Heidelberg/Rhein-Neckar, 17. Juli 2015. (red/pro) Nachdem in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch 20 Personen unter Durchfall und Erbrechen litten, gibt das Regierungspräsidium Entwarnung. Es wurde keine Noro-Virus-Infektion festgellt. 18 Erwachsene und 2 Kinder hatten lediglich einen „gastrointestinalen Infekt“. In Kürze sollen Sanitärcontainer aufgestellt werden, um die hygienische Lage zu verbessern.
Das Gesundheitsamt untersuchte die erkrankten Personen und konnte Entwarnung geben – es war keine Virus-Erkrankung feststellbar. Vier Personen wurden in Kliniken behandelt und sich mittlerweile wieder entlassen.

Statt Dixi-Toiletten soll es bald Sanitärcontainer geben.
Vor Ort gibt es für weitere Fälle nach Auskunft des Regierungspräsidiums über das Gesundheitsamt „Isolationmöglichkeiten“ auf dem Gelände des Patrick Henry Village. Neuerkrankungen wurden bislang nicht festgestellt, den erkrankten Personen geht es besser. Alle erkrankten Personen sind im Offizierscasino untergebracht, wo für 400 Personen auf engstem Raum ein Feldbettenlager eingerichtet worden ist. Zunächst war ein Aufnahmestopp verfügt worden, der allerdings zum Wochenende wieder aufgehoben worden ist.
Statt der Dixi-Toiletten sollen in Kürze Sanitärcontainer aufgestellt werden, um die hygienische Lage zu verbessern. Das Regierungspräsidium gibt an, dass diese schon längst hätten aufgestellt sein solle, es habe allerdings „Lieferprobleme“ gegeben.
Allerdings ist die Lage weiterhin kritisch – Neuankömmlinge werden teils direkt nach Heidelberg verbracht und erhalten dort „zeitnah“ eine medizinische Untersuchung, was aber einige Tage oder Wochen dauern kann.
Aktuell leben 2.800 Menschen in der Anlage. Geplant waren 1.000 Personen für ein „Winterlager“. Der Gemeinderat hatte vor kurzem beschlossen, dass „bis zu 2.000“ Personen bis Mitte nächsten Jahres dort ständig untergebracht sein können.
Nach unseren Kontakten sieht es so aus, dass die Zahl der in Patrick Henry Village untergebrachten Personen auf 4-6.000 ansteigen könnte, da überall im Land Unterbringungsmöglichkeiten fehlen und es vom Gelände her in Heidelberg noch Kapazitäten gibt.
Auch in Mannheim sollen nach unseren Informationen weitere 200 Personen in der Benjamin-Franklin-Village in den nächsten Tagen in der Turnhalle als Notlager untergebracht worden.