Heidelberg, 13. Dezember 2017. (red/pm) Nach einem tödlichen Unfall eines Radfahrers an den “Kölner Tellern” in der Wolfsbrunnensteige in Heidelberg, wurden die “Kölner Teller” wieder entfernt. Als Ersatz sollen Rüttelmarkierungen angebracht werden.
Information der Stadt Heidelberg:
“In der Wolfsbrunnensteige im Stadtteil Schlierbach soll mit einer Reihe von Maßnahmen die Verkehrssicherheit von Radfahrern und Fußgängern verbessert werden. Das Verkehrsmanagement der Stadt und Gutachter Jens Leven vom Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee) haben in den vergangenen Wochen die Situation in der Straße eingehend untersucht.
In einem ersten Schritt werden die sogenannten Kölner Teller wieder entfernt. Als Ersatz sollen, sobald es die Witterung zulässt, Rüttelmarkierungen aufgebracht werden. Diese erfüllen den Zweck, den Autofahrer durch ein spürbares Signal zur Einhaltung eines Tempolimits anzuhalten. Die Markierungen sind aber für den Fahrradfahrer leichter zu überfahren.
Die Stadt möchte folgende weitere Maßnahmen angehen:
- Neue Kennzeichnung des Gehwegs an der Häuserseite – statt der sogenannten Nagelreihe werden Markierungen aufgebracht
- Anbringen von Fußgängerpiktogrammen
- Dialogdisplay an einem Beleuchtungsmast bei Hausnummer 6 anbringen
- Montage von Pollern an einer Sperrfläche im oberen Bereich der Straße. Damit soll verhindert werden, dass Fahrzeuge im
- Begegnungsverkehr auf diese Sperrfläche ausweichen und Fußgänger gefährden
- Definition von drei Begegnungsstellen für Kraftfahrzeuge
- Überprüfung der Beleuchtungssituation durch die Stadtwerke
Wolfsbrunnensteige wichtige Erschließungsstraße für Schlierbach
Die Wolfsbrunnensteige bleibt trotz aller Maßnahmen ein sehr schmaler Verkehrsraum mit deutlichem Gefälle und entsprechenden Problemlagen. Aufgrund ihrer wichtigen Erschließungsfunktion für Schlierbach muss sie auch weiterhin im Zweirichtungsverkehr funktionieren – die Umwidmung zu einer Einbahnstraße ist nicht möglich. Gleichzeitig ist die Wolfsbrunnensteige ein ausgewiesener Schulweg sowie ein Fußweg zur nächstgelegenen Bushaltestelle. Vor diesem Hintergrund ist ein sicherer Gehweg in der Straße weiterhin unverzichtbar – und auch im Sinne der Anwohner, die andernfalls aus ihren Wohnungen direkt auf die Fahrbahn treten würden. Leider halten viele Autofahrer die Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern nicht ein und stellen ihre Fahrzeuge auch an Stellen ab, wo es eindeutig untersagt ist. Die Stadt wird die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzung und Parkverboten künftig noch stärker überprüfen.
Hintergrund
In der Wolfsbrunnensteige hatte die Stadt nach einer mehrjährigen Diskussion im Stadtteil im Frühsommer 2017 sogenannte Kölner Teller angebracht. Die Teller sollten Autofahrer dazu anhalten, die Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern einzuhalten. Zudem wurde an der Häuserseite mithilfe einer Nagelreihe ein Gehweg markiert. Nach einem tödlichen Fahrradunfall in der Wolfsbrunnensteige am 30. Oktober 2017 hat die Stadt Heidelberg das Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee) beauftragt, die Verkehrssituation vor Ort unabhängig zu untersuchen. Das Büro führt auch das Sicherheitsaudit in Heidelberg durch, mit dem alle potenziellen Gefahrenstellen auf Kinder- und Schulwegen und vor Senioreneinrichtungen untersucht werden.”