Rhein-Neckar, 14. Dezember 2019 (red/pm) Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) zählt zu den Gewinnern des nationalen Wettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“. Die Region erhält den Förderzuschlag für ihr in der Kategorie „HyPerformer“ eingereichtes Konzept zum vernetzten Ausbau der Wasserstoff-Nutzung und Wertschöpfung. Zur Umsetzung stellt der Bund 20 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Ein Konsortium namens “H2 Rivers” plant die Realisierung eines Maßnahmenpakets.
Presseinformation der Metropolregion Rhein-Neckar:
“Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) zählt zu den Gewinnern des nationalen Wettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“. Wie das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) heute in Berlin bekannt gab, erhält die Rhein-Neckar-Region den Förderzuschlag für ihr in der Kategorie „HyPerformer“ eingereichtes Konzept zum vernetzten Ausbau der Wasserstoff-Nutzung und Wertschöpfung. Für die Umsetzung stellt der Bund 20 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.
Die Regionalentwicklungsgesellschaft Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH) führt dabei ein Konsortium namens „H2 Rivers“ mit 18 Partnern aus der Region Rhein-Neckar sowie aus dem Raum Mittlerer Neckar.
Der Förderantrag des Konsortiums umfasst ein Investitionsvolumen von rund 61 Millionen Euro und beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen wie u.a. eine Hochdruck-Abfüllanlage, H2-Tankstellen sowie Pkw, Busse, Müllfahrzeuge und Straßendienstfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie.
Michael Heinz, Vorstandsvorsitzender des Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar sagte: „Mit der Umsetzung der Anwendungen im Mobilitätsbereich werden die Vorteile des Wasserstoffs unmittelbar sichtbar, was nicht zuletzt auch die Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit fördert. In diesem strategischen Wachstumsfeld kann Rhein-Neckar Kompetenzen entwickeln und hat die Chance, sich im europäischen Wettbewerb eine Spitzenposition zu erarbeiten.“
Stefan Dallinger, Vorsitzender des Verbands Region Rhein-Neckar unterstreicht: „Wir sind uns unserer Stärken bewusst und haben nun auch ein starkes Signal des Bundes, mit unserem Netzwerk und den darin enthaltenen Kompetenzen und Ressourcen den Energieträger Wasserstoff und die Brennstoffzellentechnologie nachhaltig nutzbar zu machen. Nun gilt es, Bündnisse auch im weiteren Umfeld zu schließen. Wir brauchen den Schulterschluss von Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz und hoffen auch auf weitere finanzielle Unterstützung der Bundesländer.“
Bernd Kappenstein, Konsortialführer und Leiter Fachbereich Energie und Mobilität bei der MRN GmbH konstatiert: „Mit der erfolgreichen Teilnahme am HyLand-Förderprogramm hat die Metropolregion einen Meilenstein auf dem Weg zur Modellregion der Zukunftstechnologie Wasserstoff erreicht. Ein bedeutender Erfolgsfaktor ist unsere enge Zusammenarbeit mit der landeseigenen Tochter e-mobil BW und den Projekten im Raum Heilbronn und in der Region Stuttgart. Wir zeigen Anwendungen in räumlicher Nähe auf und dokumentieren zusätzlich den Charme einer dezentralen Erzeugungs- und Anwendungsvariante. Jetzt wollen wir mit unseren Partnern die Wasserstoff-Modellregion weiter aktiv vorantreiben.“
Studie belegt großes Potenzial in Rhein-Neckar
Wasserstoff gilt als ein Energieträger der Zukunft und rückt im Rahmen der Energiewende zunehmend in den Fokus. Wasserstoff in Verbindung mit der Brennstoffzellentechnologie zählt zu den strategischen Wachstumsfeldern in der Metropolregion Rhein-Neckar. Seit 2018 beschäftigt sich unter Leitung von Kappenstein eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Industrie-, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen sowie den drei Oberzentren Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg mit Produktions- und Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffs. Zur konkreten Abschätzung dieser Entwicklungschancen war von der MRN GmbH eine Studie in Auftrag gegeben worden. Unabhängige Experten von Thinkstep AG und Prognos AG analysierten darin das wirtschaftliche und ökologische Potenzial, das sich durch die lokale Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff in der Region Rhein-Neckar ergibt. Auch Ar-beitsplatzeffekte und die Implikation auf den Technologietransfer wurden begutachtet. Ergebnis: Der identifizierte Wasserstoffbedarf in Rhein-Neckar kann voraussichtlich vollständig lokal und aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Durch den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellenanwendungen ergeben sich laut der Experten potenziell bis zu 1.100 neue Arbeitsplätze in der Region, größtenteils im Fahrzeugbau. Die frühzeitige Förderung von Wasserstoff könne den Wandel hin zum Elektroantrieb vorantreiben. Zusammenfassend bescheinigte, die im Mai veröffentlichte Studie, der MRN großes Potenzial, um zu einem Vorreiter bei Wasserstoffnutzung zu werden.”