Mannheim, 13. Juli 2019. (red/pro) Die SPD ist in argen Schwierigkeiten. Bei der Kommunalwahl hat sie massiv eingebüßt. Bei der Landtagswahl 2016 ihr letztes Direktmandat in Mannheim verloren. Das ficht die Partei nicht an. „Gegen rechts“ ist ein Credo, das insbesondere in der Mannheimer SPD stark ist. Auf Facebook hat RNB-Redaktionsleiter Hardy Prothmann einen Beitrag der Stadträtin Andrea Safferling kommentiert, den wir dokumentieren. Es geht um eine Positionierung gegen rechts. Die Antworten der SPD-Stadträtin und anderer sind erschütternd. Wenn das der intellektuelle Zustand der SPD Mannheim ist, ist die Partei zu Recht am Ende.
Anm. d. Red.: Die SPD-Stadträtin Andrea Safferling leiht sich ein Zitat des „Tote-Hosen“-Sängers Campino über Rechte aus (siehe Vorschaubild). Hardy Prothmann reagiert darauf mit folgendem Post. Die Antworten finden Sie auf Facebook unten verlinkt. Frau Safferling war nicht in der Lage, vielleicht wollte sie es auch nicht, die aufgeworfenen Fragen zu beantworten.
Liebe Frau Andrea Safferling.
Wow.
Jetzt haben Sie es den „dummen, kleingeistigen, feigen und asozialen Elementen unser Gesellschaft (sic!)“ aber mal so richtig mit einem geliehenen Zitat gegeben.
Respekt!
Oder doch nicht?
Campino verbreitet Fake News. Niemand, der bei Verstand ist, kann neonationalistische Haltungen romantisieren. Das ist Bullshit.
Es gibt sicherlich Milieus, die denken, Sie befänden sich auf der richtigen Seite im Kampf gegen „das System“. Das betrifft aber nicht nur Neonazis, sondern auch die Antifa, die von Ihrer SPD vielfältig und kritiklos unterstützt wird.
Wissen Sie eigentlich – jetzt wissen Sie es – dass ich als in Mannheim tätiger Journalist als „abstrakt gefährdet“ gelte? Das meint jedenfalls der Staatsschutz – und meine Gefährder kommen aus allen extremen Ecken, aber vor allem aus der linksextremen.
Ich tät mich mal freuen, wenn Sie vor Ort als Stadträtin sich selbst äußern würden, ohne sich Zitate zu leihen und diesem „dummen, kleingeistigen, feigen und asozialen, ich ersetzte Elemente durch Gesocks,“ klar machen würden, dass das so nicht geht.
Kennen Sie, Frau Andrea Safferling, diese Szenen mit Ihren Parteifreunden? Wenn nicht, dann jetzt:
Halten Sie mich für einen Neonazi? Kann ich mir nicht vorstellen, denn Sie grüßen im Gemeinderat immer recht nett.
Warum posten Sie aber fremde Zitate, ergreifen aber nie selbst das Wort, wenn ich Ihnen darlegen kann, dass von links eine massive Gewalt gegen mich als unabhängigen Berichterstatter ausgeht?
Wie geht das mit Ihren Weltbildern in Ordnung? Wie passt das zu Ihrer Auffassung von Presse- und Meinungsfreiheit?
Eine Antwort würde mich außerordentlich interessieren. Lassen Sie sich Zeit, denken Sie nach und schreiben Sie mir dann gerne, was Sie denken.Ich veröffentliche derweil diesen Post mit der Bitte um Antwort.
Beste Grüße
Anm. d. Redaktion: Wir haben keine Erlaubnis angefragt, die Antworten von Frau Safferling und anderen veröffentlichen zu dürfen. Die eigenen Kommentare dürfen wir veröffentlichen. Wenn Sie die Lücke schließen wollen, müssen Sie auf FB nachschauen.
Hier meine Antwort auf Frau Safferling und Frau Seidenglanz:
Liebe Frau Andrea Safferling, ich verstehe Ihren ersten Satz nicht. Worauf spielen Sie an? Wollen Sie mir mitteilen, dass Sie meinten, mein Leben sei ein virtuelles in sozialen Medien?
Das Ausleihen von Zitaten ist gängige Praxis – früher hat man lateinisch zitiert. Mal auch Intellektuelle – Sie nehmen einen Punk, der sicher kein Linker ist, sondern ein reicher Mann. Geht in Ordnung.
Sport und Musik funktioniert nicht nur rechts, genauso links und ganz allgemein in der Mitte der Gesellschaft. Ob Hoch auf dem gelben Wagen, Dancing Queen oder We are the champions.
Sie raten mir zur Lektüre von Interviews mit ausgestiegenen Nazis? Frau Andrea Safferling, Sie haben Bürokauffrau studiert. Das ist ein anständiger Beruf. Ich habe Germanistik und Politikwissenschaft studiert, Schwerpunkt Parteienforschung, Terrorismus, Krisenkommunikation und Extremismustheorie – übrigens auch beim umstrittenen Eckhard Jesse. Seit fast 30 Jahren arbeite ich journalistisch – immer wieder auch zu Extremismus und Sie meinen mir eine Lektüre empfehlen zu können? Das hat Chuzpe.
Sie sprechen Nazis Verstand ab? Echt jetzt? Einen NSU kann man nur organisieren, wenn man „verständig“ vorgeht, ebenso eine RAF. Die NPD hat mit dem Anwalt Peter Richter einen summa cum laude-Rechtsanwalt, der beinahe auch Richter geworden wäre. Der hat ein Prädikatsexamen gemacht und erreicht immer wieder erfolgreiche juristische Siege für die NPD. Klar können Sie den für einen Deppen halten – er ist ein Fachmann.
Mit „Verstand“ meine ich „verstehen“. Schon mal über das Wort nachgedacht? Man ver-steht sich, heißt, man nimmt unterschiedliche Perspektiven ein, steht mal hier, mal dort. Das gilt nicht für Extremisten, die stehen, wo sie stehen – in den jeweiligen Schützengräben.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, grüßen Sie – lediglich – nur wegen Ihrer guten Erziehung und würden sonst – vermutlich – gerne drauf verzichten. Das können Sie in Zukunft gerne tun – ich nehme es Ihnen nicht übel.
Warum Sie an einen respektvollen Umgang appellieren, ist mir nicht klar. Ich habe mich respektvoll geäußert, anders als ein anderer Kommentator, der mir Seriosität abspricht, was von Ihnen unwidersprochen bleibt.
Was mir, liebe Frau Andrea Safferling, allerdings sehr negativ auffällt, ist, dass Sie mit keinem Wort darauf eingehen, was ich Ihnen mitgeteilt habe. Der Staatsschutz der Polizei geht von einer „abstrakten Bedrohungslage“ durch Extremisten gegen meine Person aus, insbesondere aus dem linksextremistischen Lager.
Wegen meiner journalistischen Arbeit – das scheint Sie überhaupt nicht zu interessieren. Das ist Ihnen komplett egal. Damit sind Sie in der SPD nicht alleine. Genau das ist aber ein massives Problem Ihrer Partei. Meine Arbeit mag nicht immer „gefallen“ – da ist die SPD nicht alleine, sondern in guter Gesellschaft. Aber dass daraus eine Bedrohungslage erwächst – da hätte ich schon ein Wort von Ihnen erwartet. Gucken Sie doch mal nach, ob Campino vielleicht ein Zitat hat, dass Sie verwenden können.
Und ein Wort zu Frau Seidenglanz – Sie sind in dem verlinkten Video zu sehen. Sie waren Augenzeugin der Attacken der vermummten Antifa-Spinner gegen mich. Sie sind nicht eingeschritten.Sie fanden es vollkommen ok, wie ich als Journalist angegangen worden bin.
Das ist traurig, aber wahr und eindeutig dokumentiert.
Sowohl die Antwort von Frau Safferling, wie der Kommentar von Frau Seidenglanz sind niederschmetternd und belegen das Elend der SPD auf lokaler Ebene.
Meine Hoffnung, dass man bereit sein könnte, sich (also SPDler) mal zu ver-stehen, die Perspektive zu wechseln, schwinden immer mehr.
Und auch das verstehen Sie bitte „respektvoll“. Respektare heißt zurückschauen, übertragen bedeutet Respekt also, sich eine Meinung aufgrund früherer Erfahrungen zu machen und sich dementsprechend zu verhalten.
Ich respektiere, Frau Andrea Safferling, dass ich von Ihnen kein einziges Wort der Empörung vernommen habe, dass ich wegen meiner journalistischen Arbeit möglicherweise mit Gewalt gegen meine Person rechnen muss.
Diese Botschaft habe ich verstanden und bilde mir dazu meine eigene Meinung.
Hier können Sie auf Facebook den Kommentarverlauf nachlesen.
Anm. d. Red.: Wir machen ausnahmsweise mal aus gegebenem Anlass Clickbaiting in fremder Sache 😉 – die Antworten könnten Sie erschüttern…
Scherz beiseite. Es ist leider sehr ernst. Die Antworten müssen erschüttern.