Weinheim, 12. Juni 2019. (red/pm) Sie haben zusammen rund 500 Beschäftigte, fast 50 Auszubildende – und sie sind damit eine Wirtschaftskraft in Weinheim, außerdem verlässliche Arbeitgeber am Standort Weinheim: Die drei großen Weinheimer Pflegeheime St. Barbara am Schlossberg, das Bodelschwinghheim am Exotenwald und die GRN-Pflege, die sich gerade auf ihren Umzug von der Viernheimer Straße an die GRN-Klinik vorbereitet, haben jetzt zudem den Schulterschluss gesucht, um in der Öffentlichkeit aus ihrer Sicht einiges zurechtzurücken, was den Pflegeberuf betrifft.
Information der Stadt Weinheim:
„Ich bin stolz, in diesem Beruf tätig zu sein“, sagt Jolanthe Schielek. Christian Rupp, der mit ihr gemeinsam das Bodelschwinghheim leitet, stimmt ihr zu, ebenso Mevla Pektas von St. Barbara und Henning Hesselmann von der GRN-Pflege. Alle vier Heimleitungen wurden im vergangenen Herbst bei der 1. Weinheimer Pflegekonferenz darin ermutigt, eine Lanze für den Berufsstand der Pflege zu brechen und das Image der Pflege zu verbessern.
Denn alle Beteiligten wissen auch: Wenn sich das Bild der Pflegerin und des Pflegers in der Öffentlichkeit weiter verschlechtert, wird die Zahl der Berufseinsteiger sinken. Und das kann sich das Sozialsystem angesichts einer zunehmenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen nicht leisten.
„Diesen Schulterschluss finden wir großartig, weil es zeigt, dass die Stadtgesellschaft als Ganzes ein Interesse haben muss, dass es genügend Personal in der Pflege gibt“, beschreibt Roland Kern, Sprecher der Stadt. Die Stadtverwaltung, die sich im Amt für Soziales, Jugend, Familie und Senioren intensiv den Themen des Älterwerdens widmet, war auch Ausrichter der Pflegekonferenz, aus der heraus man sich die Arbeit am besseren Bild der Pflegeberufe wünschte.
Psychologe und Berater in allen Lebenslagen
Der Pflegeberuf, so betonten die vier Experten, sei deutlich besser als der Ruf. Kein anderer Job finde „so nah‘ an den Menschen statt“, wissen sie aus Erfahrung. Kein anderer Beruf erfordere so viel Feingefühl im Umgang mit Menschen. „Wir sind Psychologe und Berater in allen Lebenslagen“, formuliert Jolanthe Schielek, betont aber auch: „Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht von unseren Bewohnern etwas lernen können“. Auch Mevla Pektas ergänzt: „Wir haben einen wunderbaren Beruf.“
Christian Rupp und Henning Henselmann, die selbst den Pflegeberuf von der Pike auf gelernt haben, verweisen darauf, dass die Arbeitszeiten in Pflegeeinrichtungen im Allgemeinen geregelt sind, ebenso wie vom Arbeitgeber geförderte Fortbildungsmöglichkeiten – und sie selbst seien ein Beispiel dafür, dass die Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zur Führungskraft gut sind. Auch räumen sie mit dem Vorurteil auf, Pflegeberufe seien schlecht bezahlt. Auszubildende im ersten Lehrjahr, berichten sie, stehen schon 1.140 Euro zu, auch für ungelernte Kräfte sei es nach einer Einarbeitungszeit möglich, 2000 Euro und mehr im Monat zu verdienen.
Die vier Heimleitungen wollen sich gemeinsam mit Pressesprecher Roland Kern in nächster Zeit noch mehr Bausteine einer Imagekampagne für den Pflegeberuf einfallen lassen. Spätestens im Herbst, wenn es eine zweite Weinheimer Pflegekonferenz geben soll, wollen sie den Mitstreitern darüber berichten.“