Mühlacker/Rhein-Neckar, 05. März 2018. (red/pro) In Mühlacker soll am vergangenen Freitag (02. März) ein 41-jähriger Mann seine von ihm getrennt lebende 37-jährige Frau mit mehreren Messerstichen getötet haben. Unmittelbar nach der Tat filmte sich der Mann zusammen mit einem der vier gemeinsamen Kinder, einem 13 Jahre alten Sohn. In dem Video gibt er der Frau die Schuld an der Tat.
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Nach unseren Informationen war der Mann, der von sich im Video sagt, 40 Jahre alt zu sein, mit zwei Messern bewaffnet. Allerdings sei nur eines die Tatwaffe, wie uns die Staatsanwaltschaft Pforzheim auf Nachfrage mitteilte. Das Messer wurde in einem Vorgarten in der Nähe des Tatorts gefunden.
Das Opfer wurde im Anschluss an die Tat vor dem Anwesen aufgefunden, wo die Frau an ihren Verletzungen verstarb. Der Tatverdächtige bittet im Video, ihm rückzumelden, ob man die Liveaufnahme auf Facebook sehen könne. Dann schildert er seine Beweggründe: Der ebenfalls im Video zu sehende 15-jährige Sohn habe bei ihm leben wollen und die Ex-Frau habe dies verhindert. Er sagt im Video: “Ihr syrischen Frauen, das ist das Ende davon. Lass mich mit meinen Kindern leben.”
Im Video zeigt er seine blutverschmierte Hand. Er im Verlauf wird deutlich, dass es sich offenbar hauptsächlich um sein eigenes Blut handelt, da ein Finger eine tiefe Schnittwunde hat. Ob er sich diese selbst zufügte oder diese
im Verlauf des Angriffs entstand, ist noch nicht bekannt.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass mindestens zwei der vier minderjährigen Kinder die Tat mitansehen mussten. Laut Angaben des Tatverdächtigen hat er der Frau mehrmals in den Hals gestochen oder versucht, ihr diesen aufzuschneiden. Seine Ex-Frau habe ihn verlassen und sei nun mit einem schiitischen Libanesen zusammen, sagt er verächtlich.
Eine Tochter verständigte gegen 16:30 Uhr die Polizei. Der Mann konnte dann am Bahnhof Mühlacker festgenommen werden und befindet sich auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft. Die Kinder befinden sich in Obhut des Jugendamts des Enzkreises.
Ob es sich um eine “Beziehungstag” handelt oder auch religiöse Gründe eine Rolle spielen, ist derzeit noch unklar. Wie ein Islamist sieht der Tatverdächtige äußerlich nicht aus. Bemerkenswert ist aber, dass der 13-jährige Sohn vollkommen ungerührt den Schilderungen seines Vaters zuhört und sich auch selbst äußert. Vermutlich hatte er die Tat gesehen, zeigt aber keine Regung zum Schicksal seiner Mutter. Ob er tatbeteiligt war, ist ebenfalls unklar, wenn, ist er mit 13 Jahren nicht schuldfähig.
Die Familie war offenbar im Sommer 2015 mit Beginn des Flüchtlingszustroms nach Deutschland gekommen. Über den Status konnte die Staatsanwaltschaft am Montag noch keine Auskunft geben. Der Mann lebte getrennt von seiner Ex-Frau im Landkreis Schwarzwald Baar.
Anm. d. Red.: Das uns vorliegende Bildmaterial veröffentlichen wir nicht.