Hirschberg, 04. Januar 2016. (red/pm) Den Auftakt zum Jubiläumsjahr des Kulturfördervereins Hirschberg bildet am 10. Januar die Vernissage zu einer außergewöhnlichen Ausstellung in der Rathausgalerie. „Kunst und Design – Von Kopf bis Fuß…“ zeigt Mode, Malerei, Fotografie, und Schuhobjekte in unerwarteten Formen.
Information des Kulturfördervereins Hirschberg e.V.:
„Der Kulturförderverein Hirschberg kann 2016 auf 20 Jahre erfolgreiche Kulturarbeit zurückblicken. Im Jubiläumsjahr hält das Programm deshalb auch besondere Leckerbissen in Form von Ausstellungen, Konzerten und Vorträgen bereit. Den Auftakt macht am Sonntag, 10. Januar um 11:00 Uhr die Vernissage zu einer außergewöhnlichen Ausstellung in der Rathausgalerie: „Kunst und Design – Von Kopf bis Fuß…“.
Zu sehen gibt es Fotografie, Malerei, Mode und Schuhobjekte von vier „kreativen Köpfen“: Steffen Diemer, Sandra Obel, Andrea Luise Buttermann und Svenja Ritter.
Kunst und Design, das sind zwei Kreativbereiche, die nicht wirklich voneinander abgegrenzt werden können und sollen, zumal die Übergänge zwischen beiden fließend sind und sie im Grunde ein und denselben Ausgangspunkt haben – die Formgestaltung.
Nicht zuletzt auf diese Tatsache möchte die Ausstellung in der Rathausgalerie das Augenmerk lenken, denn sowohl die zweckfreie Kunst wie auch das zweckmäßige Design bauen auf Idee, Können, Originalität und Ausdruck, formulieren ihr Anliegen in einer nonverbalen Sprache, die Auge und Verstand gleichermaßen reizt.
Während aber im Bereich der Kunst die Freiheit regiert, gilt es beim Design stets auch die Funktion im Auge zu behalten. „Form follows function“, heißt es da und meint damit die Zielvorstellung, bei der Gestaltung von seriellen (Alltags)Produkten Ästhetik und Funktion in idealer Weise zu vereinen. Fragen von Material, Farbe und Zweckmäßigkeit spielen eine entscheidende Rolle ohne dabei die ästhetische Qualität außer acht zu lassen.
Tragbare und untragbare Kunst
Dieser Devise folgend entwirft die aus Eberbach stammende Designerin Andrea Luise Buttermann Mode nach Maß. Die gelernte Damenschneiderin und Absolventin der Modeschule Sigmaringen führt seit 1990 ihr eigenes Modeatelier (seit 1998 in Weinheim), das für individuelle Beratung, Entwurf, Schnitt und Anfertigung von Modellkleidern aus feinsten Materialen und nach den Regeln anspruchsvoller Schneiderkunst steht.
Mit ihrer Modekunst ist Frau Buttermann regelmäßig auf Einzel- und Gruppenausstellungen präsent.
Neben der tragbaren Mode von Frau Buttermann haben die Schuhmodelle von Svenja Ritter ihren originellen Auftritt. Hier ist die Metamorphose vom Alltagsgegenstand zum reinen Kunstobjekt vollzogen, das ehemals Kleidungsstück ist zum Fetisch mit Kunstcharakter mutiert.
Die gelernte Goldschmiedin und Kunsthochschulabsolventin bearbeitet High Heels durch Aufbauten im Schuhinneren und das Aufbringen von Metallteilen bewusst bis zur vollkommenen Untragbarkeit. Die Dysfunktion eröffnet den Weg zum symbol- und phantasiereichen Objekt.
Kunst mit Oberfläche
Die Fotografie ist in der Ausstellung durch die Kollodium-Silberbilder von Steffen Diemer vertreten.
„Ich bin immer auf der Suche nach dem Geheimnis, was allen Wesen und Dingen zugrunde liegt“, sagt der in Grünstadt geborene Fotograf, der für international renommierte Magazine Fotoreportagen aus Krisen- und Kriegsgebieten lieferte und sich jetzt als Fotokünstler der Ambrotypie, einem gleichermaßen aufwändigen wie ästhetisch bemerkenswerten fotografischen Verfahren verschrieben hat: Bildträger ist schwarzes Opalglas, mit Kollodium beschichtet und in einem Silbernitratbad lichtempfindlich gemacht.
Damit schafft Diemer Fotounikate mit spezieller Haptik, die die Motive (bevorzugt Blumen) auf ungewohnte Weise inszenieren. Im Rahmen der Abschlussmatinee, am Sonntag 24. Januar um 11:00 Uhr wird Steffen Diemer dieses fotografische Verfahren in einem Vortrag (mit Gespräch) erläutern.
Den Part der Malerei übernehmen in der Präsentation die expressiven Farbabstraktionen der Ladenburger Künstlerin Sandra Obel. Sie hat unter anderem an der Freien Kunstschule Wiesbaden studiert und war mit ihren Arbeiten auf mehreren Ausstellungen hier in der Region vertreten. Sie arbeitet impulsiv mit Linien, Schichten und Überlagerungen. Die mit Gesteinsmehl durchmischte Acrylfarbe lässt reliefartige Oberflächen entstehen, durchsetzt von geheimnisvollen Zeichen und mit verlockenden Durch- und Einblicken in intensive Farbtopographien.“