Mannheim, 03. Oktober 2015. (red) Beim Fotografieren vor den gerade neu ertüchtigen Funari Barracks stellten wir fest, dass der Sicherheitsdienst überhaupt keine Ein- und Auslasskontrollen durchführte. Einige der vermeintlichen „Sicherheitsleute“ fallen durch ihre Kleidung auf.
„Furchtlos & treu“ prangt auf einer schwarzen Kapuzenpulli, die ein Mann trägt, der seinen Kopf kahl rasiert hat. Unten am Bund sind die Farben Schwarz-Weiß-Rot zu sehen – die Farben der Reichsflagge, die auch gerne „Mode“ der NPD schmücken. „Furchtlos & treu“ könnte auch der heftig kritisierte Slogan des VFB Stuttgart sein – nur ist der sonst schwarze Kapuzenpulli sicher kein Fanpulli. Ganz im Gegenteil ist belegt, dass der Slogan in rechten Kreisen benutzt wird. Auch ein zweiter „Sicherheitsdienstleister“ trägt die Kutte.
Erst Anfang September kündigte das Regierungspräsidium schärfere Kontrollen an, damit keine Rechtsradikalen im Sicherheitsdienst beschäftigt werden. Zuvor hatten wir investigativ berichtet, dass, dass spätestens seit dem 07. Januar 2015 bekannt ist, dass ein Security-Mitarbeiter einen Schal trug, auf dem “Gott mit uns” stand. Ein Spruch, der im zweiten Weltkrieg auf den Gürtelspangen der Wehrmacht prangte und heute nachweislich ein Symbol der rechten Szene ist – insbesondere aus Zwickau. Ausgerechnet Zwickau, Herkunft der rechtsextremistischen Zelle Nationalsozialistischer Untergrund.
Nicht auszudenken, wie gefährdet die Asylsuchenden sind, wenn im Wachpersonal Neonazis beschäftigt sind und interne Kenntnis über die Sicherheitsroutinen erlangen oder womöglich Personen Zugang gewähren, die eine Bedrohung für die Schutzsuchenden darstellen.
Während der guten Stunde vor dem Gelände hat der Sicherheitsdienst zudem überhaupt keine Ein- und Auslasskontrollen vorgenommen.