Heidelberg, 29. Juli 2021. (red/pm) Die ehemalige US-Army-Wohnsiedlung Patrick-Henry-Village (PHV) im Südwesten von Heidelberg wird in den kommenden Jahren zu Heidelbergs 16. Stadtteil entwickelt. Es entstehen insbesondere neue Wohnungen – und damit diese Wohnungen dringend benötigte Bedarfe in Heidelberg treffen, erarbeitet die Stadt Heidelberg bis zum Jahresende 2021 ein wohnungspolitisches Konzept.
Information der Stadt Heidelberg:
„Die ehemalige US-Army-Wohnsiedlung Patrick-Henry-Village (PHV) im Südwesten von Heidelberg wird in den kommenden Jahren zu Heidelbergs 16. Stadtteil entwickelt. Es entstehen insbesondere neue Wohnungen – und damit diese Wohnungen dringend benötigte Bedarfe in Heidelberg treffen, erarbeitet die Stadt Heidelberg bis zum Jahresende 2021 ein wohnungspolitisches Konzept. Es soll zeigen, wie PHV schrittweise zu einem vielfältigen und nutzungsgemischten Stadtteil für alle entwickelt werden kann. Den Zeitplan und die Grundlagen dafür hat die Stadt bereits in der Juli-Sitzung des Konversionsausschusses vorgestellt. Bis Jahresende folgt eine detaillierte Ausarbeitung quantitativer Kenngrößen wie Quoten für einzelne Marktsegmente und Anteile an bezahlbarem Wohnraum auf Basis einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Es wird einen engen Dialog mit dem Gemeinderat sowie den Wohnungsmarktakteuren im Dialogforum Wohnen geben.
„Mit der bevorstehenden Transformation des Patrick-Henry-Village zu einem vielfältigen und modernen Stadtteil Heidelbergs begeben wir uns auf eine spannende Reise. Als Stadt haben wir dabei klare Ziele: ein durchmischter, lebendiger und urbaner Stadtteil mit viel Grün- und Freiräumen und bezahlbaren Wohnungen für alle Generationen. Das wohnungspolitische Konzept wird ein wichtiger Bestandteil der Planungen – das Instrument hat sich auch bei den Konversionsflächen in der Südstadt und in Rohrbach bewährt“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Inhalte des Wohnungspolitischen Konzepts
Angestrebt wird ein ausgewogenes Verhältnis des Wohnungsangebots für Haushalte mit unteren, mittleren und höheren Einkommen, Angebote in Miete als auch im Eigentum sowie die Auswahl von passenden Partnern, die die Ziele der Stadt Heidelberg teilen und mitumsetzen wollen. Das PHV soll gleichermaßen für Bewohner aus Heidelberg und von außerhalb attraktiv sein. Dazu soll ein starker Fokus auf kompakte Mehrraumwohnungen gelegt werden, um insbesondere Familien in Heidelberg ein attraktives Angebot zu machen.
PHV – für wen?
Das PHV soll grundsätzlich für alle Altersgruppen interessant und attraktiv entwickelt werden. In der Pionierphase soll ein Schwerpunkt auf den mobilen Bevölkerungsgruppen im Alter zwischen 18 und 44 Jahren liegen. Zu diesen Starterhaushalten gehören junge Singles und Paare, junge Familien sowie Alleinerziehende. Die Pioniere, die das südliche PHV frühzeitig bevölkern, zeichnen sich dadurch aus, dass sie zunächst ohne vollständige Infrastruktur auskommen, Wohnen und Arbeiten verknüpfen und offen sind für Experimente und Neues.
Bezahlbar – was heißt das?
Ein besonderer Fokus wird auf der Bezahlbarkeit von Wohnraum liegen. Beim geförderten Mietwohnraum ist eine Inanspruchnahme der Landeswohnraumförderung vorgesehen. Das preisgedämpfte Miet- und Eigentumssegment für Schwellenhaushalte und Selbstnutzer schafft Angebote für Haushalte, die die Einkommensgrenzen des Landes leicht überschreiten, aber dennoch große Schwierigkeiten haben, etwas Passendes auf dem Wohnungsmarkt zu finden. Ein besonderer Fokus bei der Herstellung von bezahlbarem Wohnraum ist auf Starterhaushalte, junge Familien, junge Senioren und Alleinerziehende sowie Menschen mit Behinderungen zu legen. Diese Haushalte bedürfen aufgrund ihrer Lebens- und/oder Einkommenssituation einer besonderen Unterstützung. Für die subjektive Bezahlbarkeit einer Wohnung spielt aus Sicht des Wohnungssuchenden aber auch der passgenaue Zuschnitt für die jeweilige Lebenssituation eine wichtige Rolle. Daher soll auch auf die Angebotsvielfalt sowie auf innovative Grundrisse großer Wert gelegt werden.
Wer soll bauen?
Bei der Umsetzung sollen insbesondere Vorhabenträger, die im Sinne der wohnungspolitischen Ziele der Stadt agieren und eine langfristige Sicherung bezahlbaren Wohnraums gewährleisten, zum Zuge kommen. Bei bezahlbarem Wohnraum sind dies zum Beispiel Bestandshalter. Für Starterhaushalte wie Studierende und Auszubildende gibt es dabei spezielle Partner. Kleine Vorhabenträger und Selbstnutzer ergänzen das Wohnungsangebot auf PHV insbesondere im mittleren Wohnungsmarktsegment. Gemeinschaftliche Wohnprojekte haben sich inzwischen aus dem Nischendasein befreit und tragen durch ihren Facettenreichtum vielerorts zur Entwicklung lebendiger Quartiere bei.
Wann geht es los?
Die Entwicklung von PHV beginnt im südlichen Bereich auf den für das Wohnen relevanten Baufeldern B3/B4 und A5. Der Pionierphase kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie das Bild des neuen Stadtteils prägt und damit auch seine weitere Entwicklung beeinflusst. Zu Beginn wird es darum gehen, den Bedarfen der mobilen Bewohnergruppen und der Pioniere gerecht zu werden. Dazu gehört der Umgang mit den unterschiedlichen Wohnungsmarktsegmenten ebenso wie die Durchführung von Modellvorhaben zur Bezahlbarkeit. Die Modellvorhaben sollen beispielhafte Lösungen für aktuelle Herausforderungen hinsichtlich der Bezahlbarkeit, neuer Wohnformen, der Kombination von Wohnen und Arbeiten im Sinne der Vielfalt und der Vereinbarkeit mit der Klimaneutralität aufzeigen. Die Durchführung offener Konzeptvergaben nach Qualitäts- und Vergabekriterien der Stadt soll die Suche nach innovativen Lösungen befördern. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und die städtische Wohnungsbaugesellschaft GGH sind besondere Partner in dieser für PHV wichtigen Phase.
Hinweis: Die Stadt Heidelberg veranstaltet am Sonntag, 1. August 2021,13 bis 15 Uhr, einen Infotag „Gemeinschaftlich Wohnen auf PHV“ und lädt dazu alle Interessierten in das PHV ein. Nähere Informationen sind auf der Webseite der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg.de/wohnen zu finden.”