Rhein-Neckar, 20. Februar 2017. Die Tipps der Woche sind eine Mischung aus Bekanntem, Unbekanntem und solchem, von dem man denkt, es zu kennen. Im Rahmen des Literaturfestivals lesen.hören wagen sich zwei Frauen in die Sperrbezirke des Rotlicht-Milieus, in „Die Csárdásfürstin“ werden bekannte Evergreens gesungen. In der Filmanalyse verwandelt sich der Sympathieträger zum Tyrannen, die Stan Glogow’s Jazzband präsentiert klassischen New Orleans Jazz. Und am Ende der Woche verschwimmen die Grenzen zwischen Theater, Fotografie, Diskussion und gemeinsamem Abendessen.
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Dienstag, 21. Februar, 20:00 Uhr, Alte Feuerwache Mannheim. Rotlicht. Nora Bossong auf dem Strich – in Rahmen von „lesen.hören“ 11 Die Schriftstellerin Nora Bossong wagt sich in die geheime Zone, in der Sexualität und Kapitalismus Hand in Hand gehen. Dabei trifft sie harmlose Studenten und altersweise Pornoproduzenten, in schäbigen Sexkinos, bei Dildo-Präsentationen und am Salat-Buffet eines Swingerclubs. Mit funkelnder Beobachtungsgabe erzählt Nora Bossong von einer Gesellschaft, die das Verruchte und Versaute immer abwaschbarer gestaltet. Und sie stellt die Frage, warum das Rotlichtmilieu die Wollust nur an den Mann bringen will – und niemals an die Frau. Zusammen mit der Moderatorin Julia Westlake wagt sich Nora Bossong in Sperrbezirke. Eintritt: 10 – 13 Euro Ort: Alte Feuerwache, Brückenstraße 2, 68167 Mannheim |
Mittwoch, 22. Februar, 19:00 Uhr, Gloria & Gloriette Heidelberg. Winterschlaf – Psychoanalyse & Film In der Filmreihe „Psychoanalyse & Film“ stellt der Psychologe und Filmemacher Akgöbek das türkische Drama Winterschlaf vor. Der Cannes-Siegerfilm von 2014 ist eine Charakterstudie um Lebenslügen und die Wiederkehr des Verdrängten, die sich viel Zeit nimmt: zum Hinschauen und Hinhören, zum Verharren und zum Nachdenken. Der anfangs so sympathische Held – ein Ex-Schauspieler, der ein Hotel in Kappadokien führt – entpuppt sich als Tyrann. Geld und Sprache sind die Machtmittel, mit denen er andere lockt, verführt und beherrscht. Eintritt: 6,50 – 07,50 Euro Ort: Gloria & Gloriette, Hauptstraße 146, 69117 Heidelberg |
Freitag, 24. Februar, 20:30 Uhr, Muddy´s Club
Weinheim. Stan Glogow’s Jazzband – Jazz Eintritt: 9 – 16 Eruro Ort: Muddy’s Club Weinheim e.V., Schulstrasse 3, 69469 Weinheim |
Freitag, 24. Februar, 19:30 Uhr, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen. Die Csárdásfürstin – Operette Das charakteristische ungarische Sentiment des Csárdás, der Kolorit des Wiener Walzers und temperamentvolle Revuenummern – kaum eine Gesangsnummer in „Die Csárdásfürstin“ ist nicht zum Evergreen geworden (man denke an „Machen wir’s den Schwalben nach“, „Tausend kleine Englein singen“ oder „Ja, so ein Teufelsweib“). In der Geschichte gibt Sylva Varescu, der Star des Budapester Orpheums, ihre Abschiedsvorstellung, bevor sie auf Tournee nach Amerika geht. Vergeblich versucht sie, ihre Liebe zu Edwin Ronald zu verdrängen. Doch ihr adeliger Bewunderer macht ihr vor allen Zuschauern ein Heiratsversprechen. Seine Eltern haben für allerdings eine standesgemäße, aristokratische Verbindung im Blick. Bis aus Sylva und Edwin doch noch ein glückliches Paar werden kann, braucht es einige romantische und dramatische Verwicklungen … Eintritt: 13 – 40 Euro Ort: Theater im Pfalzbau, Berliner Straße 30, 67059 Ludwigshafen Weitere Termine: Sonntag, 26. Februar, um 14:30 Uhr |
Sonntag, 26. Februar, 19:00 Uhr, Theater am Puls Schwetzingen. Zaadgah – Heimat im Kopf – Theater und Diskussion Die junge Iranerin Bahar Abnar erzählt ihre Geschichte. Von ihrer Kindheit in Teheran und von ihrem Großvater, der sie die Lieder seiner Heimat lehrte. Diese bachtiarischen Lieder bewahren die Geschichte, die Tradition und den Dialekt der Bachtiari, jener Familien, die in dem kargen Gebirge des Zagros leben. „Zaadgah“ ist zur Zeit ein knapp 25 Minuten dauernder Monolog, eingerahmt von Fotografien aus der preisgekrönten Arbeit des Ludwigshafener Fotografen Dominic Jan Geis. Das kleine Publikum wird am Ende auf die Bühne eingeladen, um mit der Schauspielerin Tee zu trinken, zu essen und zu diskutieren. Eintritt: 8 – 12 Euro Ort: theater am puls, Marstallstraße 51, 68723 Schwetzingen |
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