Mannheim, 25. November 2019. (red/pm) Rund 500 Besucherinnen und Besucher kamen am Wochenende im CinemaxX Mannheim zusammen, um die junge, weibliche Filmszene, die diesjährigen Preisträgerinnen und die Jubiläumsausgabe von Girls go Movie zu feiern.
Information der Stadt Mannheim:
„Das Kurzfilmfestival ist eine etablierte Plattform für junge Filmemacherinnen der Region. Es bietet Anfängerinnen die Möglichkeit, sich filmisch auszuprobieren und ist zugleich eine Chance für professionelle Newcomerinnen, ihre Werke einem großen Publikum auf der Leinwand zu präsentieren. Am Wochenende gab es wieder die Gelegenheit, die beeindruckenden Ergebnisse der Filmarbeit zu sehen.
Die 52 Wettbewerbsbeiträge gaben einen Einblick in die Themen, die Mädchen und junge Frauen bewegen. Die Auseinandersetzung mit sehr persönlichen Themen wie Sexualität und Lust, Krankheit und Tod, aber insbesondere dem Drang nach Selbstverwirklichung waren stark vertreten. Die Filme richten mit zeitpolitischem Bezug auch immer den Blick auf die Gesellschaft: So fanden sich vor allem unter den Einreichungen der Jüngeren klima- und umweltpolitische Filme.
„Mein Dank geht an erster Stelle an die diesjährigen 186 Teilnehmerinnen, von denen an diesem Festivalwochenende 52 Kurzfilme gezeigt wurden. Mit euren Beiträgen habt ihr uns an euren Gedanken und Themen, an euren Einsichten und Ansichten teilhaben lassen. Ihr regt mit euren Filmen zum Nachdenken und zur Reflexion an und zeigt auf vielfältige und kreative Weise, was euch aktuell bewegt“, hob der Mannheimer Bildungsbürgermeister Dirk Grunert bei der Preisverleihung hervor.
„Was 2004 mit der Intention startete, Mädchen und Frauen in technischen Berufen zu stärken und eine Plattform zu bieten für ihre Themen und kreative Artikulationen, ist heute aktueller denn je“, stellte Elina Brustinova, Vorstand Stadtjugendring Mannheim e.V., fest. „Seitdem haben 2294 Filmemacherinnen in 596 Filmen ihre Inhalte mit uns geteilt.“
„Die Kombination aus einem landesweiten Filmwettbewerb für Mädchen und junge Frauen und einer begleitenden umfassenden Beratung und Unterstützung der jungen Filmemacherinnen durch professionelle Filmfrauen ist einzigartig und macht Girls go Movie zu etwas ganz Besonderem“, sagte Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) bei seiner Begrüßung bei der Preisverleihung. Bereits seit 2012 wird das umfangreiche Supportprogramm CLOSE UP durch die LFK im Rahmen der Initiative Kindermedienland unterstützt.
Mädchen und Frauen zwischen zwölf und 27 Jahren aus der Metropolregion Rhein-Neckar, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz waren aufgerufen, sich mit Beiträgen am Festival zu beteiligen. Das Beratungs- und Supportprogramm unterstützte die Teilnehmerinnen im Vorfeld. Wer wollte, konnte sich zudem mit seinem Filmkonzept für das Mentoringprogramm von Girls go Movie bewerben und wurde durch Studentinnen der Filmakademie Baden-Württemberg bei dessen Realisierung unterstützt.
Während der Festival-Samstag ganz den Mädchen unter 18 Jahren gewidmet war, präsentierten am Sonntag die volljährigen Nachwuchs-Regisseurinnen ihre Filme. In anschließenden Filmtalks gab es Gelegenheit, darüber zu diskutieren. Zur großen Preisverleihung kamen am Sonntagabend dann beide Gruppen im CinemaxX zusammen. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Elena Garcia Gerlach (Schauspielerin), Claudia Schmitz (Künstlerin) und Dr. Morticia Zschiesche (Film- und Sozialwissenschaftlerin sowie Autorin).
Die Jury-Preise
In der Kategorie der Zwölf- bis 17-Jährigen:
- Bester Film: Der Preis für den besten Film ging an „Fortissimo“ von Lilith Jörg. Auf skurrile und berührende Art versucht ein charmanter Celist, eine liebevoll handgefertigte Puppe, ein Musikstück auf die Bühne zu bringen. Der StopMotion-Animationsfilm ist „sowohl dramaturgisch wie technisch perfekt umgesetzt“.
- Mutigster Film: Wie bereits 2018, gewannen erneut die Filmemacherinnen Wiebke Stak und Malena Nicklis den Preis für den mutigsten Film mit „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Dem Film um das psychische Krankheitsbild der Schizophrenie „gelingt es in unaufgeregter Weise, diese komplexe Krankheit fu?r die Zuschauer spu?rbar zu machen“, so die Begründung der Jury.
- Bester Gruppenfilm: Über den Preis für den besten Gruppenfilm durften sich die Teilnehmerinnen des Girls-Go-Movie-Sommerferiencamps Filmproduktion in Kooperation mit UnArtig, Kunstverein Ludwigshafen, freuen. Die Reportage „Müll im Kopf“ von Esin Sinem Sentürk, Alexandra Siebert, Lisa Hiller und Flora Braun geht dem Thema Müll und Müllentsorgung auf den Grund. „Der Film schafft es, den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen und leistet einen bemerkenswerten Beitrag zum Umweltschutz.“
Die Preisträgerinnen in der Kategorie der 18-27-Jährigen:
- Bester Film: Der Preis für den besten Film in der Kategorie der 18- bis 27-Jährigen ging an „Gravedad“ von Matisse Gonzalez. Eine Animation – ein Traum?! Eine Reise durch die leichten und schweren Tage des Lebens, wundervoll gezeichnet und einfühlsam erzählt. „Ein Werk mit Tiefgang, Witz, Ironie und Leichtigkeit über das Leben, erzählt von einem Dorf in dem die Protagonistin Rosa auf der Suche nach ihrem inneren Gleichgewicht ist“, so die Jury.
- Mutigster Film: „Hot Dog“, ein Film von Alma Buddecke und Marleen Valin, schafft es mit verblüffenden Elementen, das sexuelle Begehren einer jungen Frau darzustellen.
Girlsjury-Preise: Die Girlsjury, bestehend aus Aurelia Sedlmaier und Regina Grimm, verlieh zwei Preise: Ausgezeichnet unter den jüngeren Teilnehmerinnen wurde „Reflection“ von Nadja Kallis. Unter den 18- bis 27-Jährigen gewann erneut „Gravedad“ von Matisse Gonzalez.
Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 3100 Euro vergeben.
Sonderpreise
- Auch in diesem Jahre verliehen der Offene Kanal Ludwigshafen und metropolregion.tv den Fernsehpreis: Eine GoPro-Kamera als Sachpreis ging an Franziska Cavar und ihren Film „Eine Unterhaltung“.
- Erneut verlieh der Zonta-Club Mannheim e.V. einen mit 500 Euro dotierten Sonderpreis an Anfis Hill für ihren Film „Actionsunday”.
Die Moderation der Preisverleihung übernahm Janina Klabes. Zwei prominente Schirmherrinnen haben sich Girls go Movie zur Seite gestellt: Daniela Knapp, mehrfach ausgezeichneten Kamerafrau aus Berlin, sowie Daniela Kötz, langjährige Leiterin des Programm-Managements des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg und des Festivals des Deutschen Films in Ludwigshafen.
Hintergrund
Seit April 2019 vermittelte Girls go Movie in Filmprojekten an Schulen und Jugendeinrichtungen, in Feriencamps sowie in Filmcoachings grundlegende Kenntnisse für die Umsetzung eines Films und ermöglichte eine kostenfreie Techniknutzung. Erfahrene Filmerinnen fanden im Mentoringprogramm mit der Filmakademie Baden-Württemberg qualifizierte Ansprechpartnerinnen für die Umsetzung. Bis zum 9. September hatten alle Teilnehmerinnen Gelegenheit, ihren Wettbewerbsbeitrag einzureichen. Insgesamt beteiligten sich 186 Filmemacherinnen an 57 Filmeinreichungen.
Girls go Movie ist zentrale Anlaufstelle für Nachwuchsfilmerinnen. Es berät, qualifiziert, begleitet und unterstützt Mädchen und Frauen rund um das Filmemachen.
Girls go Movie wird vom Stadtjugendring Mannheim e.V. – Jugendkulturzentrum forum und der Stadt Mannheim, Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt, Abteilung Jugendförderung, veranstaltet. Es wird gefördert von der Stadt Mannheim sowie durch die Hauptförderer Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) als Beitrag zur Initiative Kindermedienland, die SAP, die Filmförderung Baden-Württemberg (MfG) sowie die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS).
Weitere Informationen erteilen: Alexandra Staszewski, Projektkoordination, Filmbüro Mannheim, E-Mail: a.staszewski@filmbuero-mannheim.de, Telefon: 0621 – 86254452, oder Susanne Weinberger, Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt, Abteilung Jugendförderung, Telefon: 0621-293 3647, E-Mail: susanne.weinberger@mannheim.de; www.girlsgomovie.de.“