Bruchsal/Heidelberg, 08. April 2015. (red/pm/pro) Aktualisiert. In der Bruchsaler Justizvollzugsanstalt ist heute früh ein 22-jähriger Häftling tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Die Leiche wurde beschlagnahmt und zur Gerichtsmedizin nach Heidelberg verbracht – das Obduktionsergebnis soll morgen vorliegen.
Aktualisiert, 09. April 2015, 17:14 Uhr: Die Todesursache ist weiterhin unklar. Zum Artikel…
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft gab es nach Augenschein keine Fremdeinwirkung, die zum Tod des jungen Mannes geführt haben könnte. Das muss allerdings der Befund der Gerichtsmedizin noch klären.
Der 22-jährige Mann war seit November 2012 wegen verschiedener Gewaltdelikte inhaftiert und wurde im Januar nach Bruchsal verlegt, weil es in der früheren Justizvollzugsanstalt zu Gewalttätigen gekommen war. Wie lange der Mann seine Haftstrafe noch verbüßen musste, konnte die Staatsanwaltschaft am Nachmittag noch nicht sagen. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft war der Mann unter Dauerbehandlung mit Medikamenten.
Er war beim morgendlichen Aufschließen seiner Zelle gegen 06.05 Uhr vom Wachpersonal leblos auf seinem Bett liegend aufgefunden worden. Ein hinzugerufener Notarzt konnte nur noch den Tod des 22-Jährigen feststellen.
Derzeit sind die kriminalpolizeilichen Ermittlungen zur Feststellung der noch unklaren Todesursache unter Hinzuziehung der Rechtsmedizin im Gange.
Im August 2014 war ein Gefangener in der Bruchsaler Justizvollzugsanstalt in Einzelhaft verstorben – die Todesursache war Verhungern. Für die Einzelhaft gab es keine erforderliche Genehmigung. Im Oktober wurde ein weiterer Todesfall in der nordbadischen Haftanstalt bekannt.