Mannheim, 19. Juli 2012. (red) „Deltabeben“. Zeitgenössische, regionale Kunst 2012. Was mag sich wohl hinter dieser Wortkreation und einem recht plakativen Ausstellungsmotto verbergen, fragt man sich – rot, gelb und blau übereinanderliegende Dreiecke stilisieren im Logo die drei Grundfarben – in regional gemeinter Deltaform – und zeigen damit auch eine Beziehung zwischen den drei Ausstellungsorten.
Am Sonntag, den 22.07.12 wird im Kunstverein Mannheim in der Augustanlage 58 stellvertretend die diesjährige Ausgabe der „Regionale“ – eine große, jurierte Gruppenschau der regionalen Kunstszene und regelmäßig im Zweijahresrythmus zwischen den Ausstellungsorten Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen und dem Kunstverein Mannheim alternierende Schau vielfältiger und zeitgenössischer künstlerischer Positionen, eröffnet.
Die diesjährige Regionale will selbst ein Novum sein. Am Anfang des Jahres in einem Fernsehinterview zur Bedeutung des thematischen Ausstellungskonzeptes befragt, antwortete Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim und Jurymitglied, es solle der Kunst und deren Repräsetation in der Region „So´n bischen mehr Zündstoff geben“. In einem Brainstorming war der Name des gemeinsamen „Kindes“, das Motto, schnell entwickelt – etwas länger dauerte die Auswahl der ca. 40 Künstler und die Entwicklung eines gemeinsamen, inhaltlich stimmigen Ausstellungskonzeptes, welches die diesjährigen drei Ausstellungsorte Kunstverein Mannheim, Kunsthalle und Stadtgalerie Mannheim miteinander verbindet. Ausdrücklich gewünscht bei der ein paar Monate zuvor erfolgten Ausschreibung war eine Vielfalt von künstlerischer Positionen – auch und gerade junge Künstler aller Gattungen, Malerei, Plastik, Video sowie Installation konnten sich ohne Alterseinschränkung bewerben.
Nach einer Jurysitzung im Mai standen die aus den rund 400 Bewerbern gewählten 45 AusstellungsteilnehmerInnen fest.
Das Spektrum der jurierten Arbeiten umfasst eine Auswahl und spannende Mischung aus gegenständlicher und konkreter Malerei, skulpturale, installative Arbeiten und Videokunst. Die Ausstellungsorte Kunstverein Mannheim, Kunsthalle und Stadtgalerie Mannheim bilden die einzelnen „Bezugspunkte“ des Dreiecks, bieten aber jeweils ein eigenes kuratorisches Ausstellungkonzept.
Kunsthalle Mannheim
Die Kunsthalle Mannheim zeigt abstrakt-konrekte Positionen von Künstlern wie Bernhard Sandfort, Barbara Hindahl, Max Santo und Angelika Schröder.
Information des Veranstalters:
„Mit Bernhard Sandfort präsentiert ein seit Jahrzehnten etablierter Mannheimer Künstler ein auf die (Nicht-)Farben Rot, Weiß und Schwarz reduziertes Gemälde nach Art der Konkreten Kunst. Der in Waghäusel ansässige Max Kosoric spielt mit dem Gegensatz zwischen individueller Gestaltung und Massenproduktion. Dem in großen Stückzahlen hergestellten Fabrikat Holzkohlegrill haucht Kosoric in seiner Skulpturengruppe „Die drei Damen vom Grill“ Leben ein. Aus dem industriellen Typus macht er den personalisierten Gegenstand mit individuellem Ausdruck.
Auch „Korpus“, eine Art Möbelskulptur des Karlsruher Wolfgang Rempfer, kann mit dem Stichwort Individualisierung umschrieben werden. Die gewohnte geschlossene Gegenstandsform einer Kommode durchbrach der Künstler hier mit exakt gesetzten Schnitten. Der Möbelkorpus mutiert so zu einem aus einzelnen Splitterformen zusammengefügten Gebilde, aus dem banalen Gebrauchsgegenstand wird eine Kunstform.
Aus ungleich feineren Materialien entstanden schließlich die gezeigten Arbeiten von Angelika Schröder. Nur mit Nadel und Faden „baute“ die Weinheimer Künstlerin en miniature drei Räume des nicht mehr lange existenten Mitzlaff-Baus der Kunsthalle nach. Ihre aus weißem Stoff bestehenden Kubenformen sind jeweils als Konkretisierung der ansonsten unsichtbaren Raumvolumina zu begreifen.“
Die Ausstellungsteilnehmer im Einzelnen sind:
Enrico Bach, Reiner Fuchs, Barbara Hindahl, Max Kosoric, Anabel Leiner, Wolfgang Rempfer, Bernhard Sandfort, Max Santo, Christian Schmid, Angelika Schröder, Julia Sinner, Marcia Raquel Székely und Magnus von Stetten.
Mannheimer Kunstverein
Der Mannheimer Kunstverein präsentiert sich mit eher figurativen realistischen Tendenzen, wie beispielsweise den Künstlern Katharina Meister, Fritz Stier, Konstanti Voit und Christine Fischer.
Information des Veranstalters:
„16 Teilnehmer listet der Kunstverein mit Malerei, Plastik und Videoarbeiten. Raumgreifend installative Arbeiten sind dabei ebenso zu sehen wie klassische Malerei in vielfältigen Techniken und ebenso vielfältigen künstlerischen Ansätzen. Von den modularen Arbeiten von Konstantin Voit über phantasievollgrimmige Figurationen von Michel Meyer und düstere Visionen von Jonas Lundius bis hin zu schaufensterartigen Collagen und Papierschnitten von Katharina Meister spannt sich der Bogen. Dazu kommen etwa amorphe plastische Konfigurationen von Christine Fischer und altmeisterlich anmutende Videoarbeiten von Fritz Stier.“
Die Ausstellungsteilnehmer im Einzelnen sind:
Jens Andres, Götz Diergarten, Carina Doerflinger, Christine Fischer, Nele-Marie Gräber, Valentin Hennig, Anne Janoschka, Ana Laibach, Jonas Lundius, Katharina Meister, Michel Meyer, Philipp Morlock, Richard Schimanski, Monika Schneider, Fritz Stier und Konstantin Voit.
Stadtgalerie Mannheim
Die Stadtgalerie Mannheim zeigt mit Myriam Holme, Sarah Schoderer, Gerhard Vormwald und Skafte Kuhn aktuelle Positionen aus dem Bereich der abstrakten Kunst.
Information des Veranstalters:
„Die Stadtgalerie Mannheim zeigt 15 künstlerische Positionen aus dem Bereich der abstrakten Kunst. Die Exponate der Gattungen Skulptur, Installation, Malerei, Zeichnung, Fotografie und Video unterscheiden sich im Abstraktions- bzw. Verfremdungsgrad und den verwendeten künstlerischen Strategien. Einige der Arbeiten lassen deutliche Rückschlüsse auf die reale Welt zu, bei anderen ist ein Bezug zur Wirklichkeit zu erahnen. Manche Werke können wiederum als rein abstrakt betrachtet. Sie setzen sich mit dem eigenen Medium und der eigenen Produktionstechnik auseinander und sind ausschließlich bildimmanent deutbar.“
Die Ausstellungsteilnehmer im Einzelnen sind:
Benedikt Dichgans, Myriam Holme, Anja Kniebühler, Skafte Kuhn, Gabriele Künne und Matthias Moravek, Max Leiß, Vanessa May, Olaf Quantius, Marten Georg Schmid, Sarah Schoderer, Claus Stolz, Michael Volkmer, Gerhard Vormwald, Silvia Wille, Franziska Wolff.
Deltabeben. Regionale 2012
Ausstellung in der Mannheimer Stadtgalerie, dem Mannheimer Kunstverein und der Kunsthalle Mannheim
22.07.12 bis 02.09.12
Vernissage : 22.07.12 um 11.00 Uhr im Mannheimer Kunstverein
Veranstaltungsort:
Mannheimer Kunstverein
Augustaanlage 58
68165 Mannheim
Telefon: 0621/402208
www.mannheimer-kunstverein.de