Heidelberg/Rhein-Neckar, 30. Juli 2013. (red/pm) In zwanzig Jahren werden in Heidelberg deutlich mehr ältere Menschen leben als heute. Der Anteil der über 60-Jährigen wird etwa um ein Drittel wachsen. Deshalb nimmt die Stadt verstärkt die Belange älterer Menschen in den Fokus.
Information der Stadt Heidelberg:
“Jetzt gilt es vor allem ehrenamtliche Strukturen zu fördern, um den gesellschaftlichen Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen“, so Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Die Heidelberger Seniorenzentren sind dafür ein Paradebeispiel.
Mehr als 300 Ehrenamtliche helfen in den Seniorenzentren
Seit 1990 das erste Heidelberger Seniorenzentrum in der Weststadt eingerichtet wurde, schreibt das Modell Erfolgsgeschichte. Mittlerweile gibt es die dezentralen Anlaufstellen für Senioren in zehn Heidelberger Stadtteilen, ein elftes wird 2014 für die Stadtteile Boxberg und Emmertsgrund eröffnet.
Das Angebot der Seniorenzentren umfasst Beratung und Hilfen für ältere Menschen, einen stationären Mittagstisch, die Förderung nachbarschaftlicher Beziehungen und neuer Kontakte, sowie aktivierende und generationenübergreifende Angebote.
Die Stadt unterstützt die Einrichtungen mit jährlich rund 1,7 Millionen Euro. Die Arbeit vor Ort wird von professionellen Kräften, aber auch vielen ehrenamtlich Engagierten gemeinsam geleistet. In den zehn Zentren helfen mehr als 300 ehrenamtlich Engagierte bei der Programmplanung, beim Mittagstisch, bieten Freizeitgruppen an, gestalten Gesprächskreise und vieles mehr.
Freiwilligendienste zur Unterstützung hochaltriger Menschen
„Auch wenn es in Heidelberg für die ältere Generation ein umfangreiches Beratungs- und Hilfsangebot sowie ein attraktives Freizeit- und Engagementangebot bei der Akademie für Ältere, der Freiwilligenbörse und vielen anderen gibt, wollen wir uns neuen Herausforderungen stellen und zunehmend auf die Bedürfnisse hochaltriger Menschen eingehen, von denen viele nur noch sehr eingeschränkt aktiv am Gemeinschaftsleben teilnehmen können“, erklärt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner.
Konkret denkt man in Heidelberg an die Einrichtung von Besuchs- und Freiwilligendiensten. „Hochaltrigen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist uns ein wichtiges Anliegen“, so Gerner.
OB-Würzner: Ehrenamts-Potenzial nutzen
Dass das Potential für solche Projekte durchaus vorhanden ist, zeigt der Freiwilligensurvey der Bundesregierung aus dem Jahr 2011. Er belegt, dass sich weitaus mehr Senioren engagieren wollen, als es jetzt schon tatsächlich tun. In Baden-Württemberg sind danach zehn Prozent der Befragten konkret zu freiwilligem Engagement bereit, weitere 24 Prozent können sich eventuell vorstellen, sich freiwillig zu engagieren.
„Dieses Potenzial wollen wir in Heidelberg nutzen“, erklärte OB Würzner. „Deshalb haben wir das Aufgabenspektrum der Freiwilligenbörse explizit um die Gewinnung Ehrenamtlicher in der nachberuflichen Phase erweitert.“ Und weil bürgerschaftliches Engagement immer stärker zu einem zentralen Aspekt des kommunalen Lebens wird, hat der Heidelberger Gemeinderat die Förderung der Freiwilligenbörse 2013 von bisher 20.000 nun auf 60.000 Euro pro Jahr erhöht.
Ein wichtiger Fokus wird künftig auch das bürgerschaftliche Engagement von Migrantinnen und Migranten sein. Insbesondere im neu entstehenden Seniorenzentrum Boxberg-Emmertsgrund soll hier ein Schwerpunkt gelegt werden.
Ehrenamtliche und Fachkräfte’
Neben dem Ausbau des Pools an ehrenamtlichen Kräften soll aber auch der Bereich der Fachkräfte gestärkt werden: Zum 01. August 2013 werden die Personalstellen in den Seniorenzentren auf 1,5 Fachstellen und ab 1. Januar 2014 um eine weitere halbe Stelle im hauswirtschaftlichen Bereich aufgestockt. Sie sollen helfen, die Seniorenzentren von der reinen „Komm“-Struktur zu einem „aufsuchenden“ Angebot auszubauen.
Angelika Haas-Scheuermann, Leiterin des Amtes für Soziales und Senioren der Stadt Heidelberg, weiß: „Das Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlichen funktioniert in den Seniorenzentren bestens.“
Hinweis: Wir berichten seit langem intensiv über die Herausforderungen der Demografie.