Herxheim/Rhein-Neckar, 12. Dezember 2014. (red/pol) Polizei und Staatsanwaltschaft haben in Rheinland-Pfalz gemeinsam ein Video veröffentlicht und bitten um Mithilfe der Bevölkerung, um Personen zu identifizieren, die tatverdächtig sind, auf eine Flüchtlingsunterkunft einen Brandanschlag verübt zu haben. Man ermittelt wegen versuchten Mordes.
Der Druck auf die Tatverdächtigen wird enorm steigen. In der Videosequenz sind sie nicht klar zu erkennen – aber sicher werden sie von Freunden und Bekannten identifiziert werden können.
Mit der Veröffentlichung der bearbeiteten Videosequenz gehen Staatsanwaltschaft und die Polizei einen eher ungewöhnlichen Weg – meist verhält man sich sehr zurückhaltend und versucht erst andere ermittlungstaktische Ansätze.
Nachdem aber im pfälzischen Herxbeim (bei Landau) kurz hintereinander zwei Brandanschläge verübt worden sind, gehen die Ermittlungsbehörden offenbar von einer erhöhten Gefahrenlage aus und bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Man ermittelt wegen versuchten Mordes.
Die mutmaßlich Tatverdächtigen werden dadurch entschieden unter Druck gesetzt. Stellen sich die Tatverdächtigen selbst und machen sie Aussagen zum Tatvorwurf, wirkt sich das möglicherweise strafmildernd aus. Durch die Veröffentlichung werden sie möglicherweise schnell ermittelt.
Am 04.12.2015 haben bislang unbekannte Täter in der Nacht zum Freitag, den 04.12.2015, in Herxheim in der Luitpoldtstraße versucht, eine im Bau befindliche Asylunterkunft in Brand zu setzen.
Bei den bisherigen Ermittlungen stellte die Kriminalpolizei an einer Tankstelle im näheren Tatumfeld des Brandortes ein Video sicher. Auf diesem wurden in der Tatnacht zwei männliche Personen aufgezeichnet, die an den Tanksäulen Kanister mit Kraftstoff befüllten, teilen Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Zunächst war die Ermittlungsarbeit mit hoher Intensität fortgesetzt worden. Durch den erneuten Einsatz des Brandmittelspürhundes wurden zwar zunächst keine Hinweise auf Brandbeschleuniger gewonnen. Die immens starke Hitzeentwicklung und das breitflächige Spurenbild haben die Arbeit der Brandsachverständigen und der Kriminalpolizei, am Brandort erschwert, teilte die Polizei mit.
Auch seien die Befragungen der Bewohner abgeschlossen. Es konnten weder von Bewohnern noch von Anwohnern ermittlungsrelevante Hinweise erlangt werden. Bisher gingen über das Hinweistelefon mehrere Anrufe ein. Hieraus ergaben sich jedoch keine konkreten Ermittlungsansätze.
Die Staatsanwaltschaft Landau und das Polizeipräsidium Rheinpfalz wenden sich nun mit diesem Video an die Öffentlichkeit und möchte wissen:
Wer kennt diese Personen?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei rund um die Uhr unter Telefon 0621 / 963 – 2617 oder pprheinpfalz.bao.ermittlungen@polizei.rlp.de entgegen. Das vertrauliche Telefon der Polizei ist ebenfalls geschaltet: 0621 / 564400.