Rhein-Neckar/Berlin, 04. Januar 2016. (red/pro) Die Berliner taz hat uns am 29. Dezember 2015 mit der Kolumne “Seid endlich dankbar” ein volles Brett gegeben. Wir haben die Chefredaktion aufgefordert, einen Vorschlag zu machen, um die Sache gerade zu ziehen – bis jetzt ohne Antwort.
Von Hardy Prothmann
Die taz hat sich mit der Kolumne der Autorin Doris Akrap ganz schön blamiert. “Absurd” sei es, in einem von uns kritisierten Video nicht “das Absurde” zu erkennen.
Frauenverachtend und immer auf Regime-Linie ist seine Einschätzung – und ausgerechnet die taz, die linke taz, Gralshüterin der politischen Korrektheit, verteidigt die Nachahmung einer Kampfszene aus einer durch und durch “dummen” Seifenoper als “weniger als einen dummen Jungenstreich”.
Der Skandal – überhaupt nicht absurd, sondern ganz real – ist, dass die taz für Ihre Verurteilung unseres Verhaltens vollständig ohne Recherche auskommt. Der gutmenschgeschäumte Beißreflex mit Tunnelblicksyndrom geht so: Flüchtlinge sind immer gut und wer was kritisiert, ist ein Rassist.
Unseren Lesern unterstellt diese Lästerpresse pauschal, dass alle aus der rechten Ecke kommen. Weil ich nicht mehr bereit bin, einen früheren Praktikanten wegen dieses Video zu unterstützen, vergleicht die Autorin mich gar mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan, der Journalisten unter Druck setzen und verfolgen lässt. Kleiner ging es nicht. Naja, Goebbels oder Berlusconi hätten sich noch angeboten. Vermutlich ist der Dame dazu nix eingefallen.
Den ganzen Schwurbel baut die Autorin auf der falschen Behauptung auf, ich hätte jemanden gekündigt. Das ist nicht zutreffend. Das Praktikum war regulär beendet, eine Zusammenarbeit wird nicht fortgesetzt und haben wir öffentlich begründet.
Darauf, dass wir als kleine Redaktion – im Gegensatz zu zahlreichen größeren Medienhäusern – überhaupt den Versuch starten, unser Mögliches zu gelungener Integration beizutragen, wird auch nicht erwähnt. Stattdessen wird die grundsätzliche Hilfsbereitschaft ins Lächerliche gezogen. Großes Kino, liebe taz.
Das ist so oberpanne, wie es nicht oberpanniger geht. Wie wäre es mit einem “Sorry, did war kacke von uns”? Aber selbst dafür seid Ihr echt zu “olwer”, wie man bei uns sagt.
Und seid froh, dass wir nicht in Bab al-Hara leben, sonst würden wir das mit Messern klären.
Hinweis: Absatz für Absatz haben wir auf die “Kolumne” hier reagiert.
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