Augsburg/Sinsheim/Rhein-Neckar, 23. Januar 2017. (red/ric) Die einzig ungeschlagene Mannschaft in Europas Top-Ligen, die TSG Hoffenheim gastierte am 17. Spieltag der ersten Bundesliga bei lausigen Minus sieben Grad Celsius in Augsburg. Gästecoach Nagelsmann, früher in Augsburg als Spieler und Scout tätig, feierte bei seiner Rückkehr an alter Wirkungsstätte einen wichtigen 0-2 Auswärtserfolg. Die TSG springt damit auf den dritten Tabellenplatz.
Von Riccardo Ibba
Augsburgs Trainer Manuel Baum vertraute im Vergleich zum 1:1 beim BVB auf Koo und Max anstelle von Kohr (Bank) und Teigl (nicht im Kader).
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann brachte gegenüber dem 1:1 gegen Werder Bremen mit Zuber, Ochs und Rudy drei Neue. Kaderabek (Wadenprobleme) und Toljan (muskuläre Probleme) mussten passen, Polanski saß auf der Bank.
Vor knapp 25.000 Zuschauern im mäßig besetzten Stadion entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein zähes Spiel. Augsburg versuchte sofort das Kommando zu übernehmen konnte die Hoffenheimer Defensive jedoch nicht in Verlegenheit bringen.
Wüstes Getrete und viele Fehlpässe
Die Kraichgauer wollten aus einer sicheren Grundordnung ihre große Stärke, dass Umschaltspiel zur Geltung bringen. Die ersten 45 Minuten waren geprägt von wilden Zweikämpfen und Fehlpässen. Die Folge waren insgesamt 23 Fouls und fünf gelbe Karten, beide Werte liegen weit über dem Ligaschnitt.
Die einzige echte Möglichkeit bot sich in der 13. Minute den Gästen, bezeichnenderweise verstolperten diese eine drei auf zwei Situation dilettantisch.
Erwähnenswert im ersten Durchgang war lediglich die Tatsache das Gästestürmer Uth auch nach 25 Minuten ohne Ballkontakt war. Der Halbzeitpfiff des umsichtigen Schiedsrichters Schmidt kam allen Beteiligten einer Erlösung gleich.
Wagner trifft 74 Sekunden nach Wiederbeginn
Nagelsmann reagierte in der Pause und ersetzte den schwachen Ochs durch Kramaric. Dieser agierte fortan als zweite Spitze, während Uth ins linke Mittelfeld zurück beordert wurde.
1899 war sofort hellwach und schlug mit dem ersten Angriff in Durchgang Zwei zu. Max vertändelte in der Vorwärtsbewegung den Ball, Amiri setzte Wagner mit einem tollen Steilpass in Szene, dieser ließ im Zweikampf Hinteregger ganz alt aussehen und schob den Ball mit seinem schwächeren linken Fuß ins lange Eck. Der herausgeeilte Hitz war ohne Chance.
In der Folge dominierten die Mannen aus dem Kraichgau die Partie. Rudy organisierte in der Zentrale den Aufbau, die Offensiv-Spieler sorgten für viel Variabilität, während von den verunsicherten Hausherren überhaupt nichts nach vorne kam.
Kramaric sorgt für die Vorentscheidung
In der 64. Minute dann das 0-2 für die Gäste. Der agile Demirbay legte wunderbar nach links ab, wo Uth völlig frei herangerauscht kam und mit einem präzisen Zuspiel den in der Mitte mitgelaufenen Kramaric bediente. Der Joker ließ sich nicht zweimal bitten und drückte den Ball aus vier Metern ins Tor.
Im Anschluss lies Hoffenheim Ball und Gegner laufen ohne selbst den Abschluss zu suchen. Die Abwehr um Süle und Co wurde kaum gefordert und hatte das Geschehen jederzeit im Griff.
Erst vier Minuten vor dem Ende kam Augsburg zu seiner ersten Möglichkeit, doch Baumann parierte zunächst gegen Schmid, bevor Ji im Nachschuss aus fünf Metern kläglich vergab.
Nimbus gewahrt – Fluch gebrochen
Dank einer abgezockten Leistung blieb es beim verdienten Auswärtssieg der Hoffenheimer, die nun auf dem dritten Tabellenplatz rangieren und weiterhin ungeschlagen in der Liga bleiben.
Die Mannschaft ließ sich auch durch die bekanntgegebenen Wechsel zur nächsten Saison von Niklas Süle und Sebastian Rudy nicht aus dem Tritt bringen. Die beiden Profis schlagen kommende Spielzeit bekanntlich beim Rekordmeister FC Bayern München auf.
Zudem gelang der TSG nach sieben Jahren ohne Sieg nach der Winterpause mal wieder ein Dreier.
Eine andere Serie hat dagegen weiter Bestand – der Auftritt in Augsburg war bereits die zwölfte Partie mit Hoffenheimer Beteiligung unter der Leitung von Referee Schmidt. Verloren wurde davon keine einzige. Es läuft derzeit rund im Kraichgau.
Am kommenden Samstag steigt dann das Schlagerspiel in der Bundesliga, Hoffenheim gastiert als Tabellendritter beim aktuellen Zweiten der Liga, RB Leipzig.
Statistik zum Spiel
FC Augsburg (4-1-4-1)
Hitz – Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Stafylidis(65.Bobadilla) – D. Baier – Schmid, Koo(46.Kohr), Moravek(73.Altintop), Max – Ji
Trainer: Baum
TSG 1899 Hoffenheim (3-3-2-2)
Baumann – Süle, Vogt, B. Hübner – Zuber, Rudy, Ochs(46.Kramaric) – Demirbay(74.Schär), Amiri(87.Polanski) – Uth, Wagner
Trainer: Nagelsmann
Torschützen:
0-1 Wagner (46.)
0-2 Kramaric (64.)
Zuschauer: 24.515