Weinheim, 31. August 2016. (red/pm) Berufliche Vorbereitung und Orientierung hängt eng mit der persönlichen Entwicklung von Jugendlichen zusammen und ist ein längerer Prozess, bei dem vor allem das Elternhaus und Betriebspraktika eine große Rolle spielen. Auch die Schule ist ein wichtiger und richtiger Ort, junge Menschen bei ihrer Berufsorientierung zu begleiten. Im neuen Bildungsplan für die weiterführenden Schulen, der im Schuljahr 2016/2017 in Kraft tritt, hat dieses Thema einen besonderen Stellenwert.
Information der Stadt Weinheim:
Die Friedrich-Realschule in Weinheim ist gut darauf vorbereitet und nimmt seit einem Jahr am Landesmodellprojekt „Intensive Berufsorientierung in der Sekundarstufe 1“ teil. Das Ziel dabei ist, Jugendliche mit Angeboten in der Schule und im Unterricht ab Klasse 5 so zu unterstützen, dass sie kompetent und handlungssicher ihren Berufsweg planen.
„Das erste der drei Projektjahre ist abgeschlossen und wir sind sehr froh über die Entwicklungen. Wir haben alle Kooperationspartner ein einen Tisch geholt: Sie kommen regelmäßig zusammen, um Aufgaben und Funktionen zu klären und dabei die Qualität der Berufsorientierungs-Angebote prüfen, sichern und verbessern zu können. Auch bei der Elterneinbindung sind wir erheblich weiter gekommen.“ So zieht Ceylan Firat Tulaz Bilanz. Die Mitarbeiterin des Weinheimer Bildungsbüros ist von der Bildungsregion Weinheim mit der Koordinierung des Projekts beauftragt worden, was vom Kooperationsteam einhellig begrüßt wird.
Diese zusätzlichen Ressourcen, für die Planung, Organisation und Steuerung der Prozesse und Entwicklungen sorgen zusammen mit Konrektorin Isabel Haist für Stabilität, Kontinuität und Struktur mit guten Ergebnissen. „Besonders erwähnenswert ist dabei das wertschätzende und professionelle Verhältnis der Akteure untereinander.“, ergänzt Elke Schwarz, Teamleiterin U25 bei der Agentur für Arbeit in Heidelberg.
Schule als zentraler Ort zur Berufsorientierung
Die Qualitätsentwicklung wirkt sich vorteilhaft auf die Jugendlichen und Familien aus. Dazu Firat Tulaz: „Die Beratungsangebote werden von Jugendlichen und ihren Familien viel intensiver angenommen, weil sie aufeinander abgestimmt, die Schnittstellen gut geklärt und die wichtigsten Beraterinnen vor Ort an der Schule präsent sind.“
Die Schule wird für Eltern und Jugendliche damit zum zentralen Ort, an dem die Aktivitäten und Beratungen zur Berufsorientierung zusammen laufen. Beispielsweise finden inzwischen zusätzlich zu den wöchentlichen Beratungen durch die Jugendberufshelferin von Job Central, nun monatlich gemeinsame Beratungen zusammen mit der Berufsberaterin der Agentur für Arbeit statt. Bei türkischsprachigen Familien mit Beteiligung und Unterstützung der Elternberaterin des Bildungsbüros.
Die positiven Entwicklungen sind beim Jugendlichen angekommen
Auch auf die Schule wirkt sich dies positiv aus. Konrektorin Haist hierzu: „LehrerInnen melden mir zurück, dass die positiven Entwicklungen mit IBOSEK I beim Jugendlichen angekommen sind. Die Jugendlichen zeigen sich interessierter und motivierter bezüglich des Themas Berufsorientierung. Dies wiederrum unterstützt die Bearbeitung des Themas im Unterricht und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Nicht zuletzt sind auch die kommunalen Partner sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Dr. Susanne Felger vom städtischen Koordinierungsbüro Übergang Schule-Beruf bedankt sich für das überdurchschnittliche Engagement des Kooperationsteams. „Von qualitätsmanagementbasierter Berufsorientierung können alle nur profitieren, auch weitere Schulen. Vor Allem natürlich die Jugendlichen.“, so ihr Fazit.
Das Kooperationsteam zeigt sich im Übrigen sehr erfreut über die beratende und praktische Unterstützung seitens des Staatlichen Schulamts bzw. der Arbeitsgruppe „Leitperspektive“. Die gemeinsame Fortbildung zu Themen wie „Statusanalyse“ und „Qualitätsmanagementbasierte Berufsorientierung an der Schule“ oder die konstruktiven Netzwerktreffen aller fünf Modellschulen mit wichtigen Impulsen sind sehr wesentlich für den Projekterfolg in IBOSEK I.”
Informationen zum Projekt
Das Projekt Intensive Berufsorientierung in der SEK I (Klassen 5 -10) wird kurz „IBOSEK I“ genannt und gehört als Teilprojekt zum Modellversuch zur Neugestaltung des Übergangs Schule-Beruf in Baden Württemberg.
Neben Mannheim mit vier Schulen ist Weinheim mit der Friedrich-Realschule Modellstandort und läuft im Zeitraum 2015 bis 2018.
IBOSEK I ist eine Kooperation eines TRIO´s, das aus einer Modellschule, der Agentur für Arbeit und Kommune besteht. In Weinheim sind das Akteure aus der Friedrich-Realschule, der Agentur für Arbeit und den kommunalen Partnern Job Central und Bildungsbüro Weinheim/Integration Central, die sich in einem Kooperationsteam zusammenfinden.
Dieses Berufsorientierungs-Kooperationsteam wird von der Konrektorin der Friedrich-Realschule Isabel Haist moderiert und besteht aus sechs Personen:
- Konrektorin Isabel Haist, Friedrich-Realschule Weinheim
- Berufsorientierungs-Lehrerin Julia Schulz, Friedrich-Realschule
- Schulsozialarbeiterin Judith Iwanowitsch, Friedrich-Realschule
- Elternberaterin Halise Yüksel, Bildungsbüro Weinheim/IC
- Jugendberufshelferin Insa Bobic, Job Central
- Berufsberaterin Andrea Oberste-Lehn, Bundesagentur für Arbeit
Die Koordinierung von IBOSEK I an der Modellschule liegt bei Ceylan Firat Tulaz vom Bildungsbüro Weinheim/Integration Central.”