Mannheim/Rhein-Neckar, 25. Juli 2014. (red/pm) Die kleinen stillen Dinge zogen ihn an, beschrieb der vergangenes Jahr verstorbene Mannheimer Fotograf Robert Häusser einst seine Arbeit. Als stilbildend für die deutsche Fotografie der Nachkriegszeit gilt sein Werk, und doch ist es nun bei „Kinder dieser Welt“ in den Rathausräumlichkeiten des Dezernates III, Bildung, Jugend und Gesundheit, von einer ungewohnten Seite zu sehen.
Information der Stadt Mannheim:
„Als Fotograf von internationalem Renommee für Industrie und Architektur, zog sich Häusser früh vom kommerziellen Betrieb zurück und nahm nur noch auf, was ihn wirklich interessierte. „Er stellte die persönliche Beziehung zu den Motiven in den Vordergrund,“ ist Dr. Ulrike Freundlieb, Bürgermeisterin für Bildung, Jugend und Gesundheit, angetan, „und ebenso verhält es sich bei unserer Arbeit.“
Denn auch sie versteht das Thema Kinder und Kindheit nicht als gegebenen Arbeitsauftrag, sondern als besondere Aufgabe, der ihr Dezernat mit persönlichem Engagement jeden Tag aufs Neue gerecht wird.
„Ich bin sehr froh, dass sich das Dezernat III für diese Thematik entschieden hat“, pflichtet Kurator Dr. Claude Sui der Bürgermeisterin bei. Es sei eine große Herausforderung für ihn gewesen, Häusser nicht in musealem Kontext, sondern in einem lebendigen Umfeld zu präsentieren.
Mal neugierig, mal verloren
Mal neugierig, mal verloren wirken die abgelichteten Kinder und doch vollkommen lebendig. Schwarz-weiße Momentaufnahmen in der unverwechselbaren Handschrift des Mannheimer Künstlers konservieren sie im ausgelassenen Spiel stets inhaltlich kontrastreich: „Ihre Blicke zeigen junge Menschen mit Persönlichkeit und offenbaren, dass die kindliche Welt viel ausdifferenzierter und vielleicht schwerer zugänglich ist, als es sich Erwachsene zuweilen ausmalen“, ist Dr. Freundlieb beeindruckt, „hier hat ein Fotograf Aufnahmen gemacht, die ihn selbst berührten, und die für uns alle täglich eine Anregung sind.“
Der Mensch und das Werk würden an den öffentlich zugänglichen Wänden im Rathaus zu einer Einheit, fügt Dr. Sui an und behält Recht. Denn sind es bei Häusser unterschiedlichste Lebensperspektiven aus aller Welt, kommen auf den Fluren und in den Büros des Dezernates III die nicht minder kontrastreichen Lebensperspektiven aller Kinder Mannheims zusammen.“