Ladenburg/Rhein-Neckar, 17. April 2013. (red/ms) Frank Hartmannsgruber kann ziemlich zufrieden sein. Als Leiter des Polizeireviers Ladenburgs ist er auch noch für den Verkehr in Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ilvesheim und die Mannheimer Stadtteile Seckenheim und Friedrichsfeld zuständig. Die Unfallstatistik für 2012 zeigt ihm, dass es sich bei seinem Revier um ein „gutes Verkehrsgebiet“ handelt.
Von Minh Schredle:
Insgesamt kam es iim Revierbereich zu 1.064 Unfällen. Das ist zwar etwas mehr als im letzten Jahr, trotzdem findet zieht Frank Hartmangsgruber eine positive Bilanz:
Mein Revier ist ein gutes Verkehrgebiet, die Unfallzahlen sind vergleichsweise gering.
Vor allem eines ist für ihn erfreulich:
Im gesamten Gebiet gibt es keine Häufungsstellen, also Orte, an denen es auffällig oft zu Unfällen kommt.
Das war 2011 noch anders: Es kam es immer wieder zu Problemen in Ladenburg, dort, wo die Wallstadtstraße in die Schwarzkreuzstraße einmündet. Eine andere heikle Stelle war Ladenburgs Anschlussstelle an die A5 in Richtung Heidelberg. Beides habe man in den Griff bekommen können, indem man deutlicher ausschildere und verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführe.
Verschärfte Kontrollen
Auch bei Alkohol und Drogen im Straßenverkehr wurde die Überwachung ausgebaut: In den letzten Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg von Trunkenheitsfahrten festgestellt worden. Für Herrn Hartmannsgruber ist das aber nur bedingt besorgniserregend. Denn nur bei etwa einem Prozent der Fälle waren Alkohol oder Drogen im Spiel.
Ich glaube nicht, dass heutzutage mehr Leute berauscht Auto fahren als noch vor ein paar Jahren. Aber wir haben unsere Kontrollen verschärft und dass deshalb mehr Fälle registriert werden, ist klar.
Vor diesem Hintergrund haben die ansteigenden Zahlen sogar etwas Gutes:
Wir wollen ein Zeichen setzen. Hier in Ladenburg und Umgebung kann man zu jeder Zeit kontrolliert werden, nicht nur nachts oder an Wochenenden. Wenn die Verkehrsteilnehmer das bemerkt haben, wird die Vernunft vielleicht etwas häufiger siegen und der Wagen nach Alkoholkonsum stehen gelassen.
Immerhin: In Ilvesheim gab es in den vergangenen beiden Jahren nur jeweils eine Trunkenheitsfahrt, die einen Unfall verursachte. In seinem Zuständigkeitsbereich wurden 2012 etwa 90 Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss erwischt. Dabei fällt vor allem eines auf:
Der überwiegende Teil ist männlich. Ansonsten ist aber nichts signifikant, alle Altersgruppen und Nationalitäten sind ähnlich oft vertreten.
Wenigere Unfälle, aber mehr Verletzte in Edingen-Neckarhausen
Dass es in Edingen-Neckarhausen drei Unfälle weniger gab als im vorherigen Jahr (188 statt 191), ist leider nur bedingt erfreulich: Denn die Zahl der Verletzten stieg von 16 auf 24.
Herr Hartmansgruber erklärt das dadurch, dass mehr Fußgänger und Fahrradfahrer an den Unfällen beteiligt gewesen seien: Verletzungen bei solchen Zusammenstößen sind natürlich sehr viel wahrscheinlicher.
Auffällig viele Fahrerfluchten in Heddesheim und Ilvesheim
In Heddesheim wurde bei 199 Unfällen 70 Mal Fahrerflucht begangen. Das ist mehr als ein Drittel und somit ein trauriger Rekord in der Region. Ähnlich alarmierend ist die Entwicklung in Ilvesheim. Im Vergleich zu 2011 hat sich dort nämlich die Anzahl an Fahrerfluchten fast verdoppelt (von 24 auf 40).
Viele verletzte Fußgänger in Ladenburg
Eigentlich sind die Statistiken in Landenburg solide. Die Unfälle sind von 293 auf 277 und die Fälle von Fahrerflucht von 95 auf 83 gesunken. Trotzdem bleibt eines verwunderlich: Die Zahl der verletzten Fußgänger ist von zwei auf vierzehn angestiegen.
Für Herrn Hartmannsgruber ist das ein Rätsel, denn auch die Unfallorte sind in der ganzen Stadt verteilt, es gibt auch keine Häufung in der Altstadt.
Drei Todesfälle
Nachdem es 2011 in keiner der Gemeinden oder Städte zu Verkehrstoten kam, ist es natürlich besonders bedauerlich, dass vergangenes Jahr in Heddesheim, Ilvesheim und Ladenburg gleich drei Menschen ihr Leben im Straßenverkehr verloren haben.