Rhein-Neckar, 16. August 2016. (red/pro) Seit Mai 2015 bieten wir als Kontaktmöglichkeit auf einen anonymen Briefkasten an. Seither haben uns 175 Hinweise erreicht. Die Bilanz ist durchaus positiv. Ebenso unser Angebot „Leserthema„. Viele Hinweise führten zu Stories bei uns.
Von Hardy Prothmann
Die Zahlen sind ganz einfach: Von 175 anonymen Hinweisen führten 34 zu einer Story. Klingt nicht viel? Doch, ist viel.
Das ist eine „Ausbeute“ von rund 20 Prozent – meistens heikle Themen. Wir teilen nicht mit, welche das sind. Aus Quellenschutzgründen.
Was ist mit den 80 Prozent, die kein Thema geworden sind? Ein großer Teil waren nutzlose Hinweis – weder von der Themenstellung noch von der Art der angebotenen Information waren diese sinnvoll umzusetzen. Manches war Trash, manches nach unserem Eindruck nur durch das Ziel einer „Anschwärzung“ definiert. Ein Teil ging als Beleidigung gegen uns ein und einen anderen Teil haben wir nicht verstanden – da wir nicht zurückfragen können, bleibt also offen, was man uns den mitteilen wollte. Und manche Hinweise hatten Substanz, prangerten also ein Fehlverhalten an, das durchaus ärgerlich ist, aber den privaten Bereich betrifft und öffentlich nicht interessant war.
Ein großer Teil aber waren Vermutungen, die aber zu wenig Substanz hatten und keine Hinweise auf Hebel, die wir hätten anbringen können. Hier verliefen die Recherchen im Sand oder waren schlicht nicht umsetzbar, weil Infos fehlten. Das ist der Nachteil bei anonymen Hinweisen: Wir können nicht nachfragen.
Danke sehr!
Kurzum: Wir sind sehr zufrieden, weil wirklich sehr viele wichtige Stories entstehen konnten. Für alle die, die uns unzureichende Hinweise gegeben haben: Bitte beschreiben Sie den Sachstand so genau wie möglich und geben Sie uns so viele Hinweise wie möglich. „Merkel richtet Deutschland zugrunde, mach mal was dazu“, ist nicht geeignet und löst bei uns keine Recherchen über das Alltagsgeschäft hinaus aus…
Sehr gut wird auch unser Angebot „Leserthema“ angenommen – wir erhalten hier viele qualifizierte Hinweise. Und selbst, wenn nicht alles sofort eine Story ist – wir sind dankbar für die Eingaben und manchmal will guter Ding eine gewisse Weile haben.
Beide Angebote machen wir, weil wir einen anderen Journalismus als viele Medien gehen wollen – wir beziehen die Leserinnen und Leser mit ein. Wir greifen Themen auf, die von „offiziellen“ Stellen kommen, wir machen unsere eigenen Themen und wir lassen uns gerne von Leserinnen und Leser auf Themen hinweisen. „Die Drogenpromenade“ – ein Top-Thema – wurde uns sowohl auf direktem Weg per Telefon und email mitgeteilt, als auch als Leserthema und über anonyme Hinweise.
Aktuell haben wir gut ein Dutzend Themen in Arbeit, die über anonyme Hinweise und Leserthema an uns herangetragen worden sind. In naher Zukunft gibt es eine Neuerung – wir werden dann auch grafisch einen Hinweis auf Leser-Themen geben.
An alle Hinweisgeber einen herzlichen Dank – das hilft uns sehr. Wenn wir mal eine Story nicht machen, hat das vor allem zwei Gründe: Es ist nichts dran oder wir kommen nicht weiter. Wir garantieren Ihnen, dass wir uns kümmern, aber wir sind nicht allmächtig.
In diesem Sinne – vielen Dank!
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