Dossenheim, 18. März 2015. (red/ld) Das Parken am Raiffeisenplatz und am Rathausplatz bleibt kostenlos – zumindest für zwei Stunden. Wer sein Auto länger abstellen will, bezahlt künftig eine Tagespauschale.
Ein Jahr lang will die Gemeinde das neue Parkraumkonzept ausprobieren, sagt Julia Philippi (CDU), erste stellvertretende Bürgermeisterin. Der Ingenieur Hans-Jürgen Tögel stellte das Konzept am Dienstagabend dem Gemeinderat vor.
Demnach sollen Kurzparker zwischen 08:00 und 19:00 Uhr am Rathausplatz und am Raiffeisenplatz mit Parkscheibe zwei Stunden kostenlos parken dürfen. Für Tagesparker werden am Raiffeisenplatz 34 Park&Ride-Parkplätze ausgewiesen, deren Nutzung am Tag zwei Euro kosten soll. Im Bereich des Bahnhofs- und des Raiffeisenplatzes sowie im Bangert sollen zudem insgesamt acht Behindertenparkplätze ausgewiesen werden.
Unterschiedliche Ansätze, um Pendler zu stärken
Lediglich die CDU-Fraktion stimmte gegen die Parkgebühren: „Die Parkplätze sind ja für Pendler gedacht. Diese wollten wir in der Tesphase nicht gleich belasten, indem wir Parkgebühren erheben“, sagt Hans-Peter Stöhr, Sprecher der CDU-Fraktion. Schließlich wolle man die Menschen „auf den Zug bringen“.
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen verfolgt mit ihrer Zustimmung zu den Parkgebühren zwar das gleiche Ziel. Argumentiert aber anders: Zwar seien auf den Privatgrundstücken Parkplätze ausgewiesen. Viele davon würden aber nicht zum Parken genutzt, sagt der Fraktionssprecher Dr. Thomas Katlun. Stattdessen parkten die Bewohner auf der Straße und öffentlichen Plätzen: „Wir hoffen, dass viele Dauerparker aufgrund der Gebühren sich überlegen, ihren eigenen Stellplatz zu nutzen, der für das Grundstück ausgewiesen ist. Oder sie überlegen sich, ihr Zweitauto abzuschaffen und stattdessen in die OEG zu steigen“
Ab 2016 umstiegsfrei nach Heidelberg Neuenheimer Feld
Ob die Rechnung aufgeht, wird man in einem Jahr sehen, wenn die Testphase vorbei ist und die Auswirkungen evaluiert werden. Die Gemeinderäte beauftragten außerdem weitere Überprüfungen des Radwegenetzes und des Fußgängerverkehrs, sagt Frau Philippi. Außerdem soll die Planungsfirma tögelplan prüfen, welche Einbahnstraßen geöffnet werden könnten.
Einig waren sich die Fraktionen bei der Erhöhung der Ausgleichszahlungen an die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH für den Betrieb der Linien 5 (OEG) und 24. In den Jahren 2013 und 2014 zahlte die Gemeinde 3,75 Euro pro geleistetem Nutzzugkilometer. Für das laufende Jahr erhöhen sie sich auf 3,87 Euro und im kommenden Jahr auf 3,93 Euro.
Die RNV hatte die Erhöhung damit begründet, dass sie im Jahr 2016 die Stadtbahn Nord in Mannheim in Betrieb nehmen werde und die Linie 24 bis nach Schriesheim verlängert. Diese fährt zur Zeit nur bis Heidelberg. Ab dem kommenden Jahr sollen Pendler von Schriesheim und Dossenheim aus ohne Umwege ins Neuenheimer Feld nach Heidelberg gelangen.