Mannheim/Rhein-Neckar, 05. Juni 2014. (red/pm) Zum zweiten Mal seit 2009 hat das Berlin-Institut untersucht, wie es um die sozio-ökonomische Integration der Migranten in Deutschland bestellt ist und hat dazu einen Index zur Messung von Integration (IMI) erarbeitet.
Information der Stadt Mannheim:
“Laut Berlin-Institut ergeben sich im Vergleich mit der Vorgängerstudie allerdings nur wenige Fortschritte. So hat sich laut Studie das Bildungsniveau der Zuwanderer, die in der jüngeren Vergangenheit nach Deutschland gekommen sind deutlich gegenüber den Werten der Vergangenheit verbessert, doch die Folgen verpasster Integrationsangebote in den letzten 40 Jahren seien weiterhin klar zu erkennen.
Nicht nur seien Migranten der ersten Generation gegenüber den Einheimischen benachteiligt, auch ihre Kinder und Kindeskinder könnten trotz Verbesserungen in vielen Bereichen noch nicht aufschließen.
Mannheim ist auf einem guten Weg
„Die Studie zeigt deutlich die Herausforderungen für die Stadt Mannheim. Sie zeigt aber auch, dass wir mit unseren Konzepten und Projekten zur Integration die richtigen Schwerpunkte setzen“, kommentiert Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Studie des Berlin-Instituts.
So ist beispielsweise die Zahl der Mannheimer Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die mit einem Hauptschulabschluss die Schule verlassen, rückläufig und liegt mit 37,6 Prozent deutlich unterhalb des Landesdurchschnitts von circa 55 Prozent. Der Trend zum Erwerb höherer Bildungsabschlüsse zeigt sich auch bei den Jugendlichen, die die Werkrealschule abgeschlossen haben: Im Vergleich zu den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund, setzen diese häufiger den Schulbesuch fort, mit dem Ziel einen höheren Bildungsabschluss zu erreichen.
Auch sind die Kinder mit Migrationshintergrund in den frühkindlichen Bildungseinrichtungen mittlerweile so vertreten wie es ihrem Anteil an der Altersklasse in der Mannheimer Gesamtbevölkerung entspricht – nämlich rund Zweidrittel. Auch dies weist auf eine gestiegene Bildungsorientierung in Migrantenfamilien hin.
Dem Hinweis auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zu qualifizierter Zuwanderung folgt die Stadt Mannheim mit Ihrer Talentstrategie. „ Unsere pragmatische Integrationspolitik, die auf Wertschätzung und Offenheit basiert und Probleme aktiv angeht, zeigt Früchte und ist als einzige realistisch“, so der Oberbürgermeister weiter.
Besonderes Augenmerk auf die Quartiersentwicklung
Heute haben 38,7 Prozent der Mannheimer Bevölkerung einen Migrationshintergrund, Menschen aus rund 170 Nationen prägen die Stadt. „Das Zusammenleben funktioniert. Es funktioniert vor allem deshalb, weil wir dieses Zusammenleben als Realität und Potenzial sehen“, betont Dr. Kurz.
Besonderes Augenmerk legt die Stadt auf die nachhaltige und stabile Entwicklung der einzelnen Stadtviertel. Seit einigen Jahren wird hierzu das Quartiermanagement als Methode eingesetzt, um die integrierte Entwicklung in abgegrenzten Stadtgebieten mit komplexen Bedarfsstrukturen sicherzustellen.
Es ist dort Aufgabe des Quartiermanagements, unterschiedliche Handlungsanforderungen zum Beispiel aus den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Stadtplanung und Kultur abgestimmt zu bearbeiten. Das Quartiermanagement koordiniert die Gesamtentwicklung eines Quartiers mit dem Ziel, dort die Lebensverhältnisse zu verbessern.”