Mannheim, 25. Juni 2015. (red/ms) Am Sonntag, dem 26. Juli, wird das Institut français Mannheim eröffnet. Die Einrichtung soll in erster Linie die kulturelle und wirschaftliche Zusammenarbeit mit Frankreich fördern und Sprachkurse für Fortgeschrittene anbieten. Die Stadt Mannheim wird in den kommenden fünf Jahren jeweils einen Zuschuss in Höhe von 60.000 Euro auszahlen.
Von Minh Schredle
Was nun in Mannheim kommt, gibt es in anderen deutschen Großstädten teils schon seit mehreren Jahrzehnten: Bereits 1951 wurde in Stuttgart das “Centre d’Etudes Françaises” gegründet, bundesweit gibt es inzwischen bislang elf sogenannte Institut français – weltweit sind es nach Angaben der Mannheimer Stadtverwaltung sogar 307 vergleichbare Einrichtungen; teilweise mit anderen Namen, aber immer mit der gleichen Funktion: Der Förderung der französischen Sprache und Kultur im Ausland.
“Frankreich ist Mannheims wichtigster Handelspartner in Europa,” sagte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz vergangene Woche gegenüber Journalisten: “Außerdem verbindet uns schon seit mehr als einem halben Jahrhundert eine sehr erfolgreiche Städtepartnerschaft mit Toulon”. Demnach sei ein Institut français in Mannheim ein wichtiger nächster Schritt:
Das Institut stärkt das internationale Profil der Stadt Mannheim und vertieft die deutsch-französischen Beziehungen.
Der Gemeinderat beschloss am vergangenen Dienstag bei zwei Gegenstimmen von Christian Hehl (NDP) und Wolfgang Taubert (Mittelstand für Mannheim) und zwei Enthaltungen der AfD-Fraktion, das Institut francais Mannheim mit jährlich 60.000 Euro zu bezuschussen. Nach fünf Jahren steht dann eine Evaluierungsphase an: Wie gut hat sich das Institut bewährt? Hat das Projekt eine Zukunft? Wie wird diese finanziert?
Gemeinsame Trägerschaft
Zur Gründung des Instituts tritt die Stadt Mannheim einem Verein bei, der die Trägerschaft für das Projekt übernehmen wird. Neben der Stadt Mannheim werden sechs weitere Institutionen als Gründungsmitglieder beitreten: die Französische Republik, das Institut français Deutschland, der Honorarkonsul der Republik Frankreich in Mannheim, die Curt-Engelhorn-Stiftung, die Universität Mannheim sowie die Hochschule Mannheim.
Neben den Geldern der Stadt Mannheim wird vor allem die Französiche Republik die Finanzierung ermöglichen: In den kommenden fünf Jahren werden insgesamt 230.000 Euro bereitgestellt. Außerdem übernimmt die Curt-Engelhorn-Stiftung die Mietkosten, die sich pro Jahr auf circa 35.000 Euro belaufen. Das Institut soll im Gebäude C 4, 9b – also direkt neben dem Toulon-Platz -untergebracht werden.
Kulturelle Kooperation
Von Seiten der Stadt Mannheim heißt es:
Das Institut Français Mannheim wird mit einer schlanken und effizienten Personalstruktur ausgestattet: Ein/e wissenschaftliche/r Leiter/in wird diese Aufgabe, als Angehörige/r der Universität Mannheim, ehrenamtlich, ohne Aufwandsentschädigung, wahrnehmen. Mit der Geschäftsführung des Institut français Mannheim wird ein/e Mitarbeiter/in der Stadt Mannheim beauftragt.
Schwerpunktmäßig soll das Institut Sprachkurse für Fortgeschrittene anbieten. Eine Konkurrenz zur Abendakademie sei somit unwahrscheinlich, sagt Oberbürgermeister Dr. Kurz – das Angebot der Abendakademie richte sich überwiegend an Spracheinsteiger.
Auch für Kulturinteressierte werde das Institut viel zu bieten haben, kündigte Dr. Kurz an. So führe die Stadt Mannheim bereits Gespräche mit verschiedenen französischen Nationalmuseen – unter anderem dem Louvre – um Leihgaben im Institut auszustellen zu lassen.
Zur Eröffnung des Instituts am Sonntag, dem 26. Juli, werden rund 500 Gäste erwartet. Auch der französische Botschafter Philippe Étienne wird anwesend sein.