Weinheim, 01. März 2016. (red/pm) Vergangenen Samstag veranstaltete die Stadt Weinheim erstmals einen „Einbürgerungsempfang“ – alle Personen, die neuerdings einen deutschen Pass tragen wurden von Oberbürgermeister Heiner Bernhard begrüßt. Die Spanier sei die größte Volksgruppe, die sich einbürgern ließe, gefolgt von ehemals polnischen Staatsangehörigen.
Information der Stadt Weinheim:
„Manche sind schon „alte Woinemer“, einige sogar hierzulande geboren – und dennoch sind sie erst im vergangenen Jahr deutsche Staatsbürger geworden. Jedes Jahr sind es in Weinheim und Städten vergleichbarerer Größenordnung etwa 70 bis 80 Menschen, die sich entscheiden, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Sie sind, so der Fachjargon, „eingebürgert“.
Staatsangehörigkeit: Deutsch. Erstmals lud die Stadt Weinheim jene Personen am Samstag zu einem „Einbürgerungsempfang“ ins Rathaus ein. Oberbürgermeister Heiner Bernhard begrüßte sie dort persönlich.
Die Spanier sind die größte Volksgruppe, die sich in Weinheim dafür entscheidet, einen deutschen Pass zu tragen – mit allen Rechten und Pflichten des Staatsbürgers. Danach folgen Menschen aus Polen. Die meisten sind in Deutschland schon familiär gebunden oder beruflich tätig.
Einer Einbürgerung geht eine ziemlich aufwendige Integrationsleistung voraus, wie OB Bernhard beim Empfang bescheinigte. Zum Beispiel müssen die Antragsteller Deutschkenntnisse vorweisen sowie ein Leben, das keine staatlichen Transferleistungen in Anspruch nimmt: Also Job und Wohnung.
In jedem Fall ist es für Sie ein Neuanfang, auch wenn Sie schon länger in Deutschland leben,
bescheinigte Heiner Bernhard.
Sie sind eine Bereicherung für unsere Stadt,
rief er den neuen Deutschen zu. Und er appellierte:
Nutzen Sie auch Ihre neu gewonnene Rechte, bringen Sie sich ein, mit allem, was Ihr bisheriges Leben geprägt hat, denn diese vielfältigen Einflüsse machen unsere offene und tolerante Gesellschaft aus.
Nach dem Empfang entwickelte sich im Sitzungssaal des Rathauses eine angeregte Gesprächsrunde, in der viele Neu-Deutsche ihre Lebengeschichte erzählten und ihre Intension schilderten, die sie hergebracht hat.
Da gab es eine Reihe von Lebensstories von Menschen, die vor 25 Jahren mit der ersten Flüchtlingsbewegung nach Weinheim gekommen waren, mittlerweile Fuß gefasst haben und Verantwortung wahr nehmen wollen in dem Land, das sie einst aufgenommen hat. Es waren Menschen, die ihr Aufnahmeland mittlerweile im Herzen tragen und Beispiel sein wollen für andere, die jetzt gerade ankommen und noch ohne Heimat sind.
Eine gebürtige Argentinierin zog es der Liebe wegen nach Deutschland, sie ist glücklich verheiratet. Es gibt andere, die Amors Ruf folgten – die Beziehung hielt nicht; sehr wohl aber die Liebe zu Deutschland. Es sind Geschichten aus der Mitte des Lebens.
Einige Eingebürgerte kamen während ihres Berufslebens zu einem internationalen Arbeitgeber am Standort Weinheim und wollen jetzt im Ruhestand hier bleiben. Ein Libanese kam als Jugendlicher nach Weinheim, absolvierte die Lehre und ist nun ein verlässlicher Handwerker, auf den sein Chef nicht mehr verzichten will.
Die Biografien sind so bunt wie das Leben selbst. Einen solchen Einbürgerungsempfang im Weinheimer Rathaus soll es jetzt neben den vierteljährlichern Neubürgerempfängen immer einmal im Jahr geben.“