Mannheim/Rhein-Neckar, 01. April 2012. Es ist leider kein Aprilscherz: Der Time Warp mag eine Top-Fete sein – leider auch ein Top-Drogenfest. Die Polizei führte umfangreiche Verkehrs- und Personenkontrollen durch. Das Ergebnis ist leider „ernüchternd“. „Warp“ heißt übrigens „verzerren“ – was gut auf die Wahrnehmung der Partygäste passen dürfte.
Information der Polizei:
Während der diesjährigen auf dem Maimarktgelände stattgefundenen „Time Warp“ wurden durch das Polizeipräsidium Mannheim wieder umfangreiche Kontrollmaßnahmen durchgeführt. Die Maßnahmen der eingesetzten Beamten/innen der Schutz- und Kriminalpolizei hatten insbesondere die Überprüfung der Besucher hinsichtlich des Drogenbesitzes sowie des Fahrens unter Drogen- oder Alkoholbeeinflußung zum Ziel. So wurden bereits während der Anreisephase am Samstag bis nach dem Veranstaltungsende am Sonntag umfangreiche und gezielte Verkehrs- und Personenkontrollen um das Festivalgelände herum durchgeführt.
Hierbei wurden insgesamt 555 Fahrzeuge sowie 921 Personen kontrolliert. Neben 52 Ordnungswirdigkeiten, die hauptsächlich im Verkehrsbereich lagen, registrierten die Bematen 166 Strafanzeigen.
Dabei lag in 132 Fällen ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und in einem Fall eine Verkehrsstraftat zugrunde.
An Betäubungsmitteln wurden folgende Mengen beschlagnahmt:
ca. 71 Gramm Amphetamin, ca. 150 Gramm Cannabisprodukte, ca. 8 Gramm Kokain, 299 XTC-Tabletten sowie ca. 27 Gramm andere Betäubungsmittel. Daneben wurde 2000 Euro mutmaßliches Dealgeld und über 5200 Euro an Sicherheitsleistungen erhoben.
Neben den genannte Straftaten und Ordnungswidrigkeiten in Zusammenhang mit Betäubungsmitteln wurden 16 Diebstahlsdelikte, 2 Körperverletzungsdelikte sowie 11 Falschgelddelikte registriert. Besonders ungewöhnlich waren 8 Diebstahlsdelikte, bei denen den Opfern auf den „Dance-Floors“ Goldketten vom Hals gerissen wurden.
Im Zeitraum von gestern 23.00 Uhr bis heute morgen 07.00 Uhr gingen bei der Polizei insgesamt 25 Beschwerden wegen Ruhestörungen, insbesondere aus dem Bereich Mannheim-Rheinau, ein. Messungen der Stadt Mannheim ergaben allerdings Werte, die unter dem erlaubten Wert lagen. Der Rettungsdienst verzeichnete insgesamt 216 Hilfeleistungen, darunter 28 Transporte.
Für den Bereich der PD Heidelberg wurden folgende Zahlen registriert:
Es wurden 321 Fahrzeuge und 769 Personen kontrolliert. Dabei registrierte die Polizei 102 Strafanzeigen, darunter 92 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt und 6 Verkehrsstraftaten. 15 Ordnungswidrigkeiten wurden, davon 13 im Verkehrsbereich, ebenfalls festgestellt. Die Sicherstellungsmengen an Betäubungsmittel liegen derzeit noch nicht vor.
Die genannten Ergenisse der Kontrollaktion enthalten nicht das Ergebnis der Polizei in Hessen.“
Die hessische Polizei informiert:
„Auch in diesem Jahr fanden unter Einsatzleitung der Fahndungs- und Kontrolleinheit des Polizeipräsidiums Südhessen im Zusammenhang mit der Techno-Großveranstaltung „Time-Warp“ in Mannheim am Wochenende (31.03./01-04.2012) vermehrt Verkehrskontrollen mit Schwerpunkt Drogen statt.
Am Samstag (31.03.2012) wurde im Bereich der Autobahn 6 zwischen Viernheimer Kreuz und Autobahndreieck Viernheim mit vielen Beamten der anreisende Autoverkehr zur Technoveranstaltung überwacht. Im Vergleich zu den Vorjahren war der anreisende Pkw-Verkehr in diesem Jahr rückläufig. Eine Vielzahl der Teilnehmer reiste mit Bussen oder öffentlichen Verkehrsmitteln an. Am Sonntag (01.04.2012) wurden die Partygäste bei ihrer Abreise kontrolliert. Die meisten Drogenfahrten wurden hier in den späten Nachmittagsstunden festgestellt.
Zeitgleiche Kontrollen fanden auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz statt.
Auf den hessischen Autobahnen wurden insgesamt 279 Autos und 761 Personen kontrolliert. Bei 23 Autofahrern wurden Blutproben entnommen, weil sie unter dem Einfluss von Drogen standen. Acht Fahrer fuhren ohne Fahrerlaubnis, 33 Personen erhielten eine Anzeige wegen unerlaubtem Besitz von Betäubungsmitteln. Die Polizei stellte bei den Kontrollen unter anderem geringe Mengen Marihuana, Ecstasy, Amphetamin, Kokain, Heroin und Haschisch sicher. 12 ausländischen Personen mussten Sicherheitsleistungen von insgesamt 3.600,- Euro leisten.“