Mannheim, 26. Februar 2019. (red/pro) Wie Staatsanwaltschaft Mannheim und Polizeipräsidium Mannheim aktuell mitteilten, gibt es an der Leiche eines gestern am Neckarufer aufgefundenen Mannes keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.
„Wie das Dezernat Kapitalverbrechen des Kriminalkommissariats Mannheim feststellte, wurde der 28-jährige Bulgare, dessen Leiche am Montagvormittag von einem Schiffsführer im Bereich der Dammstraße, an der Böschung des Neckarufers, entdeckt worden war, wohl nicht Opfer eines Kapitalverbrechens“, teilten die Behörden mit.
Nach dem vorläufigen Ergebnis der bereits am Montagnachmittag beim Institut für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg durchgeführten Obduktion der Leiche soll sich der Mann mit einem scharfen Gegenstand wohl selbst eine so schwere Verletzung am Arm zugefügt haben, dass er verblutete. Neben der Leiche sei auch ein Messer aufgefunden und sichergestellt worden.
Ein Schiffsführer hatte den leblosen Körper am Montagvormittag entdeckt und die Polizei informiert. Die Polizei hatte den Funkort gesichert und großräumig auf Spuren untersucht. Die Leiche wurde beschlagnahmt und in der Gerichtsmedizin Heidelberg untersucht. Trotz des vorläufigen Ermittlungsergebnisses dauern die Ermittlungen noch an.
Redaktioneller Hinweis: Wir berichten überwiegend nicht zu Selbsttötungen – außer, sie finden durch andere Umstände öffentliche Kenntnis. Verschiedene Medien haben den gestern von der Polizei installierten Sichtschutz am Fundort der Leiche umgangen und von der Jungbuschbrücke aus Aufnahmen getätigt und diese veröffentlicht. Unklar ist, warum die Polizei nicht auch auf der Brücke entsprechend schützend vorgegangen ist. Wir lehnen diese Form von Voyeurismus ab. Andere spekulierten, dass eine Selbsttötung durch einen Sprung von der Brücke unwahrscheinlich sei, weil der Fundort zu weit von der Brücke entfernt sei. Auch solche „Gedankenspiele“ haben nichts mit seriöser Berichterstattung zu tun, die das öffentliche Interesse und Persönlichkeitsrechte sorgfältig gegeneinander abwägt.
Redaktioneller Hinweis: Für Menschen mit suizidalen Gedanken oder ihre Angehörige gibt es verschiedene Hilfsangebote. Die Telefonseelsorge bietet neben dem Telefonservice (0800/111 0 111 – 0800/111 0 222) auch eine Chat- oder Mailberatung im Internet an, natürlich kostenlos und anonym. Auch Angehörige von Betroffenen sollten auch auf sich selbst achten. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Für Angehörige von Menschen, die sich das Leben genommen haben, bietet der Verein AGUS e.V. Selbsthilfegruppen.