Mannheim/Rhein-Neckar, 13. März 2014. (red/pm) Die SPD-Gemeinderatsfraktion setzt sich für Kunst für Alle ein und spricht sich gegen den Vorschlag der CDU-Fraktion aus, die Spielpläne des Nationaltheaters durch die Bürger/innen gestalten zu lassen.
Information der SPD Mannheim:
„Mit großem Erstaunen haben wir die Ansätze der CDU zur Kulturpolitik zur Kenntnis genommen“, reagierte SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Eisenhauer auf die Information der CDU, die Spielpläne des Nationaltheaters durch die Bürgerinnen und Bürger gestalten lassen zu wollen. „Der Vorschlag kann harmlos sein, wäre damit aber populistisch und somit überflüssig“, sagt Eisenhauer weiter.
Im besten Fall diene er als Aufforderung zum institutionalisierten Dialog. Allerdings sei auch die „Wunschoper“ bereits ein Ansatz der CDU gewesen, der in die gleiche Kerbe schlage. Gerade Wissenschaft und Kunst seien durch die Verfassung von der Einflussnahme entzogen. „Und das ist richtig so. Hier geht es um die Freiheit der Kunst“, betont Eisenhauer.
„Das wäre ja der Anfang vom Ende jeglicher künstlerischen Entfaltungsmöglichkeit und berge die Gefahr, dass im Nationaltheater eher nur noch Mainstream gezeigt werde und die spannenden Stücke oder Regieansätze außen vor blieben“, warnt der kulturpolitische Sprecher der SPD, Peter Baltruschat.
Der falsche Weg
„Die CDU spricht damit unseren großen Kulturträgern die Eigenständigkeit ab“, betont auch der Neckarstädter Bezirksbeirat und Capitol-Geschäftsführer Thorsten Riehle. Dies sei nicht nur im Sinne der künstlerischen Freiheit der absolut falsche Weg. Es sei gerade Aufgabe des Nationaltheaters, nicht nur populäres anzubieten, sondern auch neue Kontexte und damit Sichtweisen zu eröffnen.
„Oder wollen wir künftig auch der Kunsthalle vorschreiben, welche Bilder sie zeigen soll?“, fragt Riehle. Dies ergebe wenig Sinn, führe es doch nur dazu, dass denen, die am lautesten schreien, der Vorrang gegeben werde. „Mit Kunst und Kultur für alle, wie es die CDU postuliert, hat das gar nichts zu tun“, wertet Riehle diesen Vorschlag. Der von der CDU gewollte Vorrang für die großen Häuser irritiere dazu noch die Szene insgesamt. „Das sind Konzepte, die zu keiner Lösung im Sinne von kultureller Vielfalt führen“, ist Riehle sicher.
Vielmehr sei es wichtig, in den nächsten Jahren nach neuen Partnerschaften zu suchen und um den richtigen Einsatz der Mittel zu streiten. „Und hier gilt es, sowohl die großen Kultureinrichtungen als auch die Freie Szene mitzunehmen und nicht gegeneinander auszuspielen.“