Heidelberg, 26. März 2019. (red/pm) Das Potenzial ist groß: In der Südstadt zwischen Römerstraße und Rohrbacher Straße möchte die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Schulen, mit Planern und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Lernen und Leben neu denken.
Information der Stadt Heidelberg:
„Der „Schulcampus Mitte“, so der Projekttitel, könnte zeigen, wie die Schule der Zukunft aussieht und zugleich das Leben der Süd- und der Weststadt bereichern und neu miteinander verbinden. Statt der ursprünglich für 2019 vorgesehenen Sanierung der Willy-Hellpach-Schule soll das Schulareal zwischen Südstadt und Weststadt insgesamt neu gedacht werden. Dort befinden sich außer der Hellpach-Schule auch die Pestalozzi-Schule, die ehemalige Julius-Springer-Schule und in direkter Nachbarschaft das Haus der Jugend.
Die Stadt steigt dazu mit den dortigen Schulen in den Planungsprozess ein. In einem ersten Schritt finden bereits seit 01. März Workshops mit Vertretern des Lehrerkollegiums und Schülerinnen und Schülern der Willy-Hellpach Schule statt. Der Gremienlauf für das Projekt „Schulcampus Mitte“ startet am 26. März im Bezirksbeirat Weststadt.
Gesamtes Areal städtebaulich neu denken
Die Idee, einen Schulcampus Mitte neu zu denken, hat ihren Ursprung in der geplanten Sanierung der kaufmännischen Willy-Hellpach-Schule. Der Gemeinderat hatte die berufliche Schule auf die Prioritätenliste der Schulsanierungsvorhaben gesetzt. Doch dann stellte sich heraus, dass die Sanierung des Gebäudes aus dem Jahre 1957 für veranschlagte rund 18 Millionen Euro nicht wirtschaftlich ist.
„Selbst wenn wir sanieren würden, hätten wir am Ende zwar die größten baulichen Mängel behoben, aber was das inhaltliche Raumkonzept angeht keine Schule des 21. Jahrhunderts“, sagt Baubürgermeister Jürgen Odszuck. Er forderte deshalb die beteiligten Akteure auf, über einen Neubau und darüber hinaus auch über das gesamte Areal städtebaulich neu nachzudenken. Unterstützung fand die Idee auch in der Gesamtlehrerkonferenz.
Schule der Zukunft
Die Hellpach-Schule soll nun in den nächsten Monaten mit Unterstützung eines Fachbüros unter städtischer Federführung des Hochbauamtes und mit Vertretern der Internationalen Bauausstellung die „Schule der Zukunft“ entwickeln. Darin soll es differenzierte Lernräume und ganz neue funktionale Raumstrukturen geben. Die Pestalozzi-Schule wird ebenfalls in den Prozess einbezogen.
Ihre Grundriss-Struktur entspricht bereits grundsätzlich den pädagogischen Anforderungen, allerdings wird die Schule künftig wachsen. Sie ist die Grundschule für Kinder, die künftig auf der Konversionsfläche Südstadt wohnen. Parallel dazu werden Stadtplanungsbüros sich Gedanken über das Thema „Schulcampus“ machen, also attraktive Grünräume, Funktionsmischung und städtebauliches Umfeld. Anfang 2020 soll der Prozess soweit sein, dass der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss zum Schulcampus Mitte fassen kann.
Belebter Campus statt isolierter Gebäude
„Die Neuplanung des Schulcampus Mitte ist auch eine Chance für die angrenzenden Stadtteile“, sagt der Leiter des Amtes für Schule und Bildung, Stephan Brühl. Auf dem Campus soll es dann nicht mehr nur isoliert liegende Gebäude geben. „Eine Belebung des Campus auch außerhalb der Schulzeiten am Spätnachmittag und Abend sowie an den Wochenenden wird sich in jedem Fall auch positiv auf die Sicherheitslage dort auswirken. Vorstellbar ist vieles, zum Beispiel Gastronomie oder öffentlich nutzbare Freizeitflächen. Ziel muss eine Funktionsmischung sein, die auch für die angrenzenden Stadtteile Qualitäten erzeugt“, ist der Leiter des Hochbaumts, Harald Heußer, sicher.
Für die Entwicklung eines Gesamtkonzepts einschließlich der baulichen Entwicklung stehen im städtischen Haushalt 31 Millionen Euro zur Verfügung.“