Heidelberg, 16. Februar 2018. (red) Heute hat der Prozess gegen Johann N. vor dem Landgericht Heidelberg begonnen. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, am 12. August seine Lebensgefährtin Julia B. getötet zu haben. Der Beschuldigte räumte den Tatvorwurf im wesentlichen ein.
Der Verlauf eines Streits zwischen Johann N. und Julia B. am frühen Morgen des 12. August 2017 endete tödlich – Julia B. starb im Alter von 26 Jahren. Der Angeklagte Lebenspartner soll sie anschließend in deren Firmenfahrzeug an die Autobahnausfahrt Zwingenberg gefahren haben, wo er die Leiche in einem dichten Gebüsch abgelegt habe.
Johann B. hat am ersten Prozesstag die Anklage im wesentlichen eingeräumt. Nur gewürgt haben will er die junge Frau nicht. Im Streit sei es zu Handgreiflichkeiten aus Eifersucht gekommen, Julia B. sei gestürzt und tot gewesen.
Die Staatsanwaltschaft hingegen wirft dem Angeklagten vor, sie entweder heftig gewürgt oder durch sonstige Gewalteinwirkung für einen Zeitraum von mehreren Minuten die Luft zum Atmen genommen zu haben. Letztlich sei sie an mangelnder Sauerstoffzufuhr verstorben.
Ob die Staatsanwaltschaft das wird beweisen können, ist offen. Nach unseren Informationen war der Zustand der Leiche, die erst einige Zeit nach dem Verschwinden der Frau am 01. September 2017 gefunden werden konnte, in einem stark verwesten Zustand gewesen, so dass Würgemerkmale am Hals nicht mehr mit Sicherheit festzustellen waren. Ob eine rechtsmedizinische Untersuchung den Sauerstoffmangel als Todesursache belegen kann, bleibt abzuwarten.
Der Beschuldigte gab an, aus Sorge davor, dass er seine beiden Kinder aus einer anderen Beziehung im Fall einer Inhaftierung nicht mehr sehen könnte, die Tat vertuscht zu haben.