Weinheim, 23. Oktober 2019. (red/pm) Was verbinden Kinder, die mit ihren Eltern aus ihrem eigenen Heimatland flüchten mussten, mit Weinheim – ihrer neuen Heimat? Und wie fühlen sie den Heimatbegriff grundsätzlich, als Vertriebene und neu Angekommene? Diesen Fragen sind die in Weinheim ehrenamtlich engagierten Flüchtlingshelferinnen Renate Breithecker und Lilli Leutner jetzt nachgegangen, indem sie mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien ein Malprojekt umgesetzt haben.
Information der Stadt Weinheim:
“Fast eine Woche lang haben sich die beiden Frauen mit den Kindern in einem Raum der Lern-Praxis-Werkstatt getroffen, damit die Kinder ihren Gefühlen mit Pinsel und Farben Ausdruck verleihen konnten. „Meine Neue Alte Heimat – Wie sehe ich Weinheim“, so lautete das Thema.
Die „Malstunden“ wurden zu sehr unterhaltsamen und intensiven Treffen, wie die beiden Frauen beschreiben. Auch Mütter waren in das Projekt eingebunden, so dass es gelang, zu beiden Generationen einen vertrauten Kontakt aufzubauen.
Leutner und Breithecker waren sichtlich begeistert von der Kreativität aber auch vom Fleiß und der Gewissenhaftigkeit der Kinder. Und von der enormen Produktivität: manche Kinder malten mehrere Bilder an einem Tag.
Rund ein Dutzend Kinder nahmen teil, eine weitere Gruppe lernte das Malen bei den Weinheimer Künstlern Loreen Heil und Horst Busse. Alle zusammen werden Ende November eine Ausstellung im Saal der Stadtbibliothek bestücken, die am 27. November im Rahmen der diesjährigen Interkulturellen Woche eröffnet wird.
Interessant: Das Heimatgefühl hat auch für Kinder, die im arabischen Kulturraum aufgewachsen sind, offenbar viel mit den Festen zu tun, die man in ihrem neuen Umfeld feiert – auch mit christlich-abendländischem Hintergrund wie Weihnachten und Ostern. Weihnachtsbäume sah man auf vielen Bildern, von Kinderhänden gemalt. Blüten, Pflanzen, Tiere und der Wald waren beliebte Motive, offensichtlich alles, was ein Gefühl der Geborgenheit auslöst.
Die Eröffnung der Ausstellung ist am Mittwoch, 27. November, um 18:00 Uhr.”