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Rhein-Neckar/Heidelberg, 12. April 2011. (red) Die Universität Heidelberg prüft die Doktorarbeit der FDP-Spitzenpolitikerin Silvana Koch-Mehrin. Diese hatte 1998 eine rund 200 Seiten umfassende Arbeit mit dem Titel „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik“ als Dissertation begonnenund war 2001 mit „cum laude“ (Note 2) promoviert worden. Frau Koch-Mehrin schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Auf dem „Vroniplag Wiki“ sammeln Plagiatsjäger seit ein paar Tagen eifrig Textstellen, die wissenschaftlich nicht korrekt zitiert worden sind. Nach dem aktuellen Stand sind bereits 13 Prozent der Doktorarbeit betroffen.
Das Thema „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik“ geht über die lateinische Münzunion und dürfte durch die „exotische Themenwahl“ nicht ganz einfach zu überprüfen sein. Da allerdings innerhalb von zwei Tagen bereits 13 Prozent der Arbeit (Fundstellen auf 22 Seiten) offensichtlich Plagiate enthalten, ist anzunehmen, dass noch mehr abgeschriebene Textstellen gefunden werden.

Auf Vroniplag Wiki veröffentlichen Plagiatsjäger gefundene Kopien von Textstellen. Quelle: Vronipla Wiki

Silvana Koch-Mehrin. Quelle: Wikipedia/Muffinmampfer
Auch bei der Dissertation von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg waren es zu Anfang noch relativ wenige Funde, die dann aber schnell zugenommen haben. Über das Internet und automatisierte Suchen lassen sich Plagiate mittlerweile relativ schnell und sicher identifizieren.
Frau Silvana Koch-Mehrin (40) ist FDP-Fraktionsvorsitzende im Europäischen Parlament. Sollten sich die Plagiatsvorwürfe erhärten, ist ihre politische Karriere mit großer Sicherheit schnell beendet.
Wir warten noch auf Auskunft der Universität Heidelberg, die angeblich mit Hochdruck an dem Thema arbeitet – immerhin musste die Universität Bayreuth, an der zu Guttenberg seine Arbeit abgelegt hat, einen enormen Image-Schaden hinnehmen, da man zunächst nur wenig zu einer Aufklärung beigetragen hatte.
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