Mannheim, 16. Dezember 2019. (red/pm) Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Diese 17 Entwicklungsziele, auch Agenda 2030 genannt, sind ein Vertrag, der aufzeigt, wie die großen Herausforderungen der Welt – etwa Armut, Hunger, Energie, nachhaltiger Konsum und Klimawandel – gelöst werden können. Genau damit beschäftigt sich auch die Tour der Nachhaltigkeit des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), die in Mannheim gestartet wurde.
Information der Stadt Mannheim:
„Entwicklungsstaatssekretär Martin Jäger erklärt: „Jeder kann etwas tun. Die deutsche Bundesregierung hat ein Klimapaket geschnürt, wir als Entwicklungsministerium unterstützen Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Anpassung an den Klimawandel. Außerdem kann jeder Einzelne seine persönliche Lebensführung ändern und helfen, den Klimawandel abzubremsen. Städte haben eine Schlüsselrolle, weil die globalen Probleme in den Städten aufschlagen und dort auch mitgelöst werden können. Mannheim geht hier mit gutem Beispiel voran.“
Engagement der Stadt Mannheim zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele
Mannheim engagiert sich bereits auf vielfältige Weise im Bereich Nachhaltigkeit. Dieses Engagement wird nun vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen weiter ausgebaut. In einem breit angelegten Beteiligungsprozess hat die Stadt gemeinsam mit über 2.500 Mannheimerinnen und Mannheimern, mit Unternehmen, Institutionen, Initiativen und Vereinen, Hochschulen, Selbsthilfegruppen und anderen eine Vielzahl von Vorschlägen und Anregungen für das Leitbild „Mannheim 2030“ erarbeitet.
Dabei waren die zentralen Fragen, wie die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene umgesetzt werden können und wie das Leben im Jahr 2030 in Mannheim konkret aussehen soll. Basierend auf den Erkenntnissen und Ergebnissen des Leitbildprozesses wurden die bisherigen strategischen Ziele der Stadt Mannheim überarbeitet. Das Ergebnis ist das Leitbild „Mannheim 2030“. Der Gemeinderat hat dieses Leitbild in seiner Sitzung am 12. März 2019 verabschiedet. „Indem wir die Agenda 2030 in Mannheim umsetzen, leisten wir unseren Beitrag für eine nachhaltigere Welt und nehmen zugleich eine internationale Vorreiter-Rolle ein. Mit dem Leitbild haben wir eine schlüssige nachhaltige Stadtstrategie“, erläutert Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
Beim Klimagipfel in New York hat OB Dr. Kurz den Mannheimer ‚Voluntary Local Review‘, einen Bericht über die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Mannheim vorgestellt. „In New York wurde deutlich, dass Mannheim große Anerkennung für diesen Bericht erhält. Als erste deutsche Stadt überhaupt stellen wir detailliert und auf Kennzahlen bezogen dar, welche Fortschritte wir bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele gemacht haben und wo noch Handlungsbedarf besteht. Die Stadt Mannheim wird diesen Bericht künftig regelmäßig aktualisieren. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Transparenz und stützt auf Fakten und mögliche Ergebnisse beruhende politische Entscheidungen auf lokaler Ebene,“ so der Oberbürgermeister.
Kooperationsvertrag für ein Entwicklungsprojekt mit der türkischen Stadt Kilis
Im Rahmen der Tour der Nachhaltigkeit stellte die Stadt Mannheim ein Projekt aus dem Bereich der internationalen Zusammenarbeit vor, die Entwicklungspartnerschaft mit der türkischen Stadt Kilis. Ziel dieser Projektpartnerschaft ist die Förderung der beruflichen Bildung von geflüchteten syrischen Frauen in Kilis durch die nachhaltige Verbesserung der dortigen Ausbildungsmöglichkeiten. Gefördert wird das Projekt von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Die Stadt Mannheim konnte für die Umsetzung des Projekts erfolgreich Fördermittel in Höhe von rund 385.000 Euro einwerben. Über die Mittel werden sowohl der Bau als auch die Weiterbildungsmaßnahmen finanziert werden. Das Projekt ist damit das bislang größte entwicklungspolitische Vorhaben der Stadt Mannheim.
Die Stadt Kilis ist aufgrund ihrer Grenznähe im besonderen Maße von der Zuwanderung syrischer Flüchtlinge betroffen. Die Stadt Mannheim unterstützt Kilis bei der Bewältigung dieser Herausforderungen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Vereinbartes Ziel beider Städte ist der Bau eines modernen beruflichen Bildungszentrums in Kilis.
Nach Fertigstellung des Baus sollen rund 700 syrische aber auch türkische Frauen die Möglichkeit erhalten, in dem Lern- und Bildungszentrum einen Beruf und die türkische Sprache zu erlernen und sich weiterzubilden. Das Zentrum soll zu einer Modellschule für berufliche Bildung und lebenslanges Lernen in Kilis werden. Die Stadt Mannheim bringt dabei ihre Fachexpertise in didaktischer, integrations- und wirtschaftspolitischer sowie in baulicher Hinsicht ein und vermittelt vor allem auch das nötige Verwaltungswissen, damit das Projekt nach einer „Anschubphase“ mit Unterstützung durch die Stadt Mannheim dann in Kilis mit entsprechend geschulten Mitarbeitern problemlos weitergeführt werden kann.Beide Städte unterzeichnen im Rahmen der Tour der Nachhaltigkeit einen entsprechenden Kooperationsvertrag.
Tour der Nachhaltigkeit drei Tage in Mannheim
Die Tour der Nachhaltigkeit machte drei Tage lang Station in Mannheim und hat mit dem Festival der Taten am 05. Dezember begonnen. Über die Ergebnisse des Festivals, diskutierten Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Martin Jäger, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zusammen mit Akteuren aus Sport, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Rahmen der „Politikbühne“ am 06. Dezember. Am Samstag, den 07. Dezember rundete ein Mitmach-Tag des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) die Tour der Nachhaltigkeit ab. Alle Infos zur Tour sind unter www.17ziele.de zusammengefasst.“