Mannheim, 15. Juni 2015. (red/cb) Seit heute bietet des Luisenpark Mannheim seinen Besuchern eine neue Attraktion. Angelehnt an die mystische Welt der Kelten wurde heute Vormittag ein neuer Baumpfad eingeweiht. 22 Bäume werden mit Informationstafeln vorgestellt und in das Baumhoroskop der Kelten eingeordnet. Zur Einweihung des Pfades wurde heute der letzte Baum von Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala und dem Geschäftsführer der Stadtparks, Joachim Költzsch eingepflanzt.
Von Carolin Beez
Vor über 2.800 Jahren besiedelten die Volksstämme der Kelten West- und Mitteleuropa. Noch heute findet man bei Grabungen Überreste, die sich auf diese Zeit zurückführen lassen und geben Hinweise auf die damalige Welt mit vielen Mythen und Geschichten.
Bei der Eröffnung des Baumpfades im Mannheimer Luisenpark berichtete der Druide Donarix – oder auch: Erwin Schotter, der Vorsitzende des Vereins „Donnersberger Kelten e.V.“ – von der großen Naturverbundenheit der Kelten. So soll das Urvolk daran geglaubt haben, dass Bäume eine Verbindung der Menschen zu Göttern herstellen. Und das sowohl nach unten über die Wurzeln in die Unterwelt als auch nach ober durch die Blätter in den Himmel.
Auch das Baumhoroskop, das auf dem keltischen Baumkreis beruht, zeigt die Verbundenheit zur Natur. Jedem Baum wurden früher bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, die sich im Baumkreis – eine Art Jahreskalender der Kelten – auf die Geburtszeiten der Menschen übertragen lassen.
22 Bäume mit besondere Bedeutung
Der Förderkreis des Luisenparks machte es nun möglich einen Baumpfad zu eröffnen, der die Bäume des keltischen Baumkreises vorstellt und genauer beschriebt. 22 Bäume gehörten hier dazu. Besonders interessant ist dabei die Ulme.
In ganz Mannheim finden sie vermutlich keine Ulme mehr. Dafür muss man jetzt wieder in den Luisenpark kommen.
Erklärt Ellen Oswald, die gärtnerische Leiterin des Parks. Der Grund dafür: Ulmen wurden in den letzten Jahren durch einen Schlauchpilz befallen und sind dadurch abgestorben. Frau Oswald habe nun in den vergangenen Monaten in Erfahrung gebracht, dass es lediglich drei Ulmenarten gibt, die eine Resistenz gegen diesen Schädling aufgebaut haben.
Und eben so eine resistente Ulme konnte bei Einweihung des Baumpfades von den Verantwortlichen gepflanzt werden.
Um die weitere Pflege der Bäume werden sich von nun an die Baumpfleger des Parks kümmern, die bereits im Vorfeld vor jedem der 22 Bäume angebracht haben. Auf diesen werden sowohl das Baumhoroskop als auch die Informationen über die Baumart abgebildet. Gestaltet wurden die Schilder von Andrea Heger, einer Mitarbeiterin der Stadtparks.
Führungen durch den Baumpfad
Kommenden Mittwoch führt der Landschaftsingenieur Werner Molitor ab 17:00 Uhr, durch den Park und gibt über die Schilder hinaus interessante Informationen an die Besucher weiter. So erfährt man zum Beispiel über die besondere Rinde der Hainbuche, die Wundheilung der Eiche oder über die Bedeutung des Apfels. Treffpunkt zur Führung ist das Kliosk am Eulengehege. Ein zweiter Termin für eine Führung ist der 15. Juli, ebenfalls um 17:00 Uhr.
Was das Wichtigste an dem Baumpfad ist, sagt Frau Oswald:
Wir wollen unseren Besuchern einfach die Möglichkeit geben mehr über die Bedeutung der Bäume zu erfahren und durch diesen Baumpfad interaktiv mit der Natur zu agieren.