Karlsruhe/Durlach, 03. Juni 2017. (red/pro) Die heute von der Partei „Die Rechte“ angemeldete Demo „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) im Karlsruher Stadtteil Durlach wurde von gut 3.000 Polizisten begleitet, da Tausende Gegendemonstranten sich gegen die Rechtsradikalen formierten, ebenso einige hundert gewaltbereite Linksradikale.
Martin Plate, Sprecher des Polizeipräsidium Karlsruhe zieht auf Anfrage eine insgesamt positive Bilanz. Die Polizeitaktik der massiven Überlegenheit sei fast vollständig aufgegangen:
Wir hatten einzelne Angriffe von gewaltbereiten Personen aus der autonomen Szene, die im Durlacher Osten mehrfach auf die Gitter gestürmt sind, die wir allesamt gehalten haben. Insgesamt gab es 19 Verhaftungen, davon drei Teilnehmer der Rechten. Vier Beamte wurden leicht verletzt. Der bürgerliche Protest, einerseits von Stadt und andererseits vom DGB angemeldet, blieb laut, aber friedlich.
Die Gegendemonstranten geben 4.000 Teilnehmer an, die Polizei 2.700, darunter 300 gewaltbereite Linksradikale, die zeitweise mit Sitzblockaden die B3 besetzen und geräumt werden mussten. Die „Sanitätsgruppe Südwest“ gibt eine Zahl von 100 Verletzten Demonstranten an, überwiegend durch Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz durch die Polizei. Die Existenz dieser „Sanitätsgruppe“ zeigt, dass gewisse Demonstranten von vorne herein mit Verletzungen rechnen, da sie die gewalttätige Konfrontation mit der Polizei suchen.
Elwis Capece, Pressesprecher des „Aktionsbündnis 3.6.2017“ sagte laut KA-News: „Entgegen der von der Polizei befürchteten Gewaltaktionen ist die Demonstration durch die Durlacher Innenstadt bunt, kreativ und friedlich gewesen. (…) Die Sorgen der Durlacher Geschäftswelt vor zerstörten Fensterscheiben und Ähnlichem war unbegründet und stützte sich auf die Fehleinschätzung der Polizei. (…) Bei dem leider üblichen Gerangel zwischen Polizei und Gegendemonstranten wird wieder nicht zu klären sein, wer begonnen hat.
Dazu ist anzumerken: Die Polizei ging niemals von Gewaltaktionen aus dem bürgerlichen Lager aus, sehr wohl aber durch gewaltbereite Linksradikale – was, wenn auch in nicht erheblichem Maß, eingetreten ist. Es ist mit Sicherheit klar, wer begonnen hat, denn die B3-Besetzer haben die Fahrbahn sicher nicht mit einem Picknickplatz verwechselt und Wurfgeschosse auf Polizeibeamte sind erheblich aggressiv und wollen gezielt verletzen.
Die Polizei ging davon aus, dass es zu massiven Störaktionen kommen könnte – insofern ging der Einsatz glimpflich aus. Hauptziel war eine Trennung der linken und rechten Gruppen, was vollständig gelungen ist. Es war der größte Polizeieinsatz in Karlsruhe seit 30 Jahren. Zusätzlich zu den Demos fanden in der Stadt noch der CSD und mehrere Feste statt.
Die Rechtsradikalen wollen im kommenden Jahr in Goslar demonstrieren.