Weinheim, 09. September 2016. (red/pm) Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, findet in vielen Städten und Gemeinden der Republik statt – in Weinheim, wo es Denkmäler gibt, fast wie Sand am Meer – hat der Tag eine besondere Tradition. Diesmal fällt besonders auf, dass einige ehrenamtlich betreute Denkmalsstätten ihre Türen für die Öffentlichkeit öffnen, damit hinter die Kulissen geschaut werden kann. „Dieses Engagement ist besonders hoch zu schätzen“, bescheinigt Angelika Thieme, die in Weinheim im Amt die Untere Denkmalschutzbehörde vertritt.
Information der Stadt Weinheim:
„Um zwei besonders geschichtsträchtige Orte kümmert sich die Weinheimer Bürgerstiftung und unterstützt damit bürgerschaftliches Engagement: So ist der Alte Friedhof St. Peter in den vergangenen Monaten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, nachdem die Bürgerstiftung den verwunschenen Gräbergarten unter ihre Obhut genommen hat. In diesem Zuge ist ja auch ein Buch über den Friedhof entstanden und es gab eine Ideenwerkstatt zu weiteren Nutzungsmöglichkeiten. Der Alte Friedhof hinter der Peterskirche ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern inzwischen auch ein Ort der Ruhe und Entspannung. Viele der etwa 100 Grabsteine erinnern an bekannte Weinheimer Persönlichkeiten und Familien und sind damit ein Stück Weinheimer Geschichte, andere sind aufgrund ihrer Gestaltung bemerkenswert. Die Erhaltung des gesamten Friedhofs steht im öffentlichen Interesse.
Führungen zur Geschichte des Friedhofs am 11. September finden um 13.30 und 16.30 Uhr durch Dr. Alexander Boguslawski statt, Führung zur Pflanzen- und Tierwelt um 15 Uhr durch Siegfried Demuth. Beide sind auch Autoren des aktuellen Buchs.
Der Rote Turm
Schon ein Klassiker am Denkmalstag sind die Besichtigungen des alten Wehrturms Roter Turm. Auch dieses Denkmal ist durch eine Buchveröffentlichung, gefördert von der Bürgerstiftung, vor nicht allzu langer Zeit noch stärker in den Fokus gerückt. Der Turm entstand einst als Teil der Stadtmauer nach mehrphasigem Ausbau bis Ende des 15. Jahrhunderts. 1504 wurde er erstmals urkundlich als neuer Turm erwähnt. Um den mittelalterlichen Turm kümmert sich seit ein paar Jahren mit viel Fleiß und beachtlichem Sachverstand eine Gruppe von handwerklich versierten Männern aus Weinheim.
So steht der Rote Turm als eines der Wahrzeichen der Stadt. seit einiger Zeit nicht nur für das Geschichtsbewusstsein in der Stadt, sondern auch für bürgerschaftliches Engagement. Der altehrwürdige Rote Turm wurde von seinen Paten in den letzten Jahren behutsam und in enger Abstimmung mit den Bau- und Denkmalschutzbehörden restauriert und ausgestattet. Vor ein paar Jahren noch kam man staub- und putzverschmiert von einem der seltenen Rundgänge aus dem Innern zurück – heute würde man am liebsten darin wohnen. „Der Verein geht mit so viel Fingerspitzengefühl vor, dass man ihn dafür nur loben kann“, bescheinigt Angelika Thieme, die im Weinheimer Rathaus für den Denkmalschutz zuständig ist.
Am Sonntag, 11. September, wird Fritz Heiner Ziegler, Sprecher der ehrenamtlichen Turmpaten, Gruppen zu jeweils 15 Personen selbst den Turm hinauf führen und die Bauabschnitte erläutern. Er kennt den Roten Turm wie seine Westentasche. In der Zeit von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr (sonst nicht geöffnet).
Das Berckheim’sche Mausoleum
Auch das Mausoleum der Adelsfamilie von Berckheim, früher die Herren im Weinheimer Schloss, öffnet sein knarrendes Tor am Denkmalstag. Die Sanierung ist fortgeschritten und mittlerweile gibt es innen sogar elektrisches Licht. Am 11. September finden Führungen halbstündlich bis 17.30 Uhr durch den bekannten Stadtführer Franz Piva und Frank Berner statt in der Zeit von 13:30 Uhr bis 18:00 Uhr (sonst nicht geöffnet). Piva und Berner sind auch Vorsitzende eines Fördervereins.
Weitere geöffnete Denkmäler am Sonntag, 11. September, sind: Das Alte Rathaus Lützelsachsen, der Schlossturm (Besteigungen möglich), das Notariatsgebäude in der Institutstraße (Ecke Grabengasse) sowie die Villa Hübsch in der Bergstraße (gegenüber Stadthalle). Die Untere Denkmalschutzbehörde gibt an einem Info-Stand im Schlosshof Auskünfte. Mehr Infos auf www.weinheim.de.“