Rhein-Neckar, 13. März 2016. (red/pro) Aktualisiert. Wir beobachten und analysieren für Sie die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Dazu haben wir Ergebnistabellen vorbereitet. Neben Übersichten zu den Wahlen in den beiden Bundesländern finden Sie ausgewählte Wahlkreise: Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, Weinheim, Schwetzingen und Sinsheim.
Aktuell sehen Sie in unseren Artikeln Tabellen mit den Wahlergebnissen aus dem Jahr 2011. Wir ergänzen die Tabellen, nachdem die Wahllokale heute um 18:00 Uhr geschlossen sind und erste Auszählungen vorliegen. Dies führen wir bis in den späten Abend fort. Die Tabellen werden fortlaufend aktualisiert bis die vorläufigen und dann die endgültigen amtlichen Ergebnisse vorliegen. Beachten Sie bitte unsere weiteren Analysen, die wir im Laufe des Abends und der nächsten Tage veröffentlichen werden.
Aktualisierung: 20:45 Uhr
Spannung pur
Weinheim – kann Georg Wacker (CDU) sein Direktmandat verteidigen? Seit 1996 oder vier Wahlperioden ist er direkt gewählter Abgeordneter. Der Wahlkreis war schon immer „schwarz“ – wird er nun vom grünen Hans-Ulrich Sckerl gewonnen? Das wird eine große Zitterpartie.
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Mannheim Nord – dort hat Dr. Stefan Fulst-Blei (SPD) 2011 das Direktmandat im „roten Wahlkreis“ gewonnen. Es ist das einzige Direktmandat, dass die SPD im Land noch hat. Nach den Prognosen der vergangenen Wochen könnte auch dieser Wahlkreis zugunsten der Grünen fallen. Wird Gerhard Fontagnier das Direktmandat gewinnen? Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen, denn auch der CDU-Kandidat Chris Rihm kann sich Hoffnung machen, die rote Hochburg zu erobern.
Schicksalswahlen
Sowohl in Baden-Württemberg wie Rheinland-Pfalz könnten die aktuellen Regierungen abgewählt werden. In Rheinland-Pfalz regiert Rot-Grün unter Ministerpräsidentin Malu Dreyer, in Baden-Württemberg Grün-Rot unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Ob es den amtierenden Regierungen reichen wird, ihre Macht zu verteidigen? Wenn, dann wir es äußerst knapp – in Rheinland-Pfalz macht sich Julia Klöckner Hoffnung, in Baden-Württemberg hat Guido Wolf fast jede Hoffnung bereits verloren.
Falls es für die amtierenden Ministerpräsidenten nicht reicht, ist vollkommen offen, welche Koalitionen sich bilden werden. Geschichte könnten die Grünen in Baden-Württemberg schreiben: Erstmalig deutet sich an, dass die Grünen stärkste Fraktion werden – ausgerechnet im Stammland der CDU. Welche Konsequenzen das haben wird, ist noch vollkommen offen.
Angst vor der AfD
In beiden Ländern werden sehr gute Ergebnisse für die AfD erwartet. In Rheinland-Pfalz liegt sie den Umfragen nach bei 9 Prozent. In Baden-Württemberg sogar zweistellig zwischen 11 und 14 Prozent und löst hier möglicherweise die SPD als drittstärkste Kraft ab. In beiden Ländern schließen CDU, SPD, Grüne und FDP eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen AfD aus. Spitzenkandidat in Rheinland-Pfalz ist Uwe Junge, in Baden-Württemberg Jörg Meuthen.
5-Parteien-Wahl
In beiden Ländern werden die Landtage sich wohl massiv verändern und künftig werden vermutlich fünf Parteien Abgeordnete stellen. CDU, SPD, Grüne sind drin, soviel steht fraglos fest. Aber auch FDP und AfD sind mit großer Sicherheit vertreten. Hoffnung macht sich Die Linke. Insbesondere in Baden-Württemberg wäre das eine Sensation.
Starke Wahlbeteiligung
Bis 14 Uhr gaben rund 35,5 Prozent der Wahlberechtigten in Baden-Württemberg ihre Stimmen ab. Das ist ein Plus von fast fünf Prozentpunkten gegenüber der Landtagswahl von 2011.
In Rheinland-Pfalz wurden bis 14 Uhr gar 56 Prozent erreicht. Ein Plus von 13 Prozentpunkten gegenüber der Landtagswahl 2011.
In Sachsen-Anhalt haben 35,4 Prozent der Wähler bis 14 Uhr gewählt, eine Steigerung von sieben Prozent gegenüber 2011. (Diese Wahl beobachten wir nicht im Detail, weil wir uns auf unser Berichtsgebiet konzentrieren.)