zu kontrollieren, um schnell “abzufertigen”.
Polizeipräsident Andreas Stenger war vor Ort und hat nicht eingegriffen. Er suchte die Kameras und die Selbstdarstellung. Die Sicherheit seiner Beamten war ihm egal.
Ich bleibe dabei – dieser Mann ist als Polizeipräsident völlig ungeeignet und ein Sicherheitsrisiko. Für alle Beamtinnen und Beamten und für die Öffentlichkeit.
Wie absurd ist es, als Polizeipräsident in einer Medientraube aufzutreten und ein Kontaktverbot und eine Ausgangssperre zu erklären? Ist der Mann noch bei klarem Verstand oder nimmt der was?
By the way – es gibt noch einen anderen Selbstdarsteller bei der Polizei Mannheim, der mir zunehmend negativ auffällt. Das ist der Lautsprecher Thomas Mohr, Polizeigewerkschaftler. Eigentlich hätte ich erwartet, dass er diesen Artikel schreibt, mein Eindruck ist aber, dass Herr Mohr eher die Gunst des Herrn Stenger sucht und ebenso wie dieser die Selbstdarstellung – Partner im Geiste.
Herr Mohr war in der Vergangenheit sehr bemüht um Kontakt mit RNB – seit der Ära Stenger ist das vorbei. Das sollten alle Beamte wissen, die er angeblich vertritt.
Und Herr Stenger ist jederzeit eingeladen, sich meinen kritischen Fragen zu stellen – dafür ist er aber zu feige.