Eppelheim/Heidelberg, 6. August 2015. (red/sl) Am Dienstag wurde die neue Brücke zwischen Eppelheim und Heidelberg-Pfaffengrund eingeweiht. Ein LKW hatte im April 2012 die Vorgängerbrücke so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden musste. Die Kosten des Neubaus belaufen sich auf 2,1 Millionen Euro.
Von Sandra Ludwig
Vergangenen Dienstag wurde der Brückenneubau über die A5 zwischen Eppelheim und Heidelberg-Pfaffengrund feierlich eingeweiht. Die Brücke ist nun in Betrieb und ersetzt die zwei Vorgängerbrücken von 1936.
Wie viele Personen die neue Brücke pro Tag nutzen werden, ist momentan unklar. Nach Angaben des Eppelheimer Verkehrsamt habe es bislang keine Verkehrszählung gegeben. Man wolle sich daher “nicht aus dem Fenster lehnen”.
Wichtig ist die Brücke in jedem Fall für etwa 270 Schüler, die aus Heidelberg das Eppelheimer Schulzentrum besuchen. Außerdem profitiert die Landwirtschaft vom Brückenbau: Viele Eppelheimer Bauern bewirten Grundstücke “jenseits der Autobahn”, wie es aus dem Rathaus heißt.
Wie berichtet, hatte im April 2012 ein LKW mit einem auf dem Sattelauflieger befestigten Bagger LKW die Träger der zwei Vorgängerbrücken gerammt. Sie wurden dadurch so sehr beschädigt, dass nur ein Abriss in Frage kam. Im Juni 2012 wurde eine Behelfsbrücke errichtet, ab September 2014 begannen die Bauarbeiten für den endgültigen Brückenneubau.
Die Kosten für die Errichtung der neuen Brücke liegen bei 2,1 Millionen Euro. Der Bund übernahm 1,7 Millionen, die restlichen 400.000 Euro teilten sich die Städte Eppelheim und Heidelberg. Bei der Einweihung wurde verlautbart, dass auch der Schadensverursacher an den Kosten beteiligt werde.
Sicherheitsüberlegungen führten zu einem Zwei-Spuren-Konzept: eine asphaltierte Spur dient dem Wirtschaftsverkehr, eine erhöhte Spur ist nur für Fußgänger und Radfahrer gedacht. Der Brückenneubau misst 9,75 Meter in der Breite und rund 42 Meter in der Länge. Da es sich um eine Brücke für Wirtschaftsverkehr handelt, steht sie nur Landwirtschaftsfahrzeugen frei.
Seit Anfang Juli 2015 sind die Bauarbeiten abgeschlossen. „Ein Provisorium geht zu Ende“, sagte Gabriela Mühlstädt-Grimm, Regierungsvizepräsidentin in Karlsruhe, während der Eröffnungsfeier. Sie hob die finanzielle Beteiligung der Städte Eppelheim und Heidelberg hervor, die jeweils 200.000 Euro zu den 2,1 Millionen Euro Gesamtkosten beigetragen hatten und bedankte sich bei den Bürgermeistern beider Städte, von denen Dieter Mörlein, Oberbürgermeister von Eppelheim, anwesend war.
Die Arbeiten am Brückenüberbau konnten in nur zehn Monaten abgeschlossen werden. Das neue Bauwerk besteht aus Spannbetonfertigteilen, die unkompliziert und schnell zu verarbeiten sind.
Staatssekretärin Dr. Gisela Splett (Grüne), Staatssekretärin für Verkehr lobte den Brückenneubau. „Ich freue mich, dass es eine Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger durch die Trennung der Spur vom Landwirtschaftsverkehr gibt“, sagte sie. Sie nutzte den Vor-Ort-Termin, um zuverlässige Planungsmittel vom Bund zu fordern, damit sanierungsbedürftige Bauwerke der Reihenfolge ihres Dringlichkeitsgrads entsprechend erneuert werden können.
Als Vertreter des Bundes war Norbert Barthle (CDU), parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministers für Verkehr anwesend. Er betonte die Bedeutung der Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort Deutschland und lobte das Bundesministerium für Verkehr für die “Mühen” in diesem Bereich. Der Bund habe zuletzt 3,5 Milliarden Euro für Verkehrs- und Infrastrukturprojekte nach Baden-Württemberg geleitet.