Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 23. August 2019. (red/pro) Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck hat heute auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Hochstraße Süd in Ludwigshafen (B37) zwischen Höhe Bruchwiesenstraße bis zur Konrad-Adenauer-Brücke in den kommenden vier bis fünf Wochen voll gesperrt bleibt. Der Grund seien Risse in der Trägerkonstruktion, die sich verändert hätten. Solange nicht klar sei, ob die Träger stabil sind, könne die Hochstraße Süd nicht für den Verkehr freigegeben werden.
Das Medieninteresse war gewaltig – kein Wunder, sind die beiden Hochstraßen Nord und Süd in Ludwigshafen doch die zentralen Verkehrsachsen in und aus der Vorderpfalz zur kurpfälzischen Seite der Metropolregion Rhein-Neckar.
Allein über die Hochstraße Süd fahren täglich rund 60.000 Kraftfahrzeuge. Arbeitnehmer wie Warentransport nutzen diese Verbindung – wie sich die Sperrung auswirken wird, ist noch nicht klar. Viele Medien kündigten seit der Sperrung am Donnerstagnachmittag an, es würde zum Verkehrskollaps kommen – der viel aber aus. Die Polizei meldete erhöhtes Verkehrsaufkommen und stockenden Verkehr, die Stadt Mannheim musste wegen hoher Abgasbelastung am Donnerstagabend gar den Fahrlachtunnel für einige Zeit sperren, doch insgesamt waren die Folgen gering. Am heutigen Freitag gab es vor allem auf dem Weg von Mannheim nach Ludwigshafen im Lindenhof etwas Stau, aber nichts, was einem Kollaps gleichkäme.
Verkehrsexperten vermuten, dass sich viele Menschen auf die Situation kurzfristig eingestellt haben. So sind in Baden-Württemberg noch Schulferien, Arbeitnehmer hätten wohl häufig Home-Office angeboten oder Arbeitnehmer sich frei oder einen Tag Urlaub genommen. Die rnv teilte auf Anfrage mit, dass es keine erkennbar höheren Fahrgastzahlen gab, also fällt die These vom Umstieg auf den ÖPNV aus.
Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) teilte mit, dass die Situation immer im Raum stand, weil die Hochstraße Süd ebenso wie die Hauptstraße Nord massiv sanierungsbedürftig sein. Auch die Inspektionen der Hauptstraße Nord würden nun intensiviert werden. Am geplanten Abriss der Hochstraße Nord und dem Bau einer Stadtstraße halte man fest: “Wir müssen uns nun beeilen, dieses Projekt so schnell wie möglich umzusetzen.”
Anders als immer wieder in Medien behauptet, sei der Rhein weiterhin in beiden Richtungen über die Konrad-Adenauer-Brücke (Süd) und die Kurt-Schumacher-Brücke (Nord) in beiden Richtungen querbar – im Süden allerdings nicht über die Schnellstraßenanbindung. Man arbeite verstärkt an einer Verkehrsleitung, um die Situation zu entspannen. Die Oberbürgermeisterin rief dazu auf, vermehrt den ÖPNV zu nutzen. Die rnv werde weitere Busse und Bahnen einsetzen, möglicherweise würden auf gewissen Straßen weitere Busliinien geschaffen, damit die Busse freie Fahrt haben.
Mit Land und Bund sei man im Gespräch: “Denn eins ist klar – ein Projekt dieser finanziellen Größenordnung überfordert jede Kommune”, sagte Frau Steinruck.
Anm. d. Red: Weitere Berichte folgen.