Heidelberg/Rhein-Neckar, 07. September 2012. (red/pm) Am kommenden Montag, 10. September, beginnt in Heidelberg für mehr als 23.000 Schülerinnen und Schüler das neue Schuljahr. Die Stadt Heidelberg hat dazu wissenswerte Informationen und Neuerungen zusammengestellt.
Information der Stadt Heidelberg:
HÜS und Sprachförderung
Das Heidelberger Unterstützungssystem Schule startet im neuen Schuljahr auch an allen öffentlichen Gymnasien und beruflichen Schulen. Wie bereits in den vergangenen Jahren werden durch gezielte Förderung in Kleingruppen insbesondere die schulischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Kernfächern, Deutsch, Mathematik und Englisch gestärkt. Damit will die Stadt Heidelberg allen Schülerinnen und Schülern den bestmöglichen Schulabschluss ermöglichen. Dafür sind weit über 5.000 Förderstunden aus HÜS-Mitteln der Stadt für die Heidelberger Schulen geplant.
Das Angebot der Sprachförderung an Heidelberger Grund- und Förderschulen durch die Stadt Heidelberg ist seit Jahren ein wichtiger und fester Bestandteil der Bildungs- und Familienoffensive der Stadt. Im städtischen Haushalt sind Mittel von 260.000 Euro pro Jahr fest verankert. Auch für das Schuljahr 2012/2013 gab es seitens der Schulen weiterhin großes Interesse an den beiden Förderkonzepten für die Klassen 1 + 2 und 3 + 4. Insgesamt werden Kinder mit erhöhtem Sprachförderbedarf an zwölf Grund- und zwei Förderschulen in 67 Gruppen/Klassen durch das Angebot der Stadt Heidelberg zusätzlich gefördert.
Betreuung von Grundschülern und die Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit wird an den Heidelberger Grund-, Werkreal-, Real- und Förderschulen weiter in der bewährten Form umgesetzt. Der Stadt Heidelberg ist es ein großes Anliegen, ihre Schüler präventiv durch sozialpädagogische Angebote an den Schulen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und so möglicher Ausgrenzung frühzeitig entgegenzuwirken. Ab 2013 ist eine Ausweitung der Personalressourcen an den Grundschulen und den Realschulen geplant. Möglich wird das durch die Landesförderung. Der Gemeinderat wird darüber im Herbst entscheiden.
Die Betreuung an Heidelberger Grundschulen wird auch im neuen Schuljahr weiter bedarfsgerecht ausgebaut. Dem steigenden Bedarf an Betreuung wird mit der Einrichtung weiterer Betreuungsgruppen an vielen Heidelberger Grundschulstandorten entsprochen. An der Friedrich-Ebert-Schule und der Wilckensschule bietet die Stadt Heidelberg ein erweitertes Betreuungsangebot bis 16.45 Uhr über päd-aktiv an. Eltern, deren Kinder die Grundschulförderklasse an der Grundschule Emmertsgrund besuchen, können bei päd-aktiv e.V. ein Betreuungsangebot bis 16.30 Uhr buchen.
Inklusion
Im Rahmen der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention gibt es zum Schuljahr 2012/13 an der Primarstufe der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) und an der Grundschule Emmertsgrund zum ersten Mal gruppenbezogene Angebote gemeinsamen Unterrichts. Bis zu fünf behinderte Kinder werden gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern inklusiv beschult. Neben den schon lange Jahre bestehenden Außenklassen an verschiedenen Heidelberger Schulen gibt es dieses Angebot künftig auch an der Waldparkschule. Dies ist ein wichtiger Schritt Inklusion und gemeinsamen Unterricht zu realisieren.
Übergang von Schule und Beruf: Dabei hilft die Online-Praktikumsbörse
Das Übergangsmanagement Schule-Beruf und Monitoring an Heidelberger Werkrealschulen ist auch nach Abschluss des Pilotprojekts KÜM (Kooperatives Übergangsmanagement Schule-Beruf der Metropolregion Rhein-Neckar) weiter gesichert. Auf Initiative des Amtes für Schule und Bildung, des Regionalen Bildungsbüros, in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendamt und dem Amt für Chancengleichheit, ist es durch Unterstützung der Kommune, der Agentur für Arbeit und von Sponsoren möglich, das erfolgreiche Unterstützungssystem durch „Joblotsen“ an der Heiligenbergschule und der Geschwister-Scholl-Schule fortzuführen. Auch die Waldparkschule wird künftig über das Monitoringsystem zur gezielten Förderung des erfolgreichen Übergangs von Schülerinnen und Schülern in den Beruf verfügen.
Die Praktikumsbörse „www.practicabay.de“ geht ab November online. Konzipiert und initiiert wurde die Online-Plattform von der Bürgerstiftung Heidelberg gemeinsam mit dem Regionalen Bildungsbüro Heidelberg. Mit der interaktiv gestalteten Praktikums-Börse soll es Jugendlichen, die in der Phase der Berufsorientierung sind, leichter gemacht werden, einen passenden Praktikumsplatz bei einem Unternehmen zu finden. Die Praktikumsbörse ermöglicht den Firmen, Praktikumsinhalte und Anforderungen transparent darzustellen und weitergehende Informationen direkt mit dem „Berufenet“ der Agentur für Arbeit zu verlinken. Jugendliche und junge Erwachsene können sowohl kurze Schnupperpraktika als auch längere Erfahrungspraktika direkt online buchen.
Berufliche Schulen
Ab dem kommenden Schuljahr startet die Carl-Bosch-Schule mit dem neuen sechsjährigen Beruflichen Gymnasium. Für das bestehende dreijährige Berufliche Gymnasium wird ein weiteres Profil mit dem Profilfach Umwelttechnik angeboten. Die Marie-Baum-Schule bietet als zunächst einziger Standort in Nordbaden als neues Profil das dreijährige Berufliche Gymnasium mit dem Profilfach „Gesundheit und Pflege“ an. An der Julius-Springer-Schule können junge Menschen in der Berufsschule mit Zusatzqualifikation Fachhochschulreife ab sofort die Fachhochschulreife während der Ausbildungszeit erwerben.
Schulsanierungen
Die vergangenen Sommerferien wurden in zahlreichen Heidelberger Schulen genutzt, um Umbau- und Sanierungsarbeiten durchzuführen. Eine der größten Maßnahmen war die Erneuerung der naturwissenschaftlichen Fachklassen des Hölderlin-Gymnasiums mit Kosten von rund 1,5 Millionen Euro. Auch in zahlreichen anderen Schulen wurde während der Ferien fleißig gearbeitet: In der Friedrich-Ebert-Schule wurde in zwei Klassenräumen das Parkett neu verlegt, in der Heiligenbergschule Heizung und sanitäre Anlagen in den Pavillons erneuert, in der Carl-Bosch-Schule die Akustikdeckenplatten in drei Räumen ausgetauscht, in der Johannes-Gutenberg-Schule neue Böden verlegt. Auch in der Eichendorffschule, der Fröbelschule, der Johannes-Kepler-Realschule und der Landhausschule wurde renoviert. Natürlich liefen auch die ganz großen Baumaßnahmen weiter: die Sanierung und Erweiterung der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule, ein Vier-Millionen-Euro-Projekt, und der Neubau des Sportzentrums Mitte beim Helmholtz-Gymnasium, das mit neun Millionen Euro veranschlagt ist. Die momentan umfänglichste Heidelberger Schulsanierung, die Generalsanierung der IGH, ist in vollem Gange und wird voraussichtlich bis 2014 abgeschlossen sein.
Werkrealschulen/Gemeinschaftsschulen/G9 an der IGH
Folgende Neuerungen auf Landesebene greifen zum Schuljahr 2012/13: Im Bildungsgang Werkrealschule gibt es keine Notenhürde zwischen der 9. und der 10. Klasse. Zur Aufnahme in Klasse 10 reicht die Versetzung von 9 nach 10. Schülerinnen und Schüler können damit auch noch am Ende der 10. Klasse den Hauptschulabschluss ablegen. Ein 10. Schuljahr mit der Möglichkeit zur Erlangung des Werkrealschulabschlusses wird in Heidelberg im kommenden Schuljahr noch an allen Werkrealschulstandorten außer der Heiligenbergschule angeboten. Neu ist dies an der Geschwister-Scholl-Schule und der Waldparkschule. Diese beiden Schulen beabsichtigen, sich zu Gemeinschaftsschulen weiterzuentwickeln. Die entsprechenden Anträge der Stadt Heidelberg sollen nach der Sommerpause beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport gestellt werden. Innerhalb des gymnasialen Zugs der Internationalen Gesamtschule Heidelberg wird zum Schuljahr 2012/13 wieder der Bildungsgang des neunjährigen Gymnasiums angeboten. Weitere Infos zum Thema Bildung und Schulen unter www.heidelberg.de/bildung.