Heidelberg/Neckargmünd 24. Februar 2010. (red/pm) Die Vorbereitung auf die Neckarertüchtigung 2023 bis 26 erfordern erste Baumaßnahmen. Die seit über 50 Jahren in Betrieb befindliche Schleuse in Neckargmünd weißt an den Schleusentoren starke Schäden auf. Anfang März 2012 soll die linke Kammer trockengelegt werden. Im Zuge der Bauarbeiten ist gelant die Technik auf einem fernsteuerbaren Schleusenbetrieb aufzurüsten.
Informationen des Amts für Neckarbau Heidelberg:
“Ende Februar startet im Auftrag des Amtes für Neckarausbau Heidelberg die Instandhaltung und Modernisierung der in Fließrichtung gesehenen linken Schleusenkammer in Neckargemünd. Eine Sperrung der zu modernisierenden Schleusenkammer für die Schifffahrt besteht von Ende Februar 2012 bis voraussichtlich Ende Januar 2013.
Im Rahmen der Ertüchtigung des Neckars für das 135-Meter-Schiff wird die wasserseitige Schleusenkammer (Baujahr 1931) in Neckargemünd voraussichtlich von 2023 bis 2026 grundlegend instandgesetzt und nach Unterwasser verlängert. Abhängig von möglichen Bauschäden erfolgt an einigen Staustufen im Vorfeld der Schleusenverlängerung eine Instandsetzung und Modernisierung der benachbarten Schleusenkammer.
Stemmtore in schlechtem Zustand
Ab Ende Februar beginnen die Arbeiten an der landseitigen Schleusenkammer in Neckargemünd. “Die zu modernisierende Kammer wurde 1957 in Betrieb genommen und besitzt noch im Wesentlichen die Originalbauteile. Durch die dauerhafte Nutzung über mehr als ein halbes Jahrhundert befinden sich insbesondere die Stemmtore und die dazugehörigen Antriebe in einem schlechten Zustand“, berichtet Dipl.-Ing. Manfred Werk, Projektleiter beim Amt für Neckarausbau Heidelberg.
Durch verlorene und in das Tor eingeklemmte Schiffsteile entstand beispielsweise Anfang 2010 ein Schaden am Untertor, welcher die Funktionstüchtigkeit des Untertores weiter verringerte.„Wenn alles nach Plan läuft, werden wir im Dezember in Probebetrieb gehen können“, so Manfred Werk. Während der gesamten Bauzeit steht nur die wasserseitige Schleusenkammer für Schleusungen zur Verfügung.
Daher kann es für die Schifffahrt zu Wartezeiten kommen, für die das Amt für Neckarausbau Heidelberg um Verständnis bittet. Im Rahmen der Modernisierung der Schleusenkammer steht der Austausch des Ober- und Untertores gegen neue, standardisierte Stemmtore auf dem Programm, die im Zusammenhang mit der Ertüchtigung der Bauwerke am Neckar vermehrt zum Einsatz kommen sollen.
Fernsteuerung geplant
Des Weiteren werden ein Oberwasser-Revisionsverschluss gefertigt und eine Seilstoßschutzanlage vor dem Untertor der Schleuse eingebaut. Die Seilstoßschutzanlage hat die Aufgabe, die Anfahrung des Untertores durch zu Tal fahrende Schiffe zu verhindern.
Zur Baumaßnahme gehören ebenso die sich aus dem Ersatz der Tore inklusive Antriebe ergebenen Massivbauarbeiten und die Erneuerung der Elektro- und Nachrichtentechnik der Schleusenkammer. Die erneuerte Elektro- und Nachrichtentechnik ermöglicht eine spätere Fernsteuerung der Schleusenkammer.
„Nachdem die Revisionsverschlüsse gesetzt sind wird die Schleusenkammer Anfang März leer gepumpt. Erst wenn sich in der Kammer kein Wasser mehr befindet, kann der Ausbau der Tore beginnen“, erläutert der Projektleiter. Momentan läuft beim Auftragnehmer NE Sander Eisenbau GmbH aus Sande bei Wilhelmshaven die technische Bearbeitung für die Fertigung der 7,40 Meter breiten und 8,30 Meter beziehungsweise 5,30 Meter hohen Torflügel.
Probebetrieb ab September
Ende April 2012 ist der Einbau des neuen Untertores und Ende Juli 2012 der Einbau des neuen Obertores vorgesehen. Die damit verbundenen Massivbauarbeiten werden durch die Firma Michael Gärtner GmbH aus Eberbach ausgeführt.
“Wenn alles nach Plan läuft, werden wir im Dezember in Probebetrieb gehen können“, so Manfred Werk. Während der gesamten Bauzeit steht nur die wasserseitige Schleusenkammer für Schleusungen zur Verfügung. Daher kann es für die Schifffahrt zu Wartezeiten kommen, für die das Amt für Neckarausbau Heidelberg um Verständnis bittet.”