Mannheim/Rhein-Neckar, 09. August 2015- (red/local4u) “Was wollt ihr denn noch?” war das Motto des diesjährigen Christopher-Street-Day in Mannheim. An der Parade von 14:30 – 17:00 Uhr durch die Mannheimer Innenstadt nahmen 44 Gruppen teil. Insgesamt 70.000 Zuschauer verfolgten nach Angaben der Polizei das bunte Treiben von der Kurpfalzstraße über die Kunststraße und die Planken bis zur Bismarckstraße vor dem Schloss.
2013 war die bislang größte “CSD-Parade” mit 85.000 Teilnehmer/innen laut veranstalter – dieses Jahr zählte der Veranstalter CSC Rhein-Neckar e.V. 80.000 Menschen, die Polizei 70.000. Das Motto “Was wollt Ihr den noch?” spielt auf die Tatsache hin, dass in Bezug auf gleiche Rechte für nicht-hetero-Paare noch viele Ungerechtigkeiten herrschen, beispielsweise beim Adoptions- oder Erbrecht.
„Lesbische, schwule, bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Bürgerinnen und Bürger sind eine Bereicherung für Mannheim“, sagt Sören Landmann, zusammen mit Grace Proch Beauftragte der Stadt Mannheim für die Chancengleichheit von Menschen vielfältiger sexueller und geschlechtlicher Identitäten. Die Stadt Mannheim nahm zum ersten Mal teil. „Sollte jemand von ihnen eine homophobe oder transphobe Diskriminierung erfahren, stehen wir als Ansprechpersonen zur Verfügung. Unabhängig von sexueller oder geschlechtlicher Identität sollte sich jeder Mensch in Mannheim willkommen fühlen.“
Schirm”herren” waren die stellvertretende Landtagspräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) zusammen mit Dr. Stefan Fulst-Blei, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Auch Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) nahm auf dem Plus-Wagen an der Parade teil – dazu verschiedene weitere politische Vertreter aus Land und Kommune.
Manchen ist der Aufzug aber zu schrill bis ordinär. Bis auf Verkehrsbehinderungen verlief der Zug aus polizeilicher Sicht vollständig problemfrei.
Hintergrund: In der New Yorker Christopher Street fand am 28. Juni 1969 der erste Aufstand gegen homo- und transphobe Polizeiwillkür statt. In Erinnerung an diesen Tag wird seitdem weltweit auf CSDs sowohl gegen Gewalt und Diskriminierung als auch für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen demonstriert. In New York heißt die Veranstaltung Gay Pride.
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