Rhein-Neckar, 3. August 2015.(red) Dr. Stephan Harbarth (CDU), Kreisvorstand der CDU Rhein-Neckar, hat laut Abgeordnetenwatch ein “Nebeneinkommen” von mindestens 650.000 Euro in dieser Legislaturperiode erzielt – zum Vergleich, an Abgeordnetendiäten hat er bislang rund 201.000 Euro bezogen.

Dr. Stephan Harbarth (CDU) ist gegen neue Regel in Sachen Abgeordnetenbestechung und berät als Anwalt Kapitalgesellschaften. Quelle: Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Attribution: Dr. Stephan Harbarth/Laurence Chaperon
Als Vorstandsmitglied der Wirtschaftskanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz erhielt Dr. Stephan Harbarth (CDU) in den Vorjahren jeweils über 250.000 Euro (Stufe 10). In diesem Jahr hat Harbarth mit seinem Vorstandsjob schon zwischen 100.000 und 150.000 Euro verdient. Gesamteinkünfte in dieser Legislaturperiode: Mindestens 650.000 Euro, schreibt Abgeordnetenwatch.
Der gebürtige Heidelberger Dr. Harbarth (43) ist seit 2009 Bundestagsabgeordneter und hat im Wahlkreis Rhein-Neckar das Direktmandat für die CDU gewonnen. Klar ist auch: Der Mann könnte beispielsweise mit einer aus seiner Sicht kleinen Spende die CDU Mannheim sofort entschulden.
Auf der Homepage des Bundestags ist seine “Vita” aufgelistet: 2000 Zulassung als Rechtsanwalt; 2006 bis 2008 Partner der internationalen Anwaltssozietät Shearman & Sterling LLP; seit Mai 2008 Vorstandsmitglied der SZA Schilling, Zutt & Anschütz Rechtsanwalts AG; seit 2004 Lehrbeauftragter an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1995 bis 1997 Kreisvorsitzender Junge Union Rhein-Neckar; seit 1995 Mitglied Kreisvorstand CDU Rhein-Neckar; seit 2005 Mitglied Bezirksvorstand CDU Nordbaden; seit 2007 Stellvertretender Kreisvorsitzender CDU Rhein-Neckar; seit 2009 Mitglied im CDU-Bundesausschuss; seit Oktober 2011 Kreisvorsitzender der CDU Rhein-Neckar; seit 2013 Mitglied des Landesvorstandes der CDU Baden-Württemberg; Mitglied im Bundesfachausschuss Wirtschafts-, Haushalts- und Finanzpolitik der CDU Deutschlands. Mitglied in zahlreichen Vereinen und Organisationen.”
Dr. Harbarth hat sich allerdings gegenüber 2014 verschlechtert – da lag er noch auf Platz 3 der Top-Nebenverdiener. Möglicherweise liegt Abgeordnetenwatch allerdings auch falsch und der CDU-Abgeordnete verdient weiter mehr – wir hatten vergangenes Jahr recherchiert, dass der Umsatz pro Mitarbeiter deutlich über 600.000 Euro liegt – diese Datei wurde auf der Homepage der Kanzlei mittlerweile gelöscht.
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Lesetipp – unser “Exklusivinterview” mit dem Top-Nebenverdiener vor der Bundestagswahl 2013:
“Die Entschädigung für das Ehrenamt geht in Ordnung.”
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